Von San Francisco nach Seattle und zurück - Nordwesten der USA

Reisezeit: August / September 2012  |  von Maria H.

Tag 8: Coos Bay, Sunset Bay und Dale Inskeet

Wie jeden Morgen steigen wir zeitig aus den Federn, bereiten unser Frühstück und machen uns dann auf den Weg. Duschen fällt ja leider wegen mangelnder Sanitäranlagen aus, aber eine gründliche Wäsche tut es erstmal auch.

Schon nach wenigen Meilen Fahrt erreichen wir den Bundesstaat Oregon. Laut Wikipedia ist dies der neuntgrößte Staat der USA, mit einer Einwohnerzahl von gut 3,8 Millionen liegt er bevölkerungsmäßig aber nur auf Platz 27. Oregon trägt den Beinamen Beaver State, aber die früher hier so dominierende Forstwirtschaft ist zurückgegangen und hat Technologieunternehmen Platz gemacht.
Nachdem James Cook Oregons Küste schon 1778 entdeckt hatte, kamen um 1805 die berühmten Entdecker Lewis und Clark auf Anweisung von Thomas Jefferson hierher. Auf Lewis und Clark wird immer wieder hingewiesen, überall findet man nach ihnen benannte Plätze und Straßen.

Noch einige Meilen weiter finden wir den Arch Rock. Der Ureinwohner-Stamm der Tolowa hat den Felsbogen im Meer für ihre Zeremonien genutzt, er sieht auch wirklich eindrucksvoll aus.

Arch Rock

Arch Rock

Die Umgebung ist wunderschön, das Meer türisfarben, aber es gibt keinen Weg hinab - wohl auch besser so, ganz schön steil!

Die Umgebung ist wunderschön, das Meer türisfarben, aber es gibt keinen Weg hinab - wohl auch besser so, ganz schön steil!

Wir spazieren noch ein bisschen hin und her, machen Fotos und steigen dann wieder ins Auto.

Einige Meilen später kommen wir in Gold Beach an. Hier wollten wir uns eigentlich einen Campground suchen, doch der Ort ist nicht besonders reizvoll, außerdem ist es noch früh am Tage, sodass wir beschließen, noch etwas weiter zu fahren. Doch erstmal heißt es wieder: Safeway, Starbucks, Eiswürfel und Essen kaufen, Kaffee trinken und Mails checken!

Immer weiter auf dem Highway 101 Richtung Norden kommen wir schließlich im hübschen Örtchen Port Orford an. Hier gefällt es uns! L. steuert Pedro auf einen Parkplatz und wir wollen erstmal einen Mittagsimbiss einnehmen. Tja, leider ist es hier so dermaßen stürmisch, dass alles droht wegzufliegen, man kann nicht alles gleichzeitig festhalten und dabei noch Salat schnippeln und Brote schmieren. Pedro wird umgeparkt und steht nun etwas windgeschützter. Auf schönen Holzbänken mit Blick auf den Pazifik lassen wir uns nieder und essen Sandwiches.

Ein nettes Plätzchen

Ein nettes Plätzchen

Nach dem Essen geht es runter zum Strand. Zunächst muss man sich durch das ganze angeschwemmte Holz kämpfen, dann erreicht man den Sandstrand. Im Treibholz hat sich ein Paar zwei Stühle gebastelt und genießt die Sonne. Rechts neben uns sehen wir zwei einheimische Frauen mit lauter kleinen Kindern, die mit ihrem Jeep auf irgendeinem Wege direkt bis runter ans Wasser gefahren sind. Und nun offensichtlich feststecken! Nunja, selber Schuld, denken wir uns. Helfen können wir da jetzt auch nicht. Aber sie sehen nicht sonderlich verzweifelt aus, sondern spielen mit den Kindern im Sand. Ok.

Wir laufen ein bisschen hoch und runter, bis sich L. zu einigen Stunts überreden lässt - ich brauche doch auch mal bewegte Objekte zum Fotografieren

Port Orford hat eine schöne Bucht

Port Orford hat eine schöne Bucht

Der Weg vom Parkplatz hinunter zum Strand. Dann heißt es erstmal Schuhe ausziehen und rein ins (saukalte) Wasser

Der Weg vom Parkplatz hinunter zum Strand. Dann heißt es erstmal Schuhe ausziehen und rein ins (saukalte) Wasser

Steckengeblieben

Steckengeblieben

Dies ist nicht das letzte Mal, dass L. für mich am Strand hin- und herlaufen darf

Dies ist nicht das letzte Mal, dass L. für mich am Strand hin- und herlaufen darf

Schließlich fahren wir weiter bis nach Coos Bay. Hier sehen wir uns vom Auto aus ein wenig um, fahren dann zurück an die Küste zum Sunset Bay Campground. Hier ist viel los und wir ergattern noch einen kleinen Stellplatz ohne Full Hookup, was wir ja auch nicht brauchen. Die Sanitäranlagen sind fast gleich nebendran, es gibt auch Duschen - wunderbar!

Da es noch früh ist und wir heute keine Lust haben, selber zu kochen, setzen wir uns wieder ins Auto und fahren zurück nach Coos Bay. Es ist ein hübscher Ort mit einer Mainstreet und einer Promenade, viel mehr gibt es aber auch nicht. Auf der Suche nach einem schönen Lokal umrunden wir einige Blocks, doch so richtig sagt uns nichts zu. Also fragt L. zwei Einheimische, wo sie hingehen würden, wenn sie einen Burger essen möchten. Das Sharkbites wäre genau das Richtige, empfehlen sie uns. Es liegt genau dort, wo wir eben schon entlanggegangen sind und wir stellen fest, dass es ein Surfshop ist, in dem man aber auch essen kann. Hatten wir vorhin gar nicht so registriert.
Wir gehen rein und sehen, dass gerade eine Band ihre Instrumente aufbaut. Toll, so können wir beim Essen noch Live-Musik hören. Wir setzen uns nicht an einen Tisch, sondern an die Bar, und bestellen erstmal was zu trinken. L. ist Fahrerin und obwohl ich ihr anbiete, dass sie Alkohol trinken kann und ich zurückfahre, lehnt sie ab. Also bestelle ich einen Erdbeer-Daiquiri. Er ist so lecker, dass später noch zwei dazukommen werden ... Zu essen gibt es für L. Fish and Chips, für mich einen Burger und Fries. Mein Essen ist nicht soo wahnsinnig lecker, aber der nette Barkeeper reißt das wieder raus.
Nach dem Essen fängt auch bald die Band an zu spielen, sie heißen Dale Inskeep Band, nach dem Sänger benannt. Wie ich später beim Googlen herausfinde, spielt die Band hier regelmäßig und ist gar nicht so unbekannt. Die Musik ist eine nette Mischung aus gutem Country und ein bisschen Honky Tonk, gefällt mir sehr gut! Beim Lied "Beer Run" singt die halbe Kneipe mit (B-double E double R U-N beer run), offenbar sind wir hier die einzigen Touristen unter lauter Einheimischen!
Dann wird noch ein Mädchen persönlich vom Sänger erwähnt - offenbar ist sie bei irgendeinem Fernsehsender weit weg und ist jetzt in den Collegeferien heimgekehrt.
Gegen Ende der Darbietung gibt die Band allen, die möchten, einen Tequila aus! L. verzieht sich in dem Moment auf die Toilette und so kann ich mich des Barkeepers nicht erwehren, der mit ein Glas in die Hand drückt. Meine Güte, ich kenne ja den Tequila, den wir in Deutschland trinken, aber dieser hier brennt einem die Kehle weg! Puh nee, zwei kann man davon auch nicht trinken.

Leicht angeheitert (also ich) schlendern wir zurück zum Parkplatz, fahren zum Sunset Bay Campground und legen uns schlafen. Das war ein toller Tag!

© Maria H., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im August und September 2012 erlebten meine beste Freundin und ich die Westküste der USA drei Wochen lang. Eine tolle und sehr aufregende Zeit!
Details:
Aufbruch: 23.08.2012
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 14.09.2012
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Maria H. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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