Los Vagabundos "Der Weg ist das Ziel"
Guatemala: Flores - Tikal
Nach dem vorigen Aktivtag sind heute mal wieder nur die Popo-Muskeln gefragt. Es heißt für 12 Stunden stillsitzen auf der Fahrt nach Flores. Von Semuc Champey bis Lanquín holt uns eine Art Viehtransporter ab, in dem wir die 20km Piste entlangholpern. Danach geht es in einem Shuttlebus weiter, der erstmal 30 Runden durch den Ort dreht, um alle Leute zu finden und abzuholen. In Flores bleiben wir im Los Amigos, einem von holländischen Auswanderern betriebenes Hostel - supernett & chillig. So chillig, dass wir den halben nächsten Tag verpennen und erst Nachmittags ein Ründchen im schönen Flores drehen. Hier ist am Sonntag eh der Bürgersteig hochgeklappt, alles hat zu und die Einheimischen verkaufen ihre selbstgemachten Salate & Kuchen - lecker! In einer halben Stunde ist man einmal um Flores herumgelaufen, die ganze Stadt befindet sich auf einer Insel im See.
Und damit wir nicht ganz in den Chill-Modus verfallen, geht es am nächsten Tag doch mal wieder früh raus, der bisherige Rekord liegt hiermit bei 2:30 Uhr. Der Plan war, den Sonnenaufgang in Tikal anzuschauen. Nach einer Stunde Fahrt beginnt ein strammer Marsch zu Tempel 4, den wir besteigen und dort bis 5:40 vergebens auf dem Sonnenaufgang warten. Der Horizont hängt voller Wolken und mittlerweile stapeln sich auch auf Tempel 4 schon die Leute...
Boris, unser Guide, zeigt uns danach die wichtigsten Tempel von diesem riesigen Gelände, das insgesamt um die 3000 Gebäude hat. Gerade mal 20% der Anlage wurde erschlossen und freigelegt, für weiteres fehlen die Gelder. Wir fragen uns - wie ist das möglich bei diesem Eintrittspreis? (250 Quetzal - immerhin 25 € bei jährlich über einer Million Besucher, da könnte man aber ziemlich losgraben) Alle Gelder gehen hier nach Guatemala City und werden dort verwaltet. Aha.
Er meinte dass viele der freiwilligen Archäologen und auch sonstige Schatzgräber (weil, wie will man so ein riesiges Gebiet kontrollieren - 65km²) das ein oder andere Schmuckstückchen in der Schatulle daheim verschwinden lassen - immerhin 80% - man vermuter 10.000 Gebäude mehr - von Tikal sind noch unentdeckt, also lohnt sich die Suche durchaus. Wir werden uns demnächst gleich mal einquartieren
Ein paar Highlights waren unterwegs noch die Spinnenaffen und Coatimundis, die mit einem Mordsgebrüll (zumindest die Affen) von Baum zu Baum baumelten. Die Coatis haben mich gleich nochmal schön vollgekackt zum Abschied.
Nachmittags fahren wir zum Rio Dulce im Grenzgebiet im Südwesten des Landes und landen bei Bruno´s, einer Absteige unter der Brücke.
Gleich morgens geht´s weiter nach Honduras!
Guatemala hat uns super gefallen und man hätte es hier sicher noch länger ausgehalten, aber wir haben ja noch so viel vor uns!
Das Land hat einen tollen Charm und unglaublich nette Leute und wir haben uns hier sehr sicher gefühlt. Man spürt, dass es hier bergauf geht, nachdem das Land über 35 Jahre Bürgerkrieg hinter sich hat. Leider ist aber auch schon arg der Einfluss der USA zu spüren, in den größeren Städten sieht man überall riesige Werbetafeln von Pepsi, Mc Donald´s & Co. Leider wurde das Land ja auch genug von den großen Nachbarn ausgebeutet, vorwiegend von Obstlieferanten wie der United Fruit Company. Man kann nur hoffen, dass sich der Tourismus hier weiterhin positiv und nachhaltig entwickelt und dass die Leute und auch die Städte ihren Charm behalten werden. Wir kommen auf jeden Fall sicher wieder!!
Aufbruch: | 14.10.2012 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | April 2013 |
Guatemala
Honduras
El Salvador
Hongkong
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien