Los Vagabundos "Der Weg ist das Ziel"
Peru: Cuzco & Macchu Pichu
In Cuzco haben wir ein echt süßes Hostel gefunden, wir kriegen gleich mal ein leckeres Frühstück vom Besitzer persönlich gemacht und machen und dann auf die Suche durch den Tourendschungel. In Cuzco gibt es unzählige Agenturen und Ausflüge rund um den Macchu Pichu. Da wir weder 500 Dollar für eine Tour über den Inka Trail bezahlen wollen, noch inmitten von tausenden Touris über abgetrampelte Wege laufen wollen, buchen wir eine 4-Tages Tour durch den Dschungel bis Aguas Calientes, in die Stadt am Fuße des Macchu Pichu. Dann rüsten wir uns noch mit ein paar warmen Lamasocken und Mützen aus, damit wir die Tage hier nicht erfrieren. Am nächsten Morgen klingelt der Wecker schon 5 Uhr und der erste Ausflugstag beginnt erstmal mit viel Warten. Bis wir alle Leute eingesammelt haben, Fahrräder abgeholt sind, getankt ist und wir endlich aus der Stadt rausfahren, sind 2,5 Stunden vergangen. Naja, an Warten haben wir uns ja mittlerweile schon gewöhnt...der spätere Tagesverlauf entschädigt dann für die Warterei mit der besten Radtour, die ich je gemacht habe: Bei insgesamt 52 km Fahrt musste man nicht einmal die Pedale treten!! Es ging los in einer Höhe von 4300 Metern, dort wurden Sturzhelme, Knie- und Ellenbogenschoner angelegt und ab ging die Post!
alle sind mit todschicken Westen ausgerüstet, das macht die Bergung mit dem Helikopter leichter
Wir fahren 52km bis auf 2300 Meter Höhe herunter, es geht die komplette Zeit nur bergab Deniz darf unseren Trupp anführen und wir sehen ihn außer bei den Pausen und unten im Tal später nicht mehr wieder...er radelt wie ein Weltmeister allen davon, selbst unser Reiseleiter kommt da nicht mehr hinterher. Zwischenzeitlich habe ich schon Angst, dass er im Abgrund verschwunden ist, aber wir treffen ihn unten im Tal mit Fliegen zwischen den Zähnen wieder. Der Weg ist super kurvig und geht teilweise auch durch Wasserfälle. Echt eine Gaudi! Trotz der eigentlich nicht so anstrengenden Fahrt, bei der man ja selber kaum die Pedale benutzt hat, sind wir abends ganzschön fertig. Das kann aber auch am Nationalgetränk hier liegen, dem Pisco Sour, einen Gemisch aus Limettensaft, Pisco Schnaps, Zucker und Eiklar. Hört sich eklig an, schmeckt in der Kombination aber echt lecker und gibt schön Proteine für die bevorstehende Wanderung!
Am nächsten Tag stehen nämlich 16km wandern auf dem Tagesplan, schon 7 Uhr brechen wir auf in Richtung Santa Teresa, es wird immer steiler und wir hauen uns Coca Blätter rein und sind froh um jeden Stopp, den wir machen. Teilweile halten wir mitten im Dschungel bei kleinen abgelegenen Hütten, wo die Besitzer superleckere Säfte, selbstgemachte Schokolade, Kaffee und irgendwelche Kräutermischungen verkaufen.
Die Wanderung beginnt etwas schlammig
vorbei an verlassenden Dörfern, die durch Lawinen zerstört wurden
Die beste Tankstelle unterwegs
Deniz spielt mit den Haustieren
Dieser Tag ist überhaupt sehr gesund, wir laufen an hunderten von Mango-, Avocado-, Mandarinen-, Limetten- und Maracujabäumen vorbei. Echt voll schade um das viele Obst, was hier auf dem Boden vor sich hin rottet!
Mmmmhhhh lecker Avocados!
....und Mangos
Der Weg führt uns durch superschöne Schluchten herunter zum Fluss, der um diese Jahreszeit echt ein Monster ist, weil es so viel regnet. Erst vor ein paar Wochen sind hier einige Urlauber beim Rafting ertrunken - kein Wunder bei diesen Wassermassen! Am Ende fahren wir dort mit einer Seilbahn rüber und kommen als krönenden Abschluss an die Thermalbäder von Santa Teresa, wo wir unsere müden Muskeln die nächsten 2 Stunden im 40 Grad heißen Wasser entspannen können. Nach dem Essen fallen wir alle um wie tote Fliegen, 11 Stunden waren wir heute zu Fuß unterwegs!
die Thermalbäder von Santa Theresa, die uns vorm Muskelkater gerettet haben
Am nächsten Tag splittet sich die Gruppe, einige laufen wieder in aller Herrgottsfrühe los und wir beschließen lieber ein bisschen extra zu zahlen und uns dann an den Treffpunkt chauffieren zu lassen. Die paar Euro sind gut in den Schlaf investiert und wir frühstücken gemütlich um 10 Uhr und kriegen dann schon wieder um 11:30 am Treffpunkt Mittagessen serviert Zum Glück sind es nun nur noch 3 Stunden Wanderung bis Aguas Calientes, die auch nicht wirklich Spaß machen, weil es leider in Strömen schifft. Der Ort ist ein echt süßes kleines Bergdorf, der ein bisschen an einen Skiort in der Schweiz erinnert, leider auch was die Preise angeht. Wir versorgen uns auf dem Markt noch mit Proviant für den Macchu Pichu, weil unser guide meint, ein Sandwich kostet dort oben 15 Euro.
Am nächsten Morgen brechen wir unnötigerweise schon um 4:30 auf und werden schon kurze Zeit später im Tal von einer riesigen Schlange gebremst, in der wir eine Stunde warten müssen. Es werden Tickets und Pässe kontrolliert (was oben am Eingang dann nochmal gemacht wird). Nun haben wir nur noch läppische 1200 Stufen vor uns und nur noch eine Stunde Zeit bis unser guide uns oben treffen wollte. Die Höhenluft macht einen echt fertig, man braucht schon fast ein Sauerstoffzelt! Deniz & ich laufen am Ende den Busweg entlang, der ein bisschen weniger anstrengend und dazu noch viel schöner ist. Auf die Tour haben wir sowieso keine Lust und erkunden den Macchu Pichu auf eigene Faust. Gegen Nachmittag ist hier fast niemand mehr auf dem Gelände und wir fragen uns warum man sich eigentlich so stressen muss und mitten in der Nacht losläuft...die Anlage ist echt beeindruckend und wir bleiben noch bis zum Nachmittag. Wir sind fertig ohne Ende, Deniz hat mega Blasen an den Füßen und fährt mit dem Bus runter ins Tal. Ich laufe mit den anderen zurück und wir lassen noch ein paar Bierchen rein, müssen leider noch die Zeit bis 21 Uhr totschlagen, bis der Zug zurück nach Cuzco geht. Das letzte Stück der Strecke fahren wir in einem Minivan, die Suche nach dem richtigen Fahrer ist chaotisch. Hunderte Touris suchen ihre Fahrer, die mit handgeschriebenen Zetteln nach den Leuten suchen. Bis wir dann mal ein unleserlich hin gekritzeltes "Deni Yumale" irgendwo lesen, vergeht ein Weilchen...
Am nächsten Tag ist selbstverständlich erstmal gammeln angesagt und Wäsche waschen. Die peinliche Aufgabe der Wäscheabgabe darf ich übernehmen, im Salon rümpft der Mitarbeiter ziemlich die Nase, als er unsere verschwitzten Macchu Pichu Socken und Klamotten aus der Tüte in den Korb schüttelt.
ob es mich gleich anspuckt?
zurück in Cuzco
Aufbruch: | 14.10.2012 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | April 2013 |
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