der Ätna war pünktlich zur Stelle
Palermo II
Durch den benachbarten Park Piazza de Vittoria geht es noch einmal zum Normannen Palast.
Schon die Araber hatten im 9. Jh. ein prunkvolles Schloss (Al Kasr) hier errichtet. Die Normannen erweiterten den Bau zum Königspalast Palazzo Reale mit Cappella Palatina, die unter Friedrich II: Treffpunkt für Künstler und Gelehrte wurde.
Der in der Nähe liegende Palazzo Scalfani hat mit seiner aus dem 14. Jh. stammenden Ostfassade im sog. Chiamonti-Stil seinen morbiden Charme erhalten.
Das Straßenkreuz mit einer breiten Querachse, das Palermos Stadtgebiet quasi in vier Viertel teilt, stammt im Prinzip aus der bourbonisch-spanischen Periode, in der mit einer völligen Neuordnung breite Boulevards geschaffen wurden. Dieses Straßenkreuz nennt sich I Quattro Canti - an allen vier abgeschrägten Ecken ist mit aufwändiger Architektur gearbietet worden.
alle vier Fassaden von Guido Lasso 1606-20 - in den jeweils drei Stockwerken werden die drei klassischen Stilarten der Säulen und Pilaster (dorisch, ionisch und korinthisch) vorgestellt
Fast nebenan liegt die ruhigere Piazza Pretoria mit einer monumentalen Brunnenanlage ( Fontana Pretoria ). Nicht nur Goethe fand den Brunnen scheußlich, sondern auch der Vizekönig von Neapel, für dessen Villa er erbaut wurde. Er verweigerte die Annahme!
Trotzdem sind alle Bauten an seinen vier Seiten schöne Paläste oder Kirchen.
Am benachbarten Platz - der Piazza Bellini stehen sich zwei Kirchen aus der Normannenzeit gegenüber, San Cataldo und La Martorana. 'Die Kapelle San Cataldo ist ein arabisch-normannisches Meisterwerk (um 1154), dessen drei leichte Kuppeln auf einem rechteckigen Kubus über umlaufenden Zinnen zu schweben scheinen. Beachtung verdienen zudem die steinernen Gitter der spitzbogigen Fenster mit ihren geometrischen Mustern. Im schlicht-schönen Inneren der kleinen Kapelle kann man das Zusammenspiel von Mosaikfußboden, antiken Säulen und normannischem Kreuzgratgewölbe bewundern.' Letzteres gelang uns leider nicht, da auch die Kirche 'Mittagspause' machte.
La Martorana entstand als byzantinische Kreuzkuppelkirche. Noch im 12. Jh. wurde der Zentralbau im Westen durch Campanite, Innenhof und Narthex (Vorhalle) ergänzt. Spätere Umbauten integrierten die Ergänzungen des 12. Jh. als dreischiffiges Langhaus in den Kirchenraum.
Wir laufen in nordöstlicher Richtung weiter durch schnale Gassen und über kleine Plätze ins Hafenviertzel La Kalsa. Die Fassade der Kirche San Francesco d'Assisi zeigt ein schönes gotisches Portal aus dem 14. Jh. mit großer Rosette. Leider ist auch hier der Innenraum abgeperrt.
Überhaupt ist der kleine Platz recht hübsch gestaltet und bietet Platz für Außengastronomie einer historischen Foccaceria.
Am Park Garibaldi liegt der Palazzo Chiaramonte, der heute zur Universität gehört.
Am Marionettentheater vorbei laufen wir noch bis zum Hafen bis zur eigenartigen Porta Felice. (nach oben offener Triumphbogen)
Nun wird es langsam Zeit an den Rückweg zu denken, damit wir pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt erscheinen. Diagonal in nordwestlicher Richtung vorbei an an der Chiesa San Domenico - als erste Dominikanerkirche in Palermo im 14. Jh. errichtet -
Wir haben die Via Roma erreicht - einen breiten Boulevard, an dem wir den aus der Faschistenzeit stammenden Bau der Post passieren und direkt zum Theater Massimo gelangen, wo wir die Gruppe verlassen haben.
Am nostalgischen Zeitungskiosk treffen wir dann die ersten unserer Gruppe und kurz darauf macht Elia noch eine kleine Stadtrundfahrt, bei der wir erstaunt feststellen, was wir alles erlaufen haben.
Aufbruch: | 11.05.2015 |
Dauer: | circa 1 Woche |
Heimkehr: | Mai 2015 |