Von San Francisco nach Seattle und zurück - Nordwesten der USA

Reisezeit: August / September 2012  |  von Maria H.

Tag 10: Cannon Beach

Heute ist der 1. September und unsere Campnachbarn teilen uns mit, dass am Montag, also am 3. September, Labor Day ist. Und das bedeutet, dass an diesem Wochenende vermutlich halb Amerika auf den Straßen unterwegs sein wird, denn das Labor Day Wochenende ist quasi das letzte Sommer-Ferien-Wochenende. Na super, da wird es ja schön voll auf den Campingplätzen - und eigentlich überall anders auch.

Nunja. L. unterhält sich ein bisschen mit unseren Nachbarn, sie sind beide schon in Rente und fahren viele Monate im Jahr mit ihrem Camper kreuz und quer durch alle Nationalparks. Heute geht es für sie aber zurück nach hause und sie schenken uns ihr restliches Feuerholz, da sie es nicht mit nach hause nehmen wollen. Wie nett!

Wir beschließen schon morgens, dass wir heute auch wieder keine lange Strecke fahren werden, sondern lieber früh auf die Suche nach einem Campingplatz gehen.

Die Strecke führt uns durch Lincoln City, dann ein bisschen weiter durchs Inland bis nach Tillamook. Hier wird Käse hergestellt, wir haben ihn schon in vielen Supermärkten gesehen. Doch eine Führung oder Ähnliches machen wir nicht mit, uns zwickt der Gedanke an die vollen Campgrounds und dass wir am Ende gar keinen Platz mehr abkriegen.

Im weiteren Verlauf der Fahrt schlafe ich irgendwann ein, was L. nicht sonderlich begeistert. Ich verschlafe auch das Örtchen Cannon Beach, obwohl wir hier ja eigentlich anhalten wollten. Am Ende erreichen wir Astoria, die letzte Stadt im Westen Oregons, bevor es über die Grenze und über den Columbia River weiter rauf in den Staat Washington geht.
Eigentlich wollten wir gerne auf den Fort Stevens State Park Campground, der direkt an der Mündung des Columbia Rivers in den Pazifik liegt. Doch trotz der frühen Stunde ist es hier schon gerammelt voll.
Also weiter suchen - am Ende ergattern wir noch einen Platz in einem RV Park. Offiziell ist hier nichts mehr frei, aber die Dame an der Rezeption hat Mitleid und bietet uns einen kleinen Stellplatz direkt hinter dem Rezeptionsgebäude an. Sieht aus, als wär das eigentlich der Platz für die Angestellten. Im Camper neben uns sitzt ein Mann, draußen sind zwei Hunde angebunden, die uns direkt mal lautstark bellend begrüßen. Der Mann wirkt auch nicht so freundlich ... Na mal sehen, was das hier gibt!

Zumindest verfügt der RV Park über einen Raum mit Münz-Waschmaschinen, da könnten wir ja endlich mal ein paar Klamotten waschen. Aber erstmal steigen wir nach Sicherung des Platzes wieder ins Auto. Es ist ja noch früh und HIER wollen wir sicher nicht den Resttag verbringen.
Also rüber nach Astoria. Keine sehr aufregende Stadt, der Columbia River bietet einen tollen Anblick, es gibt auch ein Museum, aber das ist total überteuert.

Diese Brücke in Astoria verbindet Oregon und Washington, morgen werden auch wir drüber fahren.

Diese Brücke in Astoria verbindet Oregon und Washington, morgen werden auch wir drüber fahren.

Interessant sieht es ja aus, das Museum, aber der Eintrittspreis war uns zu hoch.

Interessant sieht es ja aus, das Museum, aber der Eintrittspreis war uns zu hoch.

Vielleicht liegt es auch an der gereizten Stimmung zwischen L. und mir, dass uns Astoria nicht so besonders gefällt. Also wieder zurück ins Auto und ein paar Meilen zurück bis nach Cannon Beach. Hier ist es schon mehr nach unserem Geschmack, auch wenn der Ort ziemlich überlaufen ist.
Der Strand ist zwar auch voll, aber echt schön, ist er mit seinem Haystack Rock doch Drehort für viele bekannte Filme wie z. B. The Goonies und auch Teile der Twilight Saga.
L. und ich gehen, sobald wir am Strand ankommen, erstmal getrennter Wege, ein Streit ist ausgebrochen. Da ist ein bisschen räumliche Trennung sicher sinnvoll.

Ich gehe zunächst den Strand hinunter bis zum Wasser und begucke mir die Leute. Gibt ja auch immer allerhand zu fotografieren.

Cannon Beach samt Haystack Rock

Cannon Beach samt Haystack Rock

Überall toben Hunde herum - toll!

Überall toben Hunde herum - toll!

Näher geht es an die Felsen nicht heran, hier ist eine Schutzzone für die Meeresbewohner

Näher geht es an die Felsen nicht heran, hier ist eine Schutzzone für die Meeresbewohner

Rund um die eindrucksvollen Felsen sind Schilder aufgestellt, dass man sich doch bitte fernhalten soll, um Vögel und die anderen Meeresbewohner nicht zu stören. Jeder hält sich dran und geht wirklich nur dort, wo es auch erlaubt ist. Und gibt es etwas zu sehen, wie z.B. Hunderte Seesterne, Muscheln oder interessante Felsformationen, dann sind die Leute unglaublich höflich und rücksichtsvoll, damit jeder in den Genuss kommen kann. In Deutschland wäre da sicher ein einziges Gedrängel und Geschubse inklusive unfreundlichen Bemerkungen.
Einige Felsen hier erinnern mich wirklich an den Film Die Goonies, toll sieht es aus und die Sonne scheint auch so schön - dieser Strand hat viel zu bieten!

An den Felsen in den Tidepools kleben massenhaft Seesterne ...

An den Felsen in den Tidepools kleben massenhaft Seesterne ...

... und Muscheln aller Art

... und Muscheln aller Art

Weiter draußen sind die Felsen von Vögeln der verschiedensten Art besetzt

Weiter draußen sind die Felsen von Vögeln der verschiedensten Art besetzt

Eine Jungmöwe verfolgt mich, doch ich hab nichts zu essen für sie. Bald schließt sie sich dann wieder ihrer Mutter an.

Eine Jungmöwe verfolgt mich, doch ich hab nichts zu essen für sie. Bald schließt sie sich dann wieder ihrer Mutter an.

Als so langsam die Sonne untergeht, sehe ich L. auf einem Stück Treibholz sitzen und die letzten Sonnenstrahlen genießen. Ich setze mich zu, wir schweigen ein bisschen.
Dann machen wir uns auf den Rückweg zum Auto. Und Hunger haben wir! Bevor es auf die Suche nach einem Lokal geht, sprechen wir uns aber erstmal aus und vertragen uns wieder - ein Glück!

Die Restaurants und Kneipen hier in der Hauptstraße sind alle recht voll und bieten viele gute Sachen an, letztendlich entscheiden wir uns für "Bill's Pup". Hier wird eigenes Bier gebraut und wir sitzen direkt an einer Glasscheibe, hinter der man die Biertanks sehen kann. Ein Familienpapi am Nachbartisch hat sich eine Auswahl der verschiedenen Biersorten bestellt, 5-6 kleine Gläschen in einem Holzhalter - witzig!

Zu essen gibt es für mich Fish and Chips, L. entscheidet sich für einen Meeresfrüchte-Eintopf. Beides schmeckt sehr lecker!

Nach dem Essen fahren wir zurück zum RV Park mit unserem Hinterhof-Stellplatz. Zum Wäsche waschen ist es nun zu spät, also gehen wir früh schlafen, um am nächsten Morgen zeitig hier wegzukommen. Es ist ja immer noch Labor Day Weekend und die Suche nach dem nächsten Campground macht uns jetzt schon Kopfschmerzen...

Unsere heutige Strecke

Unsere heutige Strecke

© Maria H., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im August und September 2012 erlebten meine beste Freundin und ich die Westküste der USA drei Wochen lang. Eine tolle und sehr aufregende Zeit!
Details:
Aufbruch: 23.08.2012
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 14.09.2012
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Maria H. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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