Die Finken in Sri Lanka
03.11.2015 Weiterfahrt nach Kandy
Heute müssen wir schon um 5:00 Uhr aufstehen. Wir machen uns fertig und packen unsere Reistaschen. Rodney holt uns pünktlich um 6:15 Uhr ab, damit wir um 7:00 Uhr am Sigiriya-Felsen sind. Wir sind pünktlich um 7:00 Uhr da und Michael holt schnell die Eintrittskarten.
Vor uns liegt der 200m hohe Felsen von Sigiriya. Zuerst gehen wir über den Wassergraben, an den sich ein Kräutergarten anschließt. Danach vorbei an dem Außenwall, der ersten Befestigungsanlage der Felsenfestung. Gleich danach befindet sich ein Wassergarten mit Wasserläufen und Wasserfontänen. Die Teiche sind gut gefüllt, da es ja jetzt jeden Abend und Nachts geregnet hat. Anschließend gehen wir vorbei an den Überresten des Sommerpalastes zu dem Bolder Garten, der mit riesigen Felsbrocken übersät ist. Diese Felsbrocken und Felsenhöhlen sind Überreste des sich hier befindlichen Höhlenklosters aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. . Dieser Teil ist also der älteste der Anlage. Danach beginnt der anstrengende Aufstieg zu der Felsenfestung. Über viele behauene Steintreppen gelangen wir zu der eisernen Wendeltreppe, der Aufgang zu den Gemälden der Wolkenmädchen. Doch leider ist die Tür noch verschlossen und der Mitarbeiter der Anlage bittet uns erst auf den Gipfel zu gehen. Wir gehen weiter an der Spiegelwand, dem Mirrorwall vorbei. Diese drei Meter hohe „ Spiegelgalerie“ ist eine umlaufende Mauer,die extrem glatt poliert ist, wie ein Spiegel.
Danach kommen wir zu der Löwenterrasse. Hier ist das Tor zum Eingang auf den Gipfel. Wir sehen auf der rechten und der linken Seite zwei riesige Löwentatzen, die ursprünglich zu einer Löwenfigur gehörten, welche dem Felsen den Namen Löwenfelsen gab.Ursprünglich muss die Löwenstatue mit den Vorderpfoten, der Schulter und dem Kopf aus dem Felsen hervorstehend zu sehen gewesen sein. Der Eingang befand sich danach im riesigen Schlund des Löwen. Eine neue eiserne Treppe wurde auf der Seite des Bergs angebracht, um den vielen Besuchern den Aufstieg auf den Berg zu ermöglichen. Von hier ab geht es noch steiler den Berg hinauf, bis zum Bergplateau
Oben angekommen begrüßt uns ein älterer Einheimischer in verschiedenen Sprachen. Er erzählt uns, dass er jeden Tag den Platz hier oben reinigt und sauber hält, schon seit 25 Jahren. Von hier hat man einen tollen Blick über die Anlage und die Umgebung. Das Gelände hier oben auf dem Löwenfelsen umfasst insgesamt 1,5 Hektar und besteht aus fünf Ebenen. Ganz oben thronte der gigantische Königspalast, welcher mehrstöckig aus Holz gebaut war. Diese Anlage wurde in weniger als sieben Jahren von dem König Kassapa als uneinnehmbare Festung auf dieses Hochplateau gebaut. Die verschiedenen anderen Ebenen sind mit hunderten von Marmorstufen verbunden. Auf einer Ebene liegt sogar ein 25 m x 20 m großer Swimming-Pool der mit einem Wasserrohrsystem vom Fuße des Berges gespeist wurde.
Der kleine Mann unterhält sich mit uns und wir machen noch ein Foto mit ihm. Danach treten wir schnell den Rückweg an, da immer mehr Leute nach oben kommen. Da wir ja noch nicht die Wolkenmädchen gesehen haben, müssen wir noch einmal Richtung Ausgang gehen. Die Wolkenmädchen sind das Kernstück der Anlage. Ursprünglich waren es über 500 Abbildungen bzw. Wandgemälde schöner Frauen, doch die meisten Bilder sind zerstört worden, als dieser Felsenkomplex wieder zu einem Kloster wurde. Die Bedeutung dieser Abbildungen ist bis heute ungeklärt. Nun kommen immer mehr Menschen nach oben und wir beeilen uns zu dem Parkplatz zu kommen. Am Kobrafelsen und an der Audienzhalle vorbei, gehen wir direkt zu dem Parkplatz an dem uns unser Guide auf uns wartet. Der Parkplatz ist voll belegt und wir sind froh, dass wir heute morgen schon so früh waren. Jetzt geht es erst mal zurück zum Hotel, wo wir gemütlich frühstücken. Nebenbei unterhalten wir uns mit dem Hotelbesitzer und bezahlen anschließend unsere Rechnung.
Nach einer Stunde, um 10.30 Uhr, holt uns Rodney wieder ab und es geht weiter nach Kandy. Unterwegs kommen wir an einer Tuchfabrik vorbei, ein Freund von Sibille. Hier kaufe ich mir einen Schal und einen Parejo für den Strand. Danach geht es weiter auf der A 6 zu der Stadt Matale, die 30 Kilometer von Kandy entfernt liegt, und für ihre Gewürze bekannt ist. Vorher probieren wir noch verschiedene Mangosorten, bei einem befreundeten Ehepaar von Rodney an einem Straßenstrand.
Die Gegend um Matale ist hügelig und verfügt über eine reichhaltige Vegetation. Zahllose Nutzpflanzen und Gewürze sind hier heimisch z.B. Vanille, Nelken, Safran, Kardamon, Pfeffer und Muskatnuss. Wir besuchen einen Gewürzgarten, wo uns ein freundlicher junger Mann auf deutsch die verschiedenen Heilkräuter der Ayuveda Medizin erklärt. Danach bekommen wir noch eine zehnminütige Massage und dann geht es wie immer zur Abzocke mit den überteuerten Waren. Ich kaufe ein Citronellaöl zur Abwehr von Moskitos und eine Creme, die den Juckreiz von Mückenstichen nimmt und eine Aloivera Creme. Diese Sachen sind nicht so teuer wie das andere Sortiment und ich kann den Juckreiz meiner Mückenstiche lindern.
Nach diesem Stopp fahren wir durch nach Kandy, wo uns Rodney wieder einmal erklärt, was wir uns doch für ein schlechtes Gästehaus ausgesucht haben. Obwohl er sich ja in Kandy soooo... gut auskennt, müssen wir uns erst einmal wieder auf die Suche nach unserem Gästehaus begeben. Nach einem Anruf bei dem Besitzer finden wir das Haus ohne Probleme. Es liegt auf dem Gipfel des Hantanabergs in einer ruhigen Umgebung, mitten im Grünen und schöner kühlen und klaren Luft. Nicht so heiß und stickig wie die Stadtteile im Talkessel.
Die Besitzer, ein älteres Ehepaar, sind sehr bemüht. Wir bekommen ein schönes, großes Zimmer mit Balkon. Nach dem Zimmerbezug bekommen wir gleich einen Tee serviert. Da es noch nicht ganz so spät ist, gehen wir erst einmal in die Stadt, um Geld zu holen. Der Weg vom Berg zur Stadt zieht sich ganz schön. Wir brauchten zu Fuß ca. 20 Minuten. In der Stadt ist richtig was los. Es gibt sehr viel Bus- und Autoverkehr und die Tuk-Tuk-Fahrer sind mittendrin.Wir fragen erst einmal einen jungen Mann, wo wir einen Bankautomaten finden. Doch dies mit der Bank hat wieder seine Tücken. Auf der Straße befindet sich nur die Bank of Ceylon, wo wir kein Geld abheben können. Ist auch nicht so schlimm, dann holen wir es morgen. Wir kaufen noch für jeden ein Stück Schokoladenkuchen und essen ihn in der Hand. Auf dem Weg zurück gehen wir über den Naturalienmarkt mit Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und vieles mehr.
Mittlerweile ist es schon sehr dunkel und wir suchen uns einen Tuk Tuk Fahrer, der uns zurück fährt. Wir vereinbaren einen Preis von 300 Rupien und schon geht die Fahrt los. Als wir oben ankommen ist es schon stockdunkel und der Fahrer will auf einmal mehr Geld haben. Michael gibt ihm das vereinbarte Geld und keine Rupie mehr, denn diese Masche probieren die Asiaten immer. Wir duschen schnell und gehen dann zum Essen. Die beiden Schweizerinnen sind schon da und wir tauschen unsere Reiseerlebnisse aus. Es gibt „Kottu“ eine Art Gemüseauflauf mit Hühnchen und einer scharfen Soße. Als Nachtisch gibt es kleine Bananen. Es hat wunderbar geschmeckt. Als wir in unser Zimmer gehen wollen, kommt noch ein französisches Ehepaar hinzu, die heute auch erst angereist sind. Wir sind müde und gehen gleich ins Bett, da wir heute morgen schon so früh aufgestanden sind.
Aufbruch: | 27.10.2015 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 24.11.2015 |