Von San Francisco nach Seattle und zurück - Nordwesten der USA
Tag 13: Überfahrt nach Seattle
Hoffentlich schreibe ich jetzt nichts Falsches, nach einem Jahr sind meine Erinnerungen nicht mehr so die Allerbesten ... Aber ich bin relativ sicher, dass es so war:
Eigentlich wollten wir noch nach Port Townsend fahren und dann von dort aus mit der Fähre über den Puget Sound setzen. Doch nun fahren wir aber nicht nach Norden, sondern von Sequim aus nach Kingston. Dort geht es auf die Fähre, sodass wir auf der anderen Seite etwas nördlich von Seattle ankommen.
Am Abfahrtspunkt der Fähre müssen wir noch ein bisschen warten, also besuchen wir zunächst die dortigen Örtlichkeiten. Dann fangen wir im Auto an, unser Mittagessen, bestehend aus Bagels, Creamcheese und Tomaten, herzurichten, doch da heißt es plötzlich, alle fahren los aufs Schiff! Na toll, schnell alles in Sicherheit bringen und rauf geht es.
Wir werden auf ein Autodeck geleitet, mittlere Spur, links und rechts neben uns schicke Autos mit Rentnern drin. Und mitten drin wir beide mit unseren inzwischen relativ siffigen und nach Lagerfeuer "duftenden" Klamotten, im Radio läuft laut irgendein Heavy Metal Lied, auf dem Armaturenbrett liegt mein halbgeschmierter Bagel - nunja, etwas skeptisch werden wir schon angeguckt
Nachdem wir das Auto sicher abgestellt haben, gehen wir hoch auf die Ausguckdecks. Das Wetter ist (mal wieder) sonnig und schön und wir wollen ein bisschen Landschaft gucken.
Das da hinten ist schon Seattle. Und das da gaanz hinten ist der Mount Rainier, den wir auch noch besuchen werden
Die Überfahrt ist kurz und läuft problemlos. Auf der anderen Seite kommen wir in Edmonds an, erreichen kurze Zeit später die Interstate 5 und düsen Richtung Süden, zum ersten Mal auf unserer Tour geht es wieder Richtung San Francisco, unserem Abflugort. Die Zeit vergeht viel zu schnell!
L. hatte unsere Unterkunft schon in Deutschland gebucht und wir freuten uns sehr über zwei Nächte in einem Haus, mit richtigen Betten, einem Badezimmer und der Aussicht auf Waschmaschinen!
Das City Hostel Seattle liegt in der 2nd Avenue und ist empfehlenswert. Kurz haben wir ein bisschen Panik, dass wir das in dieser großen Stadt niemals finden, denn mein mitgebrachtes Navi, ausgestattet mit nordamerikanischen Karten, hatte uns unterwegs schon ab und zu mal im Stich gelassen! Doch hier arbeitet es einwandfrei und schon bald stehen wir vor dem Hostel. Hier ein paar Fahrtbilder von Seattle
In unserem Zimmer - wir haben wieder ein Doppelzimmer, kein Mehrbettzimmer mit anderen Leuten, und diesmal sogar ein eigenes Bad - wird erstmal ausgiebig geduscht und dann Wäsche sortiert. Riecht alles nicht mehr so prickelnd ...
Frisch gewaschen und mit den letzten sauberen Kleidern am Leib machen wir uns auf in die Stadt. L. hat mal wieder super geplant, denn unser Hostel liegt, wie auch schon das in San Francisco, in Fußlaufweite zur Innenstadt. Wir sehen schon kurz den berühmten Pike Place Market, gehen dann aber doch wieder zurück, denn L. hatte auch eine Reservierung für ein Restaurant vorgenommen, was wiederrum direkt um die Ecke unseres Hostels liegt. Und da wollten wir ja pünktlich und möglichst nicht zu verschwitzt ankommen.
Von außen wirkt das Restaurant schick und einladend, es hatte im Internet gute Bewertung und L. als Chef (Koch) weiß ja, worauf zu achten ist. Drinnen stellen wir dann aber fest, wir sind die einzigen Gäste! Und es ist sicher nicht die falsche Tageszeit, denn in anderen Restaurants und Kneipen, an denen wir unterwegs vorbei kamen, ist es brechend voll. Hm.
Uns wird das obligatorische Wasser gebracht, dazu die Speisekarte. Wir schauen hinein, würden wohl auch was Leckeres finden, aber die Atmosphäre hier ist schon recht trist, keine Gäste, dafür mindestens fünf Kellner ... Uns kommt der Gedanke, einfach wieder zu gehen, aber das würde ja so auffallen, wo wir doch die Einzigen hier sind. Nach langen Beratungen erklärt L. dem Kellner ganz nett und freundlich, dass wir nur einen Abend in Seattle haben und den nicht so einsam verbringen wollen. Er wirkt verständig, ist auch weiterhin nett und wir machen uns so schnell wie möglich aus dem Staub. L. ist es furchtbar peinlich und unangenehm, trotzdem sind wir beide froh, es so gemacht zu haben.
Gleich neben unserem Hostel sehen wir eine Kneipe/Bar/Restaurant, bei dem die Frontfenster bis zum Boden reichen und offen sind, sodass man das gemütliche (und gut gefüllte) Innere sehen kann. Die außen angeschlagene Speisekarte klingt gut und so kehren wir ein.
Leider weiß ich nicht mehr, was wir gegessen haben, aber es war gut! Zwischendurch hab ich noch unseren Pedro vom 24-Stunden-Parkplatz in unsere Straße gestellt, da man hier in der Nacht kostenlos parken kann. Morgen früh müssen wir ihn dann wieder zurückbringen, um nicht jede Stunde den Automaten neu füttern zu müssen. Aber was tut man nicht alles, um ein paar Dollar zu sparen!
In dem Restaurant bleiben wir den ganzen Abend, die Küche ist offen und man kann den recht ansehnlichen Köchen bei der Arbeit zuschauen.
Am Ende des Abends müssen wir dann ja nur ein Haus weiter ins Hostel, Treppe hoch, Klamotten runter, schlafen!
Aufbruch: | 23.08.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.09.2012 |