129 Tage ENTDECKEN, ERFAHREN, ERLEBEN

Reisezeit: August - Dezember 2013  |  von Simretone A.

Thailand& Cambodia: Phnom Penh

Nach den 4 wirklich tollen und sehr interessanten Tagen in und um Siem Reap geht's heute weiter in die Hauptstadt, Phnom Penh. Übrigens erlebten wir die Tuk Tuk Fahrer in Siem Reap deutlich weniger aufdringlich als beispielsweise in Bangkok. Einmal "nein danke" und dann auch gleich finito. Da waren wir etwas erstaunt, weil wir von anderen gelesen haben, wie aufdringlich sie sind. Naja ist ja schön, machen alle andere Erfahrungen

Aaaaber die Straßen - diiie haben wir genauso erlebt wie sich bereits herumgemunkelt hat. Also wenn die überhaupt als "Straßen" durchgehen! Die Schotterpisten in Namibia waren Luxus im Vergleich.
Für die Strecke von etwas mehr als 300km nach Phnom Penh benötigen wir ohne großes Verkehrsaufkommen um die 7h!!! Naja ok, inkl. etwa 45. Min. Rast. Immer wieder waren die Teerstraßen unterbrochen, gefolgt von Schotter. Tausende von Schlaglöchern...

Egal, auch das haben wir gut überstanden und sind wieder fitter als gestern (meine Tep. schlug rasch auf 38,4 Grad und auch Reto fühlte sich krank).
Abends gehen wir nur kurz zum Essen raus und dann auch schon ab in die Federn.

Asiastyle, Duschen auf asiatisch,...whatever

Asiastyle, Duschen auf asiatisch,...whatever

Motorradtankstellen

Motorradtankstellen

Links Outdoor Velohändler - rechts daneben Outdoor Coiffeur

Links Outdoor Velohändler - rechts daneben Outdoor Coiffeur

Phnom Penh`s moderne Seite

Phnom Penh`s moderne Seite

Die Straße etwas abseits des Zentrums. Da kann man sich ja vielleicht vorstellen, wie der Sand & die Steinchen aufgewirbelt werden, wenn Fahrzeuge unterwegs sind. Die Meisten tragen eine Gesichtsschutzmaske à la Chinesen - wir versuchen unsere Riecher in den Shirts zu vergraben....Abends beißen wir auf Sandkörnern rum und im Hals ist`s auch wunderbar spürbar

Die Straße etwas abseits des Zentrums. Da kann man sich ja vielleicht vorstellen, wie der Sand & die Steinchen aufgewirbelt werden, wenn Fahrzeuge unterwegs sind. Die Meisten tragen eine Gesichtsschutzmaske à la Chinesen - wir versuchen unsere Riecher in den Shirts zu vergraben....Abends beißen wir auf Sandkörnern rum und im Hals ist`s auch wunderbar spürbar

In die eine Richtung existiert anscheinend seit Kurzem eine Teerstrasse

In die eine Richtung existiert anscheinend seit Kurzem eine Teerstrasse

Killing Fields

Heute besuchen wir in Phnom Penh das Tuol Sleng Museum und die Killing Fields. Auf den Killing Fields sehen wir verschiedene Grabstätten und erhalten Infos durch Headphones. Die Geschichte ist unglaublich erschütternd und es ist ein bedrückender Tag ohne viel Worte.

Im Jahr 1975 zogen die Roten Khmer in die kambodschanische Hauptstadt. Pol Pot wurde Premierminister von Kambodscha und versuchte während 4 Jahren auf blutige Weise aus Kambodscha einen kommunistischen Argrarwirtschaftsstaat zu machen. Städte mussten verschwinden und alle mussten Bauer werden. Geld, Bildung und Privatbesitz wurde abgeschafft. Hochzeiten wurden vorarrangiert und Kinder von ihren Eltern getrennt. Personen, die nicht kooperierten, wurden umgebracht. Fast alle Lehrer, Ärzte (einfach alle Inteektuelle und Akademiker) wurden mussten sterben, wobei das Tragen einer Brille oder das Sprechen einer ausländischen Sprache bereits Grund dafür sein konnten.
Auch Kinder wurden davon nicht verschont, da befürchtet wurde, sie könnten sich später rächen.
Insgesamt wurde ca. ein Viertel der kambodschanischen Bevölkerung auf schrecklichste Weise umgebracht (Kugeln waren den roten Khmer zu teuer, deshalb benützen sie die unglaublichsten Foltermethoden und Werkzeuge).

Mahnmal an die Zeit der roten Khmer: im Innenraum befinden sich Knochen, Schädel, Kleider, etc. der Verstorbenen

Mahnmal an die Zeit der roten Khmer: im Innenraum befinden sich Knochen, Schädel, Kleider, etc. der Verstorbenen

Massengrab von 166 Opfern ohne Köpfe

Massengrab von 166 Opfern ohne Köpfe

Kleider, die durch das Aufweichen des Bodens zum Vorschein kommen werden zur Ehre und als Gedenke an die Verstorbenen aufbewahrt. 
Auch heute sehen wir immer wieder kleine Kleiderfetzen sowie auch Teile von Knochen aus dem Boden hervortreten

Kleider, die durch das Aufweichen des Bodens zum Vorschein kommen werden zur Ehre und als Gedenke an die Verstorbenen aufbewahrt.
Auch heute sehen wir immer wieder kleine Kleiderfetzen sowie auch Teile von Knochen aus dem Boden hervortreten

Dies war der schrecklichste Anblick: An diesem Baum wurden Kinder mit den Köpfen totgeschlagen!!! Gleich daneben befindet sich das Massengrab

Dies war der schrecklichste Anblick: An diesem Baum wurden Kinder mit den Köpfen totgeschlagen!!! Gleich daneben befindet sich das Massengrab

Die Schädel sind mit geschätzten Altersangaben der Opfer sowie der Todesursache markiert. Weiter oben sind Knochen, Kleider etc.

Die Schädel sind mit geschätzten Altersangaben der Opfer sowie der Todesursache markiert. Weiter oben sind Knochen, Kleider etc.

Nach dem Besuch der Killing Fields wären wir eigentlich besser zurück ins Stadtzentrum gefahren, anstatt ins Tuol Sleng Musem, denn dort konnten wir kaum mehr Infos aufnehmen und die Fotos wollten wir uns nicht mehr anschauen. Einfach zu schrecklich alles.
Im Tuol Sleng Museum wird man mithilfe von Fotos mit den Ereignissen konfrontiert. Eine alte Grundschule, die zur Zeit des Regimes der Roten Khmer als Foltergefängnis für politische Feinde genutzt wurde. Für viele war dies der letzte Aufenthalt, bevor sie zu den Massengräbern der Killing Fields abgeführt wurden. Hier wurden über 17.000 Menschen ermordet.

Am Tonle Sap River findet sich gegen Abend jung und alt ein

Am Tonle Sap River findet sich gegen Abend jung und alt ein

Sogar die Sportstunde findet hier statt - wir versuchen amüsiert mitzumachen

Sogar die Sportstunde findet hier statt - wir versuchen amüsiert mitzumachen

Leider waren bereits alle angefragten Bungalows auf Koh Rong (Insel in Kambodscha) ausgebucht. Von Sihanoukville haben wir bisher auch wenig Positives gehört und da wir nun Lust auf Strandurlaub haben, fahren wir heute mit dem Bus zurück nach Trat, Thailand, von wo es dann auf die Insel geht.
Landschaftlich gesehen hat uns das, was wir von Kambodscha gesehen haben, sehr gut gefallen - war für uns eine der schönsten Landschaften und wir würden gerne nochmal hinfahren, um mehr zu sehen. Auch die Menschen erlebten wir freundlich und doch nicht zu aufdringlich. Die Armut jedoch war gut zu spüren, so viele Kinder in einem Land haben wir wohl noch nie gesehen, viele betteln und können keine Schule besuchen, viele Männer besitzen durch die Minen lediglich noch ein Bein (auch heute noch ist Kambodscha nicht komplett minenfrei!)...

Leider waren bereits alle angefragten Bungalows auf Koh Rong (Insel in Kambodscha) ausgebucht. Von Sihanoukville haben wir bisher auch wenig Positives gehört und da wir nun Lust auf Strandurlaub haben, fahren wir heute mit dem Bus zurück nach Trat, Thailand, von wo es dann auf die Insel geht.
Landschaftlich gesehen hat uns das, was wir von Kambodscha gesehen haben, sehr gut gefallen - war für uns eine der schönsten Landschaften und wir würden gerne nochmal hinfahren, um mehr zu sehen. Auch die Menschen erlebten wir freundlich und doch nicht zu aufdringlich. Die Armut jedoch war gut zu spüren, so viele Kinder in einem Land haben wir wohl noch nie gesehen, viele betteln und können keine Schule besuchen, viele Männer besitzen durch die Minen lediglich noch ein Bein (auch heute noch ist Kambodscha nicht komplett minenfrei!)...

© Simretone A., 2013
Du bist hier : Startseite Asien Kambodscha Phnom Penh
Die Reise
 
Worum geht's?:
Gemeinsam hinterlassen wir unsere Fußabdrücke in Afrika, Asien und Amerika unter dem Motto: "In 20 Jahren werden Sie eher von den Dingen enttäuscht sein, die Sie nicht getan haben, als von denen, die Sie getan haben. Lichten Sie also die Anker und verlassen Sie den sicheren Hafen. Lassen Sie den Passatwind in die Segel schießen. Erkunden Sie. Träumen Sie. Entdecken Sie." Mark Twain (1835 - 1910)
Details:
Aufbruch: 08.08.2013
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 14.12.2013
Reiseziele: Namibia
Südafrika
Malaysia
Singapur
Vereinigte Staaten
China
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
Simretone A. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.