der Ätna war pünktlich zur Stelle
Noto
Zu einem der Zusatzausflüge gehört u.a. auch die Besichtigung von Noto. Da es sich um das 3. Maiwochenende handelt, erwartet uns dort die infiorata, ein Blumenfest, das selbst die Sizilianer in Noto zusammenströmen läßt. Elia hat uns so eindringlich vor den Menschenmassen 'gewarnt', dass von unserer Gruppe nur 6 Personen sich haben nicht abhalten lassen. Wenngleich die Anzahl der Menschen die eigentliche Besichtigung der 'schönsten Barockstadt' Siziliens beeinträchtigt, so halte ich es für einen Glücksfall dieses traditionelle Fest miterleben zu können.
Die Stadt ist hermetisch abgeriegelt, doch nach einigen 'Verhandlungen' des Fahrers läßt man ihn hinein, um uns bis zur Porta Ferdinandea zu bringen. Eine Stadtbesichtigung kann sich auf das Areal zwischen den beiden Hauptstraßen, dem Corso Vittorio Emanuele, der teilweise für den Autoverkehr gesperrt ist und der Via Cavour beschränken. Wir laufen zunächst einmal Guiseppe und den Menschenmassen nach und gelangen zur Kathedrale. Bei dem großen Erdbeben von 1693 wurde Noto antica nahezu vollständig zerstört. Die heutige Stadt wurde 10 km entfernt neu geplant und wegen des Reichtums der Stadt rasch wieder aufgebaut. Der Dom San Nicolo wurde allerdings erst 1771 vollendet und im Jahre 1996 noch einmal durch den Einsturz der Kuppel verwüstet.
Unterstützt wird die Stadt von der UNESCO, die Noto zusammen mit acht weiteren Barockstädten des Val di Noto 2002 zum Weltkulturerbe erklärte.
Acht frei stehende Säulen mit korinthischen Kapitellen gliedern das Untergeschoss der Hauptfassade. Im Obergeschoss sind es vier Säulen. Neben dem giebelgekrönten Mittelfeld finden sich massige Türme.
Da der Corso vor dem Dom gesperrt ist, um Aufführungen vor dem ihr gegenüberliegenden Rathaus zu ermöglichen, machen wir einen kurzen Umweg durch den Dom (bei laufender Messe) und können einen Blick auf den Palazzo Ducezio (heute: Municipio) werfen.
Fast unmittelbar stehen wie an der Via Nicolaci, der steilen Straße, in der die Blumenbilder ausgelegt sind. Wir können uns hineinpfuschen und den Weg bis zur Chiesa di Montevergini machen.
Vor lauter Faszination sollte man aber nicht vergessen, dass auch in dieser Straßen einer der vielen Paläste zu bewundern ist. Der Palazzo Nicolai di Villadorata - 1737 entworfen - nämlich hat interessante Balkonkonsolen.
Inzwischen haben wir die Gruppe natürlich verloren und sind froh, alleine durch die Stadt laufen zu können. Ein Palast reiht sich an den anderen, nur unterbrochen durch weitere barocke Monumentalkirchen. Es ist ein ständiges treppauf und treppab.
Auf dem kleinen Platz Loggia di mercato gibt es heute spanische Leckerbissen, ist das Motto der diesjährigen infiorata doch Katalonien.
Durch ruhigere Seitenstraßen wollen wir noch einmal zum unteren Ende der Via Nicolaci um die Blumenstraße in volle Länge zu sehen.
Wir befinden uns bereits auf dem Rückweg, müssen aber trotzdem jeweils in die 'verbleibenden' Kirchen.
Auf dem Corso zieht derweil ein Festzug durch die Stadt.
Noch eine Kirche - dann haben wir es geschafft. Wir sind aber auch geschafft, denn die Hitze, die Menschenmassen und die zahlreichen tiefen Eindrücke hinterlassen ihre Spuren.
Aufbruch: | 11.05.2015 |
Dauer: | circa 1 Woche |
Heimkehr: | Mai 2015 |