Von San Francisco nach Seattle und zurück - Nordwesten der USA

Reisezeit: August / September 2012  |  von Maria H.

Tag 5: On the Road!

Heute morgen soll es endlich los gehen!! Um halb sechs ist die Nacht zuende und wir bedienen uns zum ersten Mal am hosteleigenen Frühstück. In einer großen Küche stehen Schüsseln mit Bagels, Toast, Creamcheese, zwei Sorten Marmelade, Obst und Kaffee, jeder bedient sich und setzt sich dann an einen freien Tisch. Ein, zwei Bagels wanden ungegessen in unseren Taschen, man braucht ja Proviant!

Danach muss noch ein Abstecher zu Starbucks sein, der Kaffee im Hostel ist wirklich fast ungenießbar. Eigentlich möchte ich noch gern ein Post Office finden, um unsere bereits geschriebenen Postkarten loszuwerden, leider bleibe ich erfolglos. Bzw. das Post Office im Macy's ist noch geschlossen. Nun ja.

Dann geht es mit den Taschen los zur S-Bahn, der Verleih unseres Campervans liegt irgendwo in einem Industriegebiet. Nach ein bisschen Sucherei finden wir dann die Filiale von "Lost Campers", die L. schon aus Australien kennt.
Der nette Herr, der uns in Empfang nimmt, heißt Nick und kommt - welch Zufall - auch aus Australien! L. ist happy Ach ja, in Garmisch Patenkirchen hat er wohl auch kurz mal gewohnt, witzig.
Nachdem alle Formalitäten erledigt sind und wir uns aus einer großen Kiste noch alle brauchbaren Landkarten und Nationalpark-Broschüren mitnehmen dürfen, führt Nick uns zu unserem Auto. Ein Dodge mit Namen Pedro. Pedro Mark II! Was aus Pedro dem Ersten geworden ist, will er uns nicht verraten ...

Unser treuer Pedro Mark II

Unser treuer Pedro Mark II

Nick weist uns in alle Feinheiten des Autos ein, wir beladen ihn mit unserem Gepäck und nun kann es losgehen! L. übernimmt das Steuer, ich versuche das Navi zu installieren und wir starten.

Erst einmal ein Stück durch die Stadt, dann über die Golden Gate Bridge und schließlich auf dem Highway 1 immer Richtung Norden, yeehaa!

Das Baseballstadion AT&T Park

Das Baseballstadion AT&T Park

Die Bay Bridge

Die Bay Bridge

Hübsche Gebäude und Palmen entlang der Piers

Hübsche Gebäude und Palmen entlang der Piers

Diese rote Brücke von 1937 ist schon echt ein faszinierendes Bauwerk.

Diese rote Brücke von 1937 ist schon echt ein faszinierendes Bauwerk.

Bis bald, San Francisco!

Bis bald, San Francisco!

Endlich sind wir aus der Stadt hinaus und schon irgendwie mitten im Nirgends. Einsame Straßen, immer wieder der Blick auf die unglaublich schöne, aber schroffe Pazifikküste, aber selten mal ein Örtchen oder Menschen zu sehen. Nach dem Großstadttrubel bekommt mir das aber sehr gut.
Nach einiger Zeit (55 km) erreichen wir das Point Reyes Seashore Visitor Center. Das Point Reyes National Seashore Schutzgebiet liegt auf einer Halbinsel im Pazifik und ist deshalb bemerkenswert, weil es auf der Pazifischen Platte liegt, die sich in gegensätzlicher Richtung zur Nordamerikanischen Platte bewegt. Genau hier verläuft auch die berühmte San Andreas Spalte. Außerdem gibt es hier das Point Reyes Lighthouse, ein Leuchtturm an der äußersten Spitze der Halbinsel, immer dem Wetter ausgesetzt. Hier wurde der Film "The Fog - Nebel des Grauens" gedreht.

Den Leuchtturm sehen wir uns nicht an, laufen aber ein Stück auf dem Earthquake-Trail. Der allerdings wesentlich unspektakulärer ist, als es sich anhört, von tiefen Schluchten oder anderen Anzeichen von Erdbeben ist nix zu sehen. Zum Glück!
Aber wir werden hier in einem Post Office endlich unsere Postkarten los, die Verwandten und Freunde zuhause sollen ja ein Lebenszeichen erhalten.

Von Point Reyes aus geht es zurück auf den Highway und weiter Richtung Norden. Wir hatten uns zwar im Vorhinein in etwa überlegt, welche Orte wir an welchem Tag erreichen wollten, aber wir haben keine Reservierungen auf den einzelnen Campgrounds getätigt, um flexibel zu bleiben. Also fahren wir erstmal drauf los und gucken, wie weit wir kommen würden.

An einer schönen Stelle halten wir an, um nun endlich pazifisches Wasser an unsere Haut - also an unsere Füße, für alles andere ist es einfach viel zu kalt - kommen zu lassen.

Das Wasser ist wirklich unglaublich kalt, doch diesen Surfer hält es trotzdem nicht auf

Das Wasser ist wirklich unglaublich kalt, doch diesen Surfer hält es trotzdem nicht auf

Entlang des Highway 1 bieten sich immer wieder tolle Ausblicke

Entlang des Highway 1 bieten sich immer wieder tolle Ausblicke

Unser Camper hat zwar eine Kühlbox, das Nötigste an Tellern, Schüsseln und Besteck, aber es fehlt ja trotzdem eigentlich noch an allem: Lebensmittel, Getränke, Spülmittel, was man eben so braucht. Also halten wir Ausschau nach einem Supermarkt. Doch eine ganze Weile kommen wir entlang der Strecke zwar durch minikleine Ortschaften, Einkaufsmöglichkeiten sind aber nirgends zu sehen. Und das in Kalifornien, so hätte ich mir das nicht vorgestellt. Aber hier in Nordkalifornien ist es schon sehr ländlich, nicht zu vergleichen mit den Ballungszentren San Francisco oder gar Los Angeles!

Bis dann, schon gegen späten Nachmittag, das Örtchen Gualala in Sicht kommt. Hier kaufen wir ein, was wir am dringendsten brauchten, außerdem alles für unser heutiges Abendessen: Nudeln mit Tomaten/Mais/Thunfischsoße.
Gualala hat auch einen Campground, was uns direkt dazu veranlasst, unsere Etappe für heute zu beenden.
Der Campground liegt mitten zwischen riesigen Redwoods an einem Fluss, alles wirkt sehr idyllisch und leere Plätze gibt es auch noch. Um diese Uhrzeit ist das Wärterhäuschen am Eingang nicht besetzt, doch wie auf den meisten Plätzen kann man in so einem Fall einfach reinfahren, sich einen Platz suchen und dann beim Verlassen des Campgrounds bezahlen.
Fast jeder Campground bietet neben dem eigentlichen Autostellplatz auch noch eine Feuerstelle und einen Picknicktisch, was sehr praktisch ist. Wir parken also Pedro ein und machen uns zunächst auf die Suche nach dem Wasch- und Toilettenhäuschen. Man muss schon wirklich auf Outdooraktivitäten stehen und auf Luxus verzichten können, um diese Art Urlaub zu machen. Der Gualalacampground hat zwar Duschen, was auch nicht überall gegeben ist, aber für diese braucht man Quarters, also Vierteldollarmünzen. Wenn man sich davon nicht gerade einen Vorrat angespart hat, muss man sich überlegen, ob man morgens oder abends duscht, ob Haare waschen drin ist oder nicht!

Wir besichtigen den Fluss - besser gesagt das leere Flussbett, durch das sich ein kleines Rinnsal zieht - und bemerken schon die enorme Anzahl an Mücken. Nunja, was will man erwarten in einem Wald am Fluss am Abend ...

In diesem beinahe urwüchsigen Flussbett inmitten riesiger Bäume steht - eine Satellitenschüssel!

In diesem beinahe urwüchsigen Flussbett inmitten riesiger Bäume steht - eine Satellitenschüssel!

Parkplatz mit Picknicktisch

Parkplatz mit Picknicktisch

So, nun haben wir aber Hunger. Also den Gaskocher ausgepackt, nach einigen Schwierigkeiten kann L. auch die kleine Gasflasche anbringen und nun soll gekocht werden. Tja. Erst jetzt sehen wir, dass zu Pedros Küchenausstattung nur eine Pfanne und ein winzigkleiner Topf gehören. Wie also Nudeln kochen?? Aber L. als Meisterköchin bringt es aber natürlich fertig und serviert ein wirklich leckeres Nudelgericht.

Bei solchem Equipment muss frau sich was einfallen lassen, Nudeln, Kartoffeln und Reis werden einfach in mehreren Portionen hintereinander gekocht

Bei solchem Equipment muss frau sich was einfallen lassen, Nudeln, Kartoffeln und Reis werden einfach in mehreren Portionen hintereinander gekocht

In solchen Motorhomes bzw. Campinganhängern ist das Kochen bestimmt einfacher. Diese großen Gefährte sieht man überall auf den Campgrounds, ganz oft gehören sie Amerikanern, die gleich den ganzen Sommer auf den Plätzen bleiben und zum Einkaufen mit den Trucks fahren

In solchen Motorhomes bzw. Campinganhängern ist das Kochen bestimmt einfacher. Diese großen Gefährte sieht man überall auf den Campgrounds, ganz oft gehören sie Amerikanern, die gleich den ganzen Sommer auf den Plätzen bleiben und zum Einkaufen mit den Trucks fahren

Gesättigt, mückengeplagt und frierend verschwinden wir dann im Campervan, unsere erste Nacht im Auto, mal sehen, wie viel Schlaf wir so kriegen werden!

Am ersten Tag fahren wir 120 Meilen auf folgender Strecke:

© Maria H., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im August und September 2012 erlebten meine beste Freundin und ich die Westküste der USA drei Wochen lang. Eine tolle und sehr aufregende Zeit!
Details:
Aufbruch: 23.08.2012
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 14.09.2012
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Maria H. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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