Von San Francisco nach Seattle und zurück - Nordwesten der USA
Tag 2: San Francisco zu Fuß
Um halb sechs ist die Nacht zuende, so ein Jetlag ist echt nicht witzig. Geschlafen hab ich allerdings recht gut, unser Zimmer im Hostel verfügt über ein Hochbett, oben eine normale Matratze, unten ein Queensize-Modell, welches mir L. netterweise überlassen hat.
Das Frühstück im Hostel nehmen wir nicht in Anspruch, obwohl es im Preis inbegriffen ist. Doch um diese frühe Uhrzeit ist natürlich noch kein Mitarbeiter zu sehen, geschweige denn andere Hostel-Gäste.
Also geht es erstmal los. Gleich um die Ecke ist ein großer Platz mit vielen Shoppingmöglichkeiten (Union Square), das hatten wir bei unserem kleinen Irrweg am Vortag schon gesehen.
Zunächst laufen wir Starbucks an. Die Preise sind ja mit denen in Deutschland nicht zu vergleichen und der Kaffee ist gut, im Gegensatz zum sonstigen amerikanischen Kaffee. L. ist ein echter Kaffeejunkie und die weite Verbreitung von Starbucks hat auf unserer Reise so manches Mal die Laune gerettet.
Vom Starbucks in der O'Farrell Street geht es dann Richtung Market Street, auf der wir erstmal ein ganzes Stück Richtung Südwesten laufen. Im Prinzip haben wir sogar ein klares Ziel - das Café La Boulange, was L. von einem Freund empfohlen wurde. Wir wissen, dass es in etwa im Viertel Haight-Ashbury liegt, aber unterwegs gibt es ja auch noch einiges anzugucken.
Von der Market Street aus biegen wir dann ab Richtung Civic Center, Opera, über einen kleinen Markt bis zur Hayes Street, in der wir dann das La Boulange finden. Wer richtig guten Kaffee und unglaublich leckere Brote, Sandwiches, Muffins etc. möchte, sollte hier mal auf einen Besuch vorbeikommen.
Nach dieser Stärkung laufen wir weiter Richtung Haight-Ashbury. Dieses Viertel ist ja bekannt durch seine Hippie-Bewegung, Janis Joplin, Grateful Dead und Jefferson Airplane lebten hier unter anderem.
Nachdem wir hier auch die Straßen San Franciscos in ihrer welligsten und anstrengendsten Form kennenlernen konnten, besteigen wir den Bus Richtung Bush Street. Hier befindet sich das Headquarter der Nationalparkverwaltung der gesamten Westküste.
Schon seit 2008 mache ich Übersetzungen für die National Parks der USA und nun wollte ich doch gerne meinen "Kontaktmann" mal persönlich treffen, der in San Francicso lebt und arbeitet. Dummerweise ist genau jetzt selbst grad im Urlaub! Trotzdem fahren wir zu seinem Büro, wo er die verschiedensten Karten und andere Infomaterialien für uns hinterlegt hat.
Dort angekommen werden wir sehr nett in Empfang genommen, Sheri händigt uns das Hinterlegte aus und gibt uns noch viele gute Tipps für unsere weitere Reise. Sie selbst kommt aus der Gegend des Redwood National Parks uns sagt uns, dass nun eine gute Zeit zum Beobachten der Elks, also der Wapitis sei, denn die Brunft steht kurz bevor!
Mittags treffen wir wieder in der Einkaufsmeile nahe unseres Hostels ein, wo wir uns im Keller des Kaufhauses Macy's erstmal mit Salat, Brot und Getränken eindecken. Dann entspannen wir noch etwas in der Sonne am Union Square, bevor wir dem Jetlag nachgeben und uns nochmal ein paar Stunden ins Bett legen.
Hier am Union Square verbringen mittags viele Menschen ihre Pause, sowohl Touristen als auch Angestellte aus den umliegenden Kaufhäusern, Hotels und Büros.
Am Abend ziehen wir dann ausgeruht wieder los. L. ist Köchin und hat sich dementsprechend auf die Stadt vorbereitet - gute Restaurants und andere kulinarische Ereignisse standen auf der To-Do-Liste.
Die Busfahrt ist doch etwas wirr, einmal müssen wir recht lange an einer Haltestelle warten, was aber insofern nicht so schlimm ist, als dass sich gegenüber offensichtlich ein Heavy-Metal-Treffpunkt befindet, an dem sich gerade die lustigsten - naja eher finstersten - Gestalten versammeln. Leute gucken macht ja immer Spaß und wenn sie dann noch so außergewöhnlich sind, ist es sehr interessant.
Schließlich erreichen wir die Gegend um das Fort Mason Center, wo das Off the Grid statt finden soll. Off the Grid ist eine Art Markt, wo aber kein Obst und Gemüse verkauft wird, sondern wo sich ein Imbissstand an den anderen reiht und kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt angeboten werden. Für eine Köchin natürlich ein Paradies.
Da ich jetzt nicht der riesengroße Fan von exotischem Essen bin, laufe ich hinter L. her und bestaune die Leute. Tourimäßig habe ich auch die Kamera dabei und knipse, solange das Licht es hergibt. Am Ende überkommt mich aber doch der Hunger und es gibt eine Portion Occupy Fries, eine halbe Créme Brulee und Popcorn. Lecker!
Spät am Abend fahren wir dann mit dem Bus zurück zum Hostel und fallen kaputt und beeindruckt ins Bett.
Aufbruch: | 23.08.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.09.2012 |