Die Finken in Sri Lanka
11.11.2015 Uda Walawe Nationalpark
Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker und ich habe heute Nacht richtig schlecht geschlafen. Im Zimmer war es sehr heiß und stickig, da zeitweise der Strom ausgefallen war und somit die Klimaanlage nicht lief. Wir machen uns schnell fertig und verlassen um 5:45 Uhr unser Zimmer. Der Jeep für unsere Safari kommt gerade auf den Hof gefahren. Wir werden von einem Nationalparkranger abgeholt, der uns sehr sympathisch ist. Zu unserer Überraschung fährt auch unser Vermieter Gayan mit uns. Der Eingang des Nationalparks liegt ca. zwei Minuten von unserem Homestay entfernt, also keine lange Anfahrt. Zuerst muss Michael den Eintrittspreis bezahlen und dann geht es auch schon los. Einige Jeeps fahren schon vor uns, doch wir biegen nach einigen Metern in eine andere Richtung ab. Es ist ein schöner klarer Morgen, mit einer tollen Fernsicht auf die Berge. Dieser Park wurde 1972 zum Nationalpark erklärt und rangiert an dritter Stelle der beliebtesten Nationalparks in Sri Lanka.
Die Elefantenpopulation beträgt ca. 1000 Elefanten mit ständig hier lebenden Elefanten und Wanderelefanten. Ein asiatischer ist kleiner und hat auch kleinere Ohren als ein afrikanischer Elefant. Nur 10% der männlichen Tiere bilden Stoßzähne aus. Das Gewicht eines Elefanten beträgt ca. 3.000 bis 5.000 Kilo und er lebt ca. 60-80 Jahre lang in der Wildnis.
Wir fahren vorbei an wild lebenden Wasserbüffeln, die sich in kleinen Wassertümpeln suhlen. Unseren ersten Elefanten sehen wir am Straßenrand, wie er genüßlich die Blätter eines Buschs frisst. Überall laufen Pfauen herum, die schnell weg trippeln, wenn wir mit dem Jeep vorbei fahren. Unser Ranger zeigt uns auch immer wieder kleine bunte Vögel, Adler und große Adlernester. In einem See, in dem Wasserbüffel baden, taucht sogar aus der Tiefe ein Krokodil auf. Immer wieder sehen wir rechts und links der Straße, einzelne Elefanten, die im Buschland grasen. Auch die scheuen Sambahirsche können wir in aller Ruhe beobachten. Ein Stück weiter sehen wir eine Elefantenherde, die sich beim Grasen von uns nicht stören lassen. Immer wieder kann ich exotische Vögel fotografieren oder mit dem Fernglas anschauen, dessen Namen ich mir nicht merken kann.
Plötzlich tauchen vor uns zwei Elefanten auf, die sich sichtlich nicht einig sind und sich kippeln. Der Fahrer bleibt in einiger Entfernung stehen und wir schauen dem Treiben der beiden zu. Nach einer Weile haben sich die Tiere beruhigt und trotten ab. Der Fahrer fährt ein Stück weiter und wendet das Fahrzeug. Da kommen die beiden Elefanten wieder aus dem Busch und machen weiter. Wir stehen ganz nah davor und könnten nicht mehr ausweichen. Doch die beiden bleiben friedlich und der eine Elefant läuft auf meiner Jeepseite ganz ganz nahe vorbei, so dass ich ihn anfassen könnte. Ich rede beruhigend auf ihn ein und er trottet sehr langsam und neugierig an uns vorbei und verschwindet im Busch. Michael ist es schon etwas mulmig geworden und warnt mich, ich solle doch zurück weichen.
Es geht weiter an balzenden Pfauen vorbei, die ihr Rad drehen, was richtig toll aussieht. Danach kommen wir zu einem kleinen See, wo sich schon viele Jeeps eingefunden haben. Hier sehen wir eine große Vielfalt an Wasservögeln wie Störche, Ibise, Kormorane, Pelikane und vieles mehr. Für uns ein unvergesslicher Anblick bei dieser Menge an Wasservögeln. Nach dieser Rast, wo wir auch aus dem Jeep aussteigen durften, machen wir uns auf den Rückweg. Wir kommen wieder an einigen Elefantenherden und auch Einzelgängern vorbei zu einem kleinen See, welcher vor einer tollen Bergkulisse liegt. Dort sehen wir zwei Füchse, die in aller Seelenruhe unseren Weg kreuzen. Der Ranger erzählt uns, dass man sehr selten Füchse zu Gesicht bekommt. Glück gehabt, obwohl wir uns bis jetzt nicht beschweren können. Wir hatten bis hier hin eine wunderschöne Reise in einem wundervollen Land mit sehr freundlichen und netten Menschen. Nun geht es zurück zum Homestay. Wir bedanken uns bei unserem Ranger für den guten Service und gehen erst einmal zum Frühstück,
da wir jetzt sehr hungrig sind. Es gibt Stringhoppers mit Kartoffelcurry und Chilisambol. Dazu frisches Obst (Ananas, Melone und Bananen) und schwarzen Tee. Danach gehen wir auf unser Zimmer, wo ich erst mal ein wenig Schlaf nachhole. Michael kümmert sich in dieser Zeit um unseren Reiseblog. Er muss zu einem anderen Anbieter wechseln, da wir unsere Bilder nicht einstellen können, da diese zu viel Bytes benötigen und ein Blog ohne Bilder sehr langweilig ist. Eigentlich wollten wir noch mal zu dem Straßenstand um eine Kokosnuss zu trinken, doch um 14:30 Uhr fängt es an zu gewittern und zu regnen. Also bleiben wir lieber im Zimmer und essen ein paar Kräcker und ein bisschen Obst. Um 18:30 Uhr gehen wir zum Essen. Es gibt heute Nudeln mit Gemüse und Hähnchenfleisch, dazu Kartoffeln mit Zwiebel (eine etwas andere Zusammenstellung des Essens als bei uns) und Pandam. Als Nachtisch gibt es Büffeljoghurt (Curd) mit Sirup. Dies ist der hausgemachte Curd in einem Tongefäß, welcher am Morgen frisch zubereitet wurde. Er schmeckt etwas säuerlicher als der Industrie Curd , aber auch sehr gut. Anschließend trinken wir noch eine Tasse Tee und unterhalten uns noch mit Gayan. Er erzählt uns, dass er vor drei Wochen geheiratet hat und schenkt uns sogar ein Hochzeitsbild. Seine Hochzeitsgesellschaft umfasste über 200 Personen und diese wäre noch klein gewesen erklärte er uns. Danach gehen wir erst mal unter die Dusche und gehen dann schlafen. Morgen fahren wir weiter nach Süden an die Küste nach Tangalle.
Aufbruch: | 27.10.2015 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 24.11.2015 |