Los Vagabundos "Der Weg ist das Ziel"
Bolivien: Salar de Uyuni
Leider gibt es nur an wenigen Tagen in der Woche einen Zug, der nach Uyuni in den Süden Boliviens fährt, das wäre sicherlich gemütlicher gewesen als eine 10 stündige Busfahrt über fast ausschließlich Holperpisten. Aber die Fahrt hierher hat sich auf jeden Fall gelohnt, wir starten gleich am nächsten Tag eine 3-Tages Tour mit dem Jeep, die uns durch die Salzwüste von Uyuni bringen soll. Unser Fahrer ist echt der Hammer, er lässt uns alle auf dem Dach sitzen und wir haben von oben eine geniale Aussicht und können die Höhensonne genießen.
auf dem Eisenbahnfriedhof
ab in die Salzwüste
Als wir uns mit den anderen Gruppenmitgliedern über die Death Road unterhalten, die jeder von uns entlang geradelt ist, berichten wir natürlich auch, dass wir jemanden haben abstürzen sehen. "Jo, der Typ war ich" - meint einer der Australier aus unserer Gruppe! Er berichtet uns nochmal seine wirklich unglaubliche Geschichte und wir sind alle baff, was er für ein Riesenschwein hatte! Er hat nur ein paar Kratzer, weil er mit dem Rücken ca. 20m den Abhang entlanggeschleift ist , Wahnsinn!
Die Salar de Uyuni ist unglaublich schön. Soweit man schaut, sieht man nur Salzwüste, in den Sommermonaten ist alles von einem flachen See bedeckt, indem sich alles spiegelt. Nach einigen Fotosessions haben wir hier noch den Sonnenuntergang angeschaut, das Beste war, dass man die Sonne gleich doppelt sehen konnte, durch die Spiegelung im See. Einfach wunderschön!!
gefährliche Tiere unterwegs...
Flaschengeist
Flamingos
Die Nacht haben wir in einem Salzhotel verbracht, in dem die Wände, die Betten und alle Möbel aus Salz waren. Da sind wir ganzschön durstig aufgewacht am nächsten Tag...kann aber auch am Wein gelegen haben.
unser Salzhotel
Unser Fahrer wies uns abends noch darauf hin, dass wir bitte, bitte pünktlich zum Frühstück aufstehen sollen, da wir einen langen Tag vor uns haben. Wir waren also alle pünktlich 5 Uhr am Start und warteten und warteten. Als wir schon halb erfroren waren, beschlossen wir nach Omar's Zimmer zu suchen. Da brauchten wir nur den Schnarchgeräuschen folgen, er hatte mal schön verpennt! Er hat dann ordentlich Cocablätter eingeworfen und war nach kurzer Zeit wieder topfit. Am zweiten Tag ging es durch eine unbeschreiblich schöne Wüstenlandschaft mit vielen schneebedeckten Bergen und Lagunen. An der ersten Lagune angekommen machte sich Omar an die Arbeit und bereitete unser Mittagessen vor und wir haben uns an die Flamingos herangepirscht. Wir mussten dabei über einige Wassergräben springen und leider war ich da etwas übermütig. Angestachelt von den anderen aus der Gruppe habe ich irgendwie mein Hirn ausgeschaltet und bin mit einem riesigen Anlauf los gesprintet...und habe das Ziel schließlich knapp verfehlt. Es wird echt mal Zeit, wieder Sport zu treiben....Für alle Schaulustigen sah das sicher unheimlich komisch aus, da ich mitten in den Schlamm gesprungen bin und von oben bis unten Flamingo-Kacke an mir kleben hatte. Im ersten Moment habe ich auch noch mitgelacht, aber dann schwoll aus dem Schlamm gefreiter Fuß böse an... Deniz meinte gleich da ist was gerissen oder sogar gebrochen. Da wurde mir gleich ganz schlecht. Omar war so lieb und kam mich "abholen", auch wenn ich gar nicht so weit weg war, aber an laufen war nicht zu denken. So musste ich leider den Rest des Tages im Auto ausharren, während die anderen Flamingos, Lagunen und urige Wüstenlandschaften erkundet haben. Unsere Fahrt hat sich abends auch noch um einiges verlängert, als die Kanadierin aus unserer Gruppe bemerkte, dass ihre Kamera fehlt. Omar war nicht begeistert, aber wir sind gleich wieder zurück gedüst. Nach einer halben Stunde Fahrt haben die anderen jeden Winkel abgesucht, leider war da nix. Ich meinte zu ihr, sie soll doch nochmal ihre ganze Tasche ausschütteln - und siehe da, die Kamera war plötzlich wieder da. Nun mussten wir auch gleich nochmal zu dem vorherigen Ort, da Deniz unterwegs bemerkt hatte, dass er das Objektiv da hatte liegen lassen...ohje, was für ein bekloppter Haufen, dachte sich sicher der arme Omar. Aber auch das Objektiv konnte wieder aufgespürt werden. Und nun ging es endlich ab ins Hotel, was nun leider schon voll war mit anderen Gruppen, die ein bisschen schneller als wir waren, also mussten wir noch weiterfahren. Schließlich haben wir zum Glück noch eine Bleibe gefunden und auch einen Kiosk, der Wein verkauft, das hatten ein paar von uns (ich besonders) heute dringend nötig. Morgen wird alles besser!!
Lama crossing
verhängnisvoller Sprung
Wüstenbaum
leicht eingestaubter Jeep
Es geht mal wieder saufrüh los, schon 4 Uhr brechen wir auf und tappen durch die Dunkelheit, da es hier nur 4 Stunden am Abend Strom gibt. Die ersten Stops sind ein paar Geysire, an denen sich die Jungs nur kurze Zeit aufhalten, da es bitterkalt ist und selbst die warme Geysirluft nicht viel nützt. Zum Frühstück fahren wir zu ein paar heißen Thermalquellen, die gnadenlos überfüllt sind. Es gehen nur einige von uns rein, der Gedanke, dass alle die da drin hocken die letzten 3 Tage nicht geduscht haben und sich ein kleines Becken teilen, ist nicht so einladend. Ich bin ganz euphorisch, weil ich schon halbwegs auf der Ferse laufen kann, da springt mit Deniz beim treppab laufen aus Versehen auf den Fuß - autsch! Zum Abschluß fahren wir zu einer grünen Lagune, die leider nicht wirklich grün ist, da es zu wenig Wind gibt, um die Minerale zu vermischen. Danach fährt Omar uns an die chilenische Grenze, wo auch kurze Zeit später der Bus eintrifft, der uns nach San Pedro de Atacama in Chile fahren soll. Wir freuen uns, dass alles so schnell klappt, leider zu früh. Unser Fahrer ist ein oberpingeliger Typ, der uns alle für hirnamputierte Analphabeten hält. Erst erklärt er allen, die er von Chile nach Bolivien gefahren hat, was sie zu tun haben und dann geht er mit uns Schritt für Schritt den Einreisebogen durch, jede einzelne Zeile bestimmt 3 Mal. Er erklärt auch ganz genau, was man alles nicht darf usw. Trotzdem schafft es eine Französin im Bus noch einen Apfel in ihrer Tasche aufzuheben, trotz 10maliger Ermahnung. Sie soll nun 300 USD Strafe bezahlen. Unser Fahrer ist bockesauer und wir auch, da wir nun nach fast 1,5 Stunden Warten in der Schlange noch länger warten sollen und nun auch noch eine Moralpredigt kriegen.
Aufbruch: | 14.10.2012 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | April 2013 |
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