Los Vagabundos "Der Weg ist das Ziel"

Reisezeit: Oktober 2012 - April 2013  |  von Deniz & Romy

Costa Rica: Pavones - Punta Banco

Es steht mal wieder eine lange Busfahrt an, wir wollen nach Punta Banco an die Pazifikküste im Süden des Landes, was ca. 10 Stunden Busfahrt bedeutet. 7.30 Uhr geht´s los, 14 Uhr sollen wir in Golfito sein und dort umsteigen in den einzigen Bus, der 15 Uhr Richtung Pavones nach Punta Banco fährt. Klingt nach einem guten Plan, wir stehen auch pünktlich um 15 Uhr an der Straße und der Scheissbus fährt an uns vorbei!! Nach ein paar Wutausbrüchen laufe ich los zu einer Autowerkstatt, da dort ein Schild von der Budget Autovermietung hing. Es stellt sich raus, dass die Autovermietung zwar existiert, aber etwa eine Stunde entfernt ist. Der nette Werkstattbesitzer lässt mich dort anrufen und die nette Dame der Vermietstation meint, in 3 Wochen gibt es wieder Autos! Tja, wie es aussieht, sind wir gestrandet. Ich trotte wieder zurück zu Deniz, der mit unserem ganzen Krempel am Straßenrand wartet. Als ich fast da bin, hupt der Werkstattbesitzer aus seinem Auto, ich soll einsteigen. Eigentlich macht man sowas ja nicht, aber das war echt ein weiter Weg und der Typ war sicher auch schon fast 80. Er stellte sich als echter Goldschatz heraus und bestand darauf, uns kreuz und quer durch Golfito zu fahren, bis wir ein Hotel finden, was gar nicht so einfach ist. Kurz vor Weihnachten ist alles rappelvoll und überteuert. Wir werden schließlich fündig in einem echt netten Hotel mit Fernseher und Klimaanlage direkt gegenüber der Busstation, dass auch morgen ja nix mehr schief gehen kann. Und wenn schon gestrandet, dann wenigstens stilvoll.
Am nächsten Tag relaxen wir noch ein bisschen, da der einzige Bus ja wieder erst 15 Uhr fährt. Ich kämpfe immernoch mit Magen-Darm und kann fast nix essen, eigentlich praktisch hier in Costa Rica, wo alles ziemlich teuer ist. Pünktlich um 15 Uhr legen wir uns schon halb auf die Straße, damit wir ja nicht wieder übersehen werden. Diesmal fährt der Bus mit uns los, natürlich mal wieder vollgestopft bis zum Anschlag. Die Straßen sind eine Katastrophe, deswegen traut sich hierher auch nur einmal täglich der Bus.

Schöne Palmenwälder unterwegs

Schöne Palmenwälder unterwegs

Nach 3 Stunden Durchschütteln kommen wir buchstäblich zum Ende der Straße, weiter geht es nicht. Und genau hier liegt unsere Ranch, auf der wir die nächsten Tage im Niemandsland verbringen wollen und wo die Touristen quasi zum Abschlachten freigegeben sind Wir kriegen eine superschöne eigene Hütte mit Terrasse und Hängematte

unsere Lodge

unsere Lodge

Wir kommen auch genau pünktlich zum Essen Das wird hier morgens und abends von ein paar Köchinnen aus dem Dorf zubereitet, da es weit und breit keine Restaurants gibt. So bläst jeden Morgen 8:30 das Horn zum Gemeinschaftsfrühstück und abends gegen 18 Uhr das gleiche. Zum Glück entdecken wir die Tage noch einen kleinen Supermarkt, so dass wir das Frühstück erst mal schön verschlafen können. Wenn man nämlich Pech hat wie wir am ersten Morgen und ein bisschen zu spät kommt, dann bleiben halt nur noch 2 läppische Pfannkuchen übrig. Das sollte dann bis 19.30 reichen, bis dahin hatten wir uns in 2 Wölfe verwandelt und schon gegenseitig angenagt...haha.
Hier in Punta Banco gibt es einen superlangen Strand, an dem man praktisch einsam ist.

Es gibt super krasse Wellen die zum Surfen echt einladend aussehen. Es spülte uns hier sowas von weg, dass wir leider ziemlich schnell wieder aufgeben.

Die ambitionierten Surfer

Die ambitionierten Surfer

Im umliegenden Dschungel soll es auch viele Tiere geben, morgens hört man die Affen vom Haus aus brüllen, unsere Nachbarn haben ein Faultier gesehen, es soll von Spinnen und Schlangen nur so wimmeln. Einen Mitbewohner haben wir auch schon wieder, eine kleine süße Fledermaus kommt morgens gegen 6 Uhr immer zurück uns hängt sich zum Pennen über unseren Köpfen an die Wand. Die ersten Tage sind wir echt faul und schaffen es maximal bis an den Strand, aber wir rappeln uns dann auch mal auf uns laufen steil bergauf einen Dschungelweg entlang. Man hört links und rechts alles Mögliche rascheln, zwitschern uns brüllen, aber wir schnaufen beim Aufstieg wohl zu laut, so dass alle Tiere Reißaus nehmen. Ist eben leider kein Zoo hier! Immerhin sehen wir Skorpione, exotische Schmetterlinge und viele Vögel, u.a. auch ein paar Aras Und natürlich unseren Mitbewohner, nach dem kann man die Uhr stellen.

schaut gemütlich aus

schaut gemütlich aus

Pelikane

Pelikane

Ara hockt im Baum

Ara hockt im Baum

Vorbereitung fürs Lagerfeuer

Vorbereitung fürs Lagerfeuer

Frohe Weihnachten aus Punta Banco!!

Frohe Weihnachten aus Punta Banco!!

Ein paar Affen haben wir sogar auf der Busfahrt durch Costa Rica gesehen am Straßenrand. Man sieht die Tiere sowieso auch meistens, wenn man es am wenigsten erwartet. Die Pflanzenwelt ist auf jeden Fall echt beeindruckend, ich habe noch nie so viele verschiedene Pflanzen auf einen Haufen wachsen sehen. Leider sind wir nun schon ganz im Süden angekommen und wollen nicht wieder hoch, aber ich werde sicherlich nochmal wiederkommen, mir hat Costa Rica sehr gut gefallen. Es ist im Vergleich zu den anderen Ländern in Mittelamerika durchaus etwas teurer, aber ich finde das auch gerechtfertigt und gut so. Warum sollen die sich die Costa Ricaner auch die schönen Nationalparks von Touristen kaputttrampeln lassen, die diese nicht zu schätzen wissen. Wenn man einen gewissen Preis zahlen muss, hat man vielleicht auch eine andere Wertschätzung für die Dinge und die Einheimischen haben eine Chance auf eine faire Bezahlung. Costa Rica hat ja schon seit langem unsd als eines der ersten mittelamerikanischen Länder ein landesweites ausgefeiltes Tourismuskonzept und sie fahren damit offensichtlich sehr gut. Wir als Touristiker können das nur befürworten!

© Deniz & Romy, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Man reist nicht nur um anzukommen, sondern vor allem, um unterwegs zu sein." (J.W.v.Goethe) Getreu diesem Motto begeben wir uns in die Sporen. Unsere Reise begann am Ende einer 2jährigen Zeit in Mexico & sollte uns binnen ca. 6 Monaten von Playa bis nach Feuerland & wieder zurückführen. Vor uns liegen ca. 30.000 km Dieser Blog ist vor allem für unsere Familie und Freunde bestimmt, wir freuen uns aber auch über zahlreiche andere Leser, Kommentare und Anregungen in unserem Gästebuch.
Details:
Aufbruch: 14.10.2012
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: April 2013
Reiseziele: Mexiko
Guatemala
Honduras
El Salvador
Hongkong
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Der Autor
 
Deniz & Romy berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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