der Ätna war pünktlich zur Stelle
Syrakus - Ortigia
Abflug 5.50 Uhr bedeutet frühes Austehen und benötigt persönliche Anfahrt nach Düsseldorf, denn mit der Deutschen Bahn geht das nicht. Außerdem bis einen Tag vor der Abreise streikten mal wieder (zum 8. Mal) die Lokführer der GDL.
Landung 8.10 Uhr in Catania
Am Ausgang wartet ein eigenartiger Typ, streicht unsere Namen an und schickt uns zum Warten ein paar Meter weiter. Am Bus fehlen dem Armen dann zwei Personen, aber er macht auf Unterhaltung, etwas plump aber durchaus informativ. Eine Stunde Fahrt und dann ist Einchecken im Hotel angesagt; alle die HP gebucht haben bekommen ein grünes Bändchen, die mit dem Weißen dürfen nur frühstücken. Wir haben Glück und bekommen fast als erste unseren Zimmerschlüssel.. Wie sich herausstellt, ist das nicht bei allen der Fall.
Arenella Resort - ca 20 km südlich von Syrakus geelegen - nach Aussage des Reiseleiters 'in der Pampa'
Wir bestellen um 11.30 Uhr ein Taxi, das uns 20 min später abholt (Großraumlimousine- VIP-Service). Kurz nach Noon sind wir dann in Syrakus und zwar in Ortigia (dem Altstadtbereich). Wir bestellen den Fahrer für 17.30 Uhr an die gleiche Stelle und legen los.
Heiß ist es inzwischen geworden – der Fahrer sagt später 28 Grad. Wir laufen nach rechts zur ionischen Meeresküste, biegen aber kurz dahinter an der Porta Marina in die Stadt ab.
Zum Teil mit kubanischem Charme versehene Häuser und z.T. toll restaurierte säumen die Straße, die oberhalb der durch Blätterwerk völlig verdeckten Flaniermeile 'Foro Italico' verläuft.
Am Aquarium stehen riesige Gummibäume, die ich auch von unten sehen möchte, daher machen wir am Fonte Aretusa noch einmal Kehrt. Am halbkreisförmigen Brunnen ist der Teufel los, offensichtlich können zu dieser Zeit auch andere Urlaub machen.
Fonte Aretusa - die Quelle einer Nymphe. Die Existenz einer Süßwasserader in unmittelbarer Nähe zum Meer war Anlass für eine rührende griechische Sage
An der Südspitze angekommen, denken wir schon wir könnten nicht ins Castello Maniace, da militärisches Sperrgebiet, doch gegen 2€ Eintritt ist dies doch möglich.
Der byzantinische Feldherrn Maniakes konnte Syrakus 1038 für kurze Zeit den Arabern entreißen und legte die Festung an.
Ihr heutiges Erscheinungsbild, ein quadratischer Bau mit vier Ecktürmen, entstammt allerdings größtenteils der Erweiterung 1232-40 unter Friedrich II.
Die unter Friedrich II. 1232-1240 erweiterte Anlage ist riesig. Das Innere wird restauriert – daher ist der einzige riesig große Innenraum (dreischiffige Halle mit Kreuzgratgewölbe) nicht zu besichtigen.
Auf dem Rückweg ins Zentrum von Ortigia bietet sich der Besuch der Galleria Regionale di Palazzo Bellomo an. Im Obergeschoss des alten Stauferpalastes aus dem 13. Jh. werden bedeutende Gemälde gezeigt, sowie Architekturfragmente und Skulpturen der frühchristlichen Epoche.
Verwundert stellen wir mal wieder fest, dass heute Montag ist! und natürlich wieder einmal alle Museen geschlossen sind . Daher machen wir hier eine kleine Pause, bestellen üppigerweise zwei Aqua Minerale, wir schaffen nur eine und Ulrike muß die 2. Flasche den Rest des Tages tragen, da ich keinen Beutel mithabe.
Wenige Straßen weiter stoßen wir dann auf die 'mandelförmige' Piazza del
Duomo. Der Platz ist umringt von imposanten Palästen. Doch zunächst zum Bauwerk des Domes:
Die breite Freitreppe wird von Statuen der Apostel Petrus und Paulus flankiert, die bewegte Fassadenkulisse von einer beeindruckenden Marienfigur bekrönt.
Die heutige geschwungene, durch doppelte Säulenstellungen gegliederte Barockfassade stammt aus den Jahren 1728-54, nachdem zwei Erdbeben 1542 und 1693 schwerste Verwüstungen angerichtet hatten, die umfassende Restaurierungsarbeiten erforderlich machten.
Die wechselvolle Geschichte des Domes läßt sich nicht nur am aushängenden Plan ablesen, sondern auch an anderen 'deutlicheren' Merkmalen:
Im 5. Jh. v.Chr. wurde in Erinnerung an die siegreiche Schlacht von Himera ein Tempel der Athena errichtet, der im 7. Jh. n. Chr. in eine dreischiffige Basilika umgewandelt wurde. Die Säulenhalle des dorischen Tempels wurde zu diesem Zwecke zugemauert, seine Cella aber zum Mittelschiff umfunktioniert und deren Seitenwände arkadenförmig durchbrochen, so dass endlich eine dreischiffige Basilika entstand.
Bereits außen erkennt man die eingemauerten antiken Säulen und Kapitelle. Noch deutlicher aber sind die Spuren der griechischen Vergangenheit im Kircheninneren, das von den imposanten dorischen Säulen der Halle und des Pronaos sowie dem mächtigen Quadermauerwerk der Cella beherrscht wird.
Auch die Ausstattung des Gotteshauses ist teilweise noch antiken Ursprungs: Ein Block vom Gebälk des Tempels etwa dient heute als Altar.
Verläßt man den Dom, so blickt man halbrechts auf einen Fürstenpalast, der noch heute von einer adeligen Familie bewohnt wird.
Verläßt man den Innenhof des Fürstenpalais, blickt man auf das nicht minder imposante Gebäude des 'municipio'
Durch hübsche Altstadtgassen mit lebhaftem Treiben laufen wir gemächlich wieder nordwärts.
Unser Ziel ist der Apollotempel an der Piazza Pancali. Die Ruinen des ehemals dorischen Tempels sind eigentlich gar keine Ruinen, sondern sozusagen ein Denkmal an den Apollotempel aus den verbliebenen Resten des als Steinbruch von den Syracusaner genutzten zerstörten Tempels.
der Apollon-Tempel (6. Jh. v.Chr.) besaß mit 6 Säulen in der Breite und 17 Säulen in der Länge Ausmaße von 24 x 58 m.
Im Mittelalter wurde der Tempel erst von einer byzantinischen Kirche, dann von einer Moschee, später von einer normannischen Basilika und zuletzt von einer spanischen Kaserne überbaut. Zu guter Letzt wurde er nach dem Erdbeben mit erneuter Zerstörung von den Bewohnern als Steinbruch 'miß'nutzt.
Und nun ist endlich Zeit für ein Bier - in einer Seitenstraße bei den Brücken zur Neustadt finden wir eine Einheimischen-Kneipe, wo das Bier 'noch' erschwinglich ist und man auch noch mit Chips und Nüssen verwöhnt wird. Unser Taxifahrer ist absolut pünktlich und wir machen uns nach dem langen und anstrengenden Tag noch einmal frisch vor dem Abendessen.
Für uns natürlich etwas gewöhnungsbedürftig ist der riesige Speisesaal, in dem ganze Busladungen sich auf das Buffet stürzen, das im übrigen umfangreich und abwechslungsreich dargeboten wird. Wein in Rot und Weiß, sowie Wasser und Softgetränke werden selbst gezapft. Mir fehlt zum Dessert nur der Kaffee, der nicht einmal bestellt werden kann.
Aufbruch: | 11.05.2015 |
Dauer: | circa 1 Woche |
Heimkehr: | Mai 2015 |