geheimnisvolles Land am Himalaya

Reisezeit: März 2015  |  von Sabine Salzmann

zurück im Kathmandu Valley: Kiritpur

die Nasenlosen

Der Weg führt uns zuerst nach Kiritipur, der Stadt der Nasenlosen.
Einst war sie ein unabhängiges Königreich, strategisch günstig auf einem Bergrücken gelegen. Wie das in der Geschichte so ist, gibt es immer irgendwen, der so ein Königreich erobern möchte. Männer spielen nun mal gerne Krieg. So kam es im Jahre 1767, wie es kommen musste. Lange konnte die Stadt sich erfolgreich gegen eine Belagerung der Gurkha-Truppen widersetzten. Da aber keinerlei Hilfe vom nahen Patan zu erwarten war, kapitulierte die Stadt in der Hoffnung auf Begnadigung. Weit gefehlt. Um ein Zeichen zu setzten und verbliebene Gegner zu demoralisieren, ließen die Sieger allen Männern der Stadt Nasen und Lippen abschneiden. Daher der Name.
Wir wenden uns der Altstadt zu, denn vom Uma-Mahesvara-Tempel, dem höchsten Punkt der Stadt, hat man einen genialen Blick ins Kathmandu-Tal (theoretisch) An klaren Tagen kann man die Stupas von Bodnath und Swayambhunath sehen. Heute muss man allerdings schon genau schauen, um sie im Dunst zu erkennen. Kein Wunder, dass die Gurkhas an dieser Stadt interessiert waren.

theoretischer Blick ins Tal

theoretischer Blick ins Tal

Uma-Mahesvara-Tempel

Der Tempel, mit ursprünglich vier Dächern (das oberste wurde beim Erdbeben 1934 zerstört) ist dem göttlichen Paar Shiva und Parvati geweiht. Auf der Rückseite des Tempels befindet sich eine Skulptur, die mit roter Farbe beschmiert ist. Sie stellt die Göttin Kali da, die wie wir ja bereits wissen, eine Inkarnation von Parvati ist. Möchte man den Schutz dieser Göttin genießen, nimmt man etwas Farbe auf den Finger, drückt sich einen roten Punkt auf die Stirn und berührt die Figur mit der Stirn.
Da Kali zu den furchtvollen Göttern gehört, kann es ja nicht schaden, sich mit ihr gut zu stellen.

furchtvolle Kali

furchtvolle Kali

Aufgang zum Tempel

Aufgang zum Tempel

Bagh-Bhairab-Tempel

Ein weiterer schöner Tempel ist der Bagh-Bhairab-Tempel. Hier sieht man die Schwerter und Schilder der tapferen Soldaten, die einst diese Stadt verteidigt hatten. Verwundern mögen einen die Rinderschädel, die an einer Seite des Tempels angebracht sind. Es sind die Überreste von Tieropfern.

Bagh-Bhairab-Tempel

Bagh-Bhairab-Tempel

Rinderschädel

Rinderschädel

zentraler Platz

Wir beenden unseren Rundgang am zentralen Dorfplatz mit seinem großen Wasserbecken. Es ist eines der Wasserreservoirs der Stadt.
Direkt gegenüber liegt das Rathaus der Stadt mit wunderschönen Holzschnitzereien.

Rathaus

Rathaus

© Sabine Salzmann, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eigentlich stand Nepal nie ganz oben auf meiner Länderliste und war daher für dieses Jahr auch nicht geplant. Ein Angebot für eine einwöchige Schnuppertour hat mich neugierig gemacht. Aus der wurde leider nichts, aber da war es schon zu spät, denn ich hatte Feuer gefangen. Ob sich ein Trip nach Nepal auch lohnt, wenn man nicht am Trekking interessiert ist, könnt ihr hier nachlesen.
Details:
Aufbruch: 13.03.2015
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 27.03.2015
Reiseziele: Nepal
Der Autor
 
Sabine Salzmann berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Sabine sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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