Die Finken in Sri Lanka
06.11.2015 Kandy Zahntempel + Botanischer Garten
Unser letzter Tag in Kandy und wir haben noch nicht viel von der Stadt gesehen. Wir gehen um 7:30 Uhr zum Frühstück. Unsere Wirtin hat uns wieder eine Spezialität von Sri Lanka gezaubert. Diese heißt Rotti und ist eine Art Reispfannkuchen, den man mit Marmelade beschmieren oder mit Bananen belegen kann. Die Einheimischen bestreichen die Rotti auch mit scharfer Chilipaste. Um 8:30 Uhr holt uns Rodney wieder ab und wir fahren zuerst zu dem Königspalast, um den „Ehrwürdigen Tempel der Zahnreliquie“ zu besichtigen. Hier müssen wir wie immer erst die Schuhe ausziehen und durch eine Art Kontrolle laufen. Doch wir Touristen werden durchgewinkt. Danach gehen wir in den kleinen Innenhof, dem Hewisi Mandapaya, dem Innenhof der Trommler, der mit Bronze, Silber und Elfenbein verziert ist. Hier haben sich schon viele Gläubige und Touristen eingefunden. Dreimal am Tag findet hier eine Puja statt, dann werden die Türen im obersten Stockwerk zur Besichtigung der Zahnreliquie geöffnet. Um 9:15 Uhr läutet eine Glocke und dann fangen die Trommler und ein Flötenspieler an zu musizieren. Jetzt kommt Bewegung in die Menschen-menge. Die silberne Tür wird geöffnet und der Zeremonienmeister geht mit seinen Utensilien und seinem Gefolge hinein. Danach drängen die Gläubigen und nicht Gläubigen in den oberen Stock. Die Karawane zieht über die Treppe nach oben, wo sich der Schrein der Zahnreliquie befindet. Hier oben ist alles mit Gold, Silber und Elfenbein verziert und ein schmaler Gang führt an dem Schrein der Reliquie vorbei, davor ein Mönch, der die Spenden in Empfang nimmt. Wir werden an dem Heiligtum vorbei gescheucht, da die Tür nur eine Stunde zu den Pujas um 6:30 Uhr, 9:30 Uhr und um 18:30 Uhr geöffnet ist. Die Reliquie ist in einer Goldenen Pyramide mit Edelsteinen und in mehreren Gefäßen aufbewahrt. Wir fotografieren die vielen Blumen, die als Opfergaben auf einem langen Tisch abgelegt sind und schauen noch einige Zeit der Veranstaltung zu. Danach gehen wir in die untere Etage und schauen uns alles in aller Ruhe an. Wir besichtigen einen kleinen Seitenschrein mit einigen Buddhas, den uns ein Mönch erklärt. Später besichtigen wir die neu eingerichtete New Shrine Hall, wo verschiedene Buddha Statuen stehen und Wandbilder von dem Leben Buddha`s erzählen. Nach dieser Halle gehen wir zu der Audienzhalle, die genau wie gestern in dem Kloster nach allen Seiten offen ist und das Dach von verzierten Holzpfeilern gehalten wird. Danach verlassen wir dieses Gebäude und gehen über die Straße zu dem heiligen Bodhibaum und den vier Devales. Dies sind vier kleine Hinduschreine, wo heute sehr viele Leute beten. Nach dieser Besichtigung verlassen wir den Komplex und laufen um den Kandy See zu dem Hotel Suisse, ein altes Hotel, welches im Tripadvisor mit einem Sanatorium für Touristen verglichen wird. Hier wartet unser Guide auf uns. Als nächstes besichtigen wir das Kloster Raja Maha Vihare einem kleinen Tempel, erbaut 1748 n. Chr. mit gut erhaltenen Außenbildern und Fresken. Den großen stehenden Buddha im inneren des Gebetsraums dürfen wir leider nicht fotografieren. Der Mönch erklärt uns die Wandmalereien und fragt welcher Religion wir angehören. Wir diskutieren noch ein wenig über die verschiedenen Religionen und fahren dann weiter zu dem Tempel Degaldoruwa Raja Maha Viharaya , der auch im Jahr 1748 n. Chr. erbaut wurde. Dieser Tempel ist der Ableger der Höhlentempel von Dambulla. Der Tempel wurde nicht in eine natürliche Höhle gebaut, sondern die Höhle wurde aus dem Felsen geschlagen. Hier muß ein älterer Mönch erst den großen Schlüssel holen, um uns das alte Gemäuer aufzuschließen. Dieser Mönch möchte, dass ich ihn ständig mit auf den Fotos ablichte. Die Eingangstore zu dem Tempel sind wieder schön bemalt und auch schon die Vorhalle zum eigentlichen Tempel ist mit tollen Wandmalereien versehen. Im Inneren des Tempels befindet sich ein schön bemalter liegender Buddha und weitere kleinere Buddhastatuen. Auch hier ist die ganze Höhle mit Wandmalereien verziert, die dargestellten Teufel haben Schießwaffen in der Hand. Dieser Tempel ist ein sehr schöner Ort außerhalb der Touristenroute.
Als nächstes soll uns Rodney noch zu dem Botanischen Garten nach Peradeniya fahren. Unterwegs fahren wir an einer Hängebrücke vorbei, die in dem Film „Das Dschungelbuch“ zu sehen ist. Natürlich müssen wir dort erst noch einmal aussteigen, damit Michael noch ein paar Bilder machen kann. Danach setzt uns Rodney vor dem Botanischen Garten ab, und damit ist sein Job für heute beendet. Morgen früh soll er uns noch zu dem Bahnhof fahren, aber wir haben immer noch keine Zugtickets.
Der Botanische Garten ist sehr schön. Wir besichtigen zuerst das Orchideenhaus, wo ich erst mal jede Menge Bilder mache. Anschließend laufen wir kreuz und quer durch die Anlage, genießen die Ruhe und die Schönheit der Blumen und der Pflanzen. Doch wieder einmal fängt es plötzlich an zu regnen. Wir ziehen unsere Regencap´s an und setzen unseren Rundgang fort. Nachher trinken wir noch eine Tasse Tee und essen Ingwerplätzchen im Gartenrestaurant. Später gehen wir zu der Bushaltestelle und fahren mit dem Bus nach Kandy. Die Busfahrt kostet uns 30 Rupien = 0,20 Euro. Dort muss Michael noch einmal Geld abheben, da die Abhebungssumme limitiert ist auf 40.000 Rupien. Wir holen uns noch etwas Kuchen für die Zugfahrt am nächsten Tag und fahren mit dem Tuk-Tuk in unser Homestay.
Mittlerweile ist es schon fast 18:00 Uhr und wir machen uns schnell frisch. Anschließend gehen wir zum Abendessen. Heute gibt es Reis mit süß-saurem Hähnchen, Ladysfinger (Gemüse ), Bohnen, Kürbis in Kokosmilch, Linsen und Kokosflocken mit Kräutern. Wir essen in Gesellschaft eines jungen Paares. Die junge Frau kommt aus England mit indischer Abstammung und der junge Mann kommt aus Neuseeland. Das Essen schmeckt wieder köstlich und mit den jungen Leuten kann man sich gut unterhalten. Unser Vermieter teilt uns mit, dass er für den nächsten Tag reservierte Plätze bekommen konnte (mit etwas Rupien geht alles). Da fällt uns aber wirklich ein Stein vom Herzen. Nach dem Essen gehen wir gleich aufs Zimmer und packen unsere Koffer. Wir brauchen nicht so früh aufzustehen, da wir erst Karten für den zweiten Zug um 11:10 Uhr bekommen haben. Michael ruft Rodney an und erklärt ihm, dass wir Karten für den zweiten Zug bekommen haben und er uns erst zwischen 9:30 Uhr und 10:00 Uhr abholen soll.
Abschiedsabendessen im Guesthouse mit süß-saurem Hühnchen, Ladiesfinger, Bohnen, Kürbis in Kokosnußmilch, Linsen und Kokosflocken mit Kräutern.
Aufbruch: | 27.10.2015 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 24.11.2015 |