129 Tage ENTDECKEN, ERFAHREN, ERLEBEN
Beijing: Verbotene Stadt
In der verbotenen Stadt lebten und regierten bis zur Revolution 1911 die chinesischen Kaiser der Dynastien Ming und Qing. So befanden sich hier unter anderem die Paläste der Herrscher. Der einfachen Bevölkerung war der Zutritt verwehrt - was den Namen Verbotene Stadt erklärt.
Eigentlich wollten wir diese bereits gestern erkunden, da sie direkt gegenüber des grossen Tian`anmenplatzes liegt. Montagnachtmittag ist sie jedoch geschlossen und sie machte so ihrem Namen alle Ehre
Die verbotene Stadt wurde 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Dächer der meisten Hauptgebäude waren teilvergoldet und mit in Gelb, der Symbolfarbe des chinesischen Kaisers, glasierten Ziegeln gedeckt. Kein Gebäude in Peking durfte die Verbotene Stadt in der Höhe überragen.
Der gesamte Baukomplex hat eine Grundfläche von 720.000 m² und eine bebaute Fläche von 150.000 m². Auf dem Gelände befinden sich 890 Paläste mit unzähligen Pavillons mit 9.999½ Räumen. Der halbe Raum hat symbolischen Charakter. Nach der Legende durfte nur der Himmel einen Palast mit 10.000 Räumen besitzen, daher mussten sich die "Söhne des Himmels" mit 9.999½ zufriedengeben.
Auch das "Tor der Höchsten Harmonie" wird wie viele der Palasttore von zwei Bronzelöwen bewacht, die die Stärke der kaiserlichen Macht versinnbildlichen.
In den Hutongs Pekings sieht man noch die traditionellen Wohnhöfe. Heute gibt es in Peking noch etwa dreitausend Hutongs, in denen fast die Hälfte der Stadtbewohner lebt. Sie werden aber auf Grund der Umgestaltung des Stadtzentrums zunehmend seltener.
Noch heute meint Reto zu mir, dass wir ja hier eigentlich noch kaum ein Tier außer einigen wenigen Vögeln gesehen haben - da steht plötzlich ein Schwein neben der Straße
Der Hou Hai See liegt mitten in der Stadt und ist auch an Wochenabenden gut besucht - eine Bar/ Restaurant neben dem anderen, aus den meisten erklingt laute Livemusik - toll hier!
Pulsierendes Nachtleben und viele betätigen sich hier sportlich...
Endlich wiedermal etwas, das entfernt mit Fußball zu tun hat- Reto ist natürlich sofort dabei Ich spiele lieber etwas Beachball mit der Chinesin.
Obwohl wir uns bereits auf Peking gefreut hatten, konnte uns die Stadt noch positiver als erwartet überraschen - gefiel uns wirklich sehr gut!
Besonders über die Sauberkeit in den Straßen waren wir erstaunt.
Interessant war es auch, die Tage unter Chinesen zu verbringen:
Wir wurden nicht selten von oben bis unten betrachtet und zig Male fotografiert (gefragt, ob wir mit einer Chinesin/ einem Chinesen zusammen aufs Foto gehen oder auch einfach ungefragt direkt abgelichtet).
Und das obwohl wir ja wohl nicht etwa dem chinesischen Schönheitsideal entsprechen. Denn beispielsweise blasse Haut bei Frauen und langer Fingernagel bei Männern gelten bis heute als Ausdruck dafür, dass man zu den Besseren gehört, die keine körperlich schwere Arbeit verrichten müssen. Beides bieten wir nicht
An das "Chodere", auf den Boden spucken, rülpsen und schlürfen konnten wir uns in dieser kurzen Zeit nicht gewöhnen und es hat uns immer wieder etwas geschaudert
Hier ist sich in der Öffentlichkeit jeder selbst der nächste und es darf gedrängelt und ignoriert werden. Das Drängeln haben wir auch etwas gelernt und uns unseren Platz beispielsweise in der U- Bahn "erkämpft" oder "erschupst"
Wichtig ist uns aber zu erwähnen, dass wir die Chinesen im Einzelkontakt als freundlich und zuvorkommend erlebt haben!!
Das Thema mit der Ein- Kind- Politik (nach 1979 Geborene haben normalerweise keine Geschwister) haben wir vor allem mit dem neben uns sitzenden Chinesen auf dem Hinflug "diskutiert". Was wir nicht wussten: Mittlerweile dürfen Partner in Großstädten, die beide Einzelkinder sind, ebenfalls 2 Kinder haben. Denn nun werden die Folgen der Ein-Kind-Politik spürbar. Heiraten zwei Einzelkinder und bekommen nur ein Baby, müsste dieses Kind später einmal allein für zwei Eltern und vier Großeltern sorgen zu müssen. Reiche Eltern können sich die Legalität eines zweiten Kindes erkaufen. Sie sind in der Lage, die Strafen und später die Schulbildung zu zahlen. Ethnische Minderheiten dürfen bis zu 3 Kinder haben.
Auch bezüglich der Sprache und Schrift, dem Verhältnis zu den Japanern, etc. konnten wir vor allem auf der Tour zur großen Mauer Fragen an die Reiseführerin sowie Borja stellen und haben so einiges interessantes erfahren. Es waren wenige, aber tolle Tage in China, um einen klitzekleinen Einblick in die Kultur zu erhalten.
Die Rückfahrt zum Flughafen war stark geprägt von der asiatischen Fahrweise - selbstverständlich wird gehupt, überholt wo und wie es nur geht (sind wir nun aber alles gewohnt und Indien zu toppen wird wohl schwierig ). Unser Taxifahrer zog es aber sogar vor, zwischenzeitlich auf der Gegenfahrbahn vorwärts zu kommen, da wir ansonsten im Stau hätten stehen müssen - die entgegenkommenden Autos mussten uns natürlich alle ausweichen und wir genossen den "Vortritt". Alles selbstverständlich ohne angeschnallt sein zu können. So waren wir nun immerhin mal als Geisterfahrer unterwegs
Liebe Mam, das lässt du Papi besser nicht lesen
Aufbruch: | 08.08.2013 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 14.12.2013 |
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