der Ätna war pünktlich zur Stelle
Monreale
Heute steht Palermo an. Der Verkehr ist in die Stadt hinein ausgesprochen langsam, obwohl die Einheimischen aus zwei Spuren schon drei machen. Daher fahren wir zunächst nach Monreale, wo der Tourismus auch jetzt in der Vorsaison schon voll im Gange ist. Der Busparkplatz kostet 65€ pro Stunde! In der Kirche sind Kopfhörer vorgeschrieben, damit die Führer leise sprechen können. Leihgebühr 1,50€. Für gehbehinderte Besucher gibt es ein Taxi, das die 90 Stufen hinauf umfährt (wenn voll 1€ p.P.). Für uns ist der Eintritt bereits gezahlt, die Führerin muss nur noch diverse Formulare ausfüllen. Für mich sind die Ohrstöpsel über meinem Hörgerät ausgesprochen unangenehm und außerdem ist die Sprache verzerrt.
Dafür ist der Dom mit mehr als 200 qm Blattgold ein Highlight. Ich bin. froh mit der Sony eine lichtstarke Kamera dabei zu haben, damit ich das Ministativ nicht benutzen muß.
'Ihre Entstehung (1174-82) verdankt die Cattedrale Santa Maria Nuova dem Machtkampf zwischen dem Palermitaner Erzbischof Walter of the Mill und dem Normannenkönig Wilhelm II., der auf seinem Königsberg (Monreale) ein Erzbistum etablierte und neben Kirche und Kloster seinen Herrscherpalast errichten ließ.' (ADAC-Führer)
'In mystisch-diffuses Licht getaucht präsentiert sich auf 6340 qm Wandfläche der größte Mosaikzyklus des Abendlandes. Ein Meisterwerk, das, abgesehen von Restaurierungen im 19. Jh., original erhalten geblieben ist. Das Bildprogramm folgt im Wesentlichen dem der Cappella Palatina in Palermo.' (ADAC-Führer)
Das Allerheiligste wird der byzantinischen Liturgie gemäß von Christus Pantokrator in der Chorapsis beherrscht. Darunter erscheint die Muttergottes zwischen Erzengeln.
die Bronzetür von Bonnano Pisano stammt von 1186 und zeigt 42 Szenen aus dem Alten und Neuen Testament
Wir möchten allerdings auch die Apsidenanlage, die bereits bei der Anfahrt von unten bewundert werden konnte, in Augenschein nehmen. 'Wie ein dicht gewebter orientalischer Teppich überziehen Kalk- und Lavastein-Muster, von verflochtenen Spitzbogenarkaden gegliedert, den Chorbau.' (s.o.)
Weniger als 6 m Abstand zum Nachbargebäude lassen nur ein aus 4 Fotos zusammengesetztes Bild mit starken Verzerrungen zu.
Im Anschluß an die Führung bleibt uns noch die Zeit, den zum Benediktinerkloster an der Südseite der Kathedrale gehörenden sehr eindrucksvollen Kreuzgang zu besuchen.
Der ist wirklich ein weiteres Highlight, denn viele der 228 Marmorsäulenpaare sind mit Mosaikbändern in unterschiedlichster Weise geschmückt oder mit aufwändigerer Ziseliertechnik durchbrochen. Dann wenn sie als Doppelpaare auftreten sind sie wie in den franz. Klöstern stark ausgeformt. Die zusätzlichen Eintrittsgebühren – für mich frei – sind eine lohnenswerte Investition.
besondere Aufmerksamkeit verdienen natürlich auch die Meisterwerke der Steinmetzkunst an den Kapitellen, die neben Szenen des Alten und Neuen Testaments auch groteske Darstellungen zeigen.
. Der Gang (47x47m) öffnet sich mit prachtvoll geschmückten Spitzbogenarkaden auf einen idyllischen Gartenhof. Jede der 228 marmornen Doppelsäulen ist individuell gestaltet, die Schäfte sind mit unterschiedlichen Mustern verziert, gewunden und geriffelt. . Sie zeigenHervorzuheben ist das Stifterkapitell (19. Säule) an der Westseite, das Wilhelm II. mit dem Kirchenmodell vor der Muttergottes zeigt. Stilistisch weisen die Kapitelle byzantinische, provenzalische, arabische und italienische Charakteristika auf.
In der schattigsten Ecke der Anlage - quasi als ein Kreuzgang im Kreuzgang -steht ein von Arkaden gesäumter Brunnen.
Den Rückweg nehmen wir durch den Ort durch enge Gassen und die steile Treppe zurück zum Busparkplatz.
Aufbruch: | 11.05.2015 |
Dauer: | circa 1 Woche |
Heimkehr: | Mai 2015 |