Die Finken in Sri Lanka
31.10.2015 Anuradhapura
Heute morgen scheint die Sonne und wir können im Garten am See frühstücken. Dies ist ein so schöner Platz. Der Pelikan zieht wieder seine Kreise und Michael hat schon einen Cayman gesehen, der im Wasser geschwommen ist. Der kleine Hund unseres Vermieters sitzt neben mir und wartet, ob vielleicht etwas vom Frühstück für ihn abfällt.
Um 8:15 Uhr holt uns Rodney wieder ab und heute geht es auf Archäologische Besichtigungstour. Zuerst besuchen wir die Höhlen von Vessagiriya. Dies sind niedrige Höhlen, in denen die Mönche früher ein karges Leben geführt haben. Danach geht es weiter zu den königlichen Lustgärten oder auch Park des Goldfisches genannt. Hier findet man zwei schön verzierte Wasserbecken, in einem herrlich angelegten Garten mit altem Baumbestand und Seerosenteich.
Als nächstes geht es weiter zu dem Tempel der Liebenden Isurumuni Maha Raja Vihara (erbaut 3. Jh. V. Chr.).
Dort besichtigen wir einen Gebetsraum mit einem liegenden Buddha und Wandmalereien aus dem Leben Buddhas. Die Skulptur der Liebenden steht nebenan im Museum. Und dies alles müssen wir wieder einmal mit nackten Füssen begehen, was mich sehr nervt, weil der Weg ja nicht gepflastert ist und man über jeden Stein laufen muss.
Nach dieser Besichtigung fahren wir zu dem Jetavamarama-Museum, wo Michael erst einmal die Eintrittskarten für die nächsten Bauwerke holen will. Wir laufen danach zu der Jetavanarama Dagoba, wo wir natürlich zuerst unsere Schuhe ausziehen müssen, damit wir über die heißen Ziegelsteine laufen können. Die Jetavanara-Dagoba ist der größte Ziegelsteinstupa Anuradhapuras. Er hat einen Durchmesser von 113 Metern und eine Höhe von 122 Metern. Der Stupa war das Herzstück des großen Klosters Jetavanarama. Im umliegenden Park befinden sich viele Überreste dieser gigantischen Klosteranlage. Leider kann man die Häuser nicht mehr rekonstruieren, da keine Aufzeichnungen und Bilder aus der damaligen Zeit gefunden wurden. Wir können nur quatratische Ziegelmauern erkennen, die vermutlich die Abgrenzungen der Häuser waren und Stehlen, die das Dach trugen. Michael und ich sind ein wenig enttäuscht, da wir die schön restaurierten Tempel in Angkor Wat noch vor Augen haben. Danach geht es weiter zu dem Kuttam Pokuna, einem Doppelteich und Swimmingpool für die Mönche. Hier kaufen wir uns schnell eine geschälte Mango mit Chillisalz und fahren weiter zu dem Samadhi Buddha, dem berühmtesten Buddha von Sri Lanka. Weiter geht es zu dem Abhayagiri Dagoba, der aufwändig restauriert wurde. Dieser steht in der Abhayagiri Vihara einem gewaltigen Klosterkomplex in dem einmal bis zu 5000 Mönche gelebt haben. Darin befindet sich auch die Lankarama Dagoba aus dem 1. Jh. v. Chr.. Unser nächstes Ziel ist der Elefantenteich „ At Pokuna“ und anschließend zu der Küche des Klosters, wo man heute noch einen großen Steintrog sehen kann, der mit Reis gefüllt wurde,
Michael schreitet die Länge des Troges ab und schätzt den Trog auf ca. 20 Meter. Daneben steht ein kleinerer Trog, der vermutlich mit Curry gefüllt wurde.
Als nächstes sehen wir die Überreste des Edelsteinpalais Ratna Pasada, einer Versammlungshalle. Unser nächster Punkt ist die Schwelle zum Pavillion der Königin im König Mahasena-Palast, einen sehr schön verzierten Mondstein. Das Motiv des Steines ist der von der Geburt bis zum Tod mit Tieren dargestellt.
Vom Palast ist praktisch nicht mehr viel übrig geblieben, nur ein paar Säulenstümpfe liegen im Gras.
Nun nähern wir uns endlich dem Ende der heutigen Tour. Wir halten nochmal an dem großen weißen Stupa der Ruvanweliseya Dagoba und Michael schießt noch ein paar Bilder. Dieser Stupa sieht sehr schön aus, da er ,von zahlreichen Steinelefanten umringt, die Umfassungsmauer bildet.
Da es sehr heiß ist, trinken wir noch schnell eine Kokosnuss und fahren dann zu unserem letzten Besichtigungspunkt dem heiligen Bodhibaum. Er gilt dokumentarisch belegt als der älteste Baum der Welt, denn er wurde im 23. Jahrhundert angelegt und gut gepflegt. Heute muß der alte Baum von einer Stütze gehalten werden. Die Gläubigen umringen den Baum, um zu beten oder bunte Gebetsfahnen aufzuhängen. Fast haben wir es geschafft, aber ein kurzer Schauer macht uns ein Strich durch die Rechnung. Wir müssen noch schnell unsere Regencapes anziehen, um uns noch schnell den Kupferpalast anzuschauen. Dies war ein monströses Bauwerk mit 1600 Steinsäulen, welche heute noch gut erhalten sind. Diese Säulen sollen ein neun stöckiges Holzhaus getragen haben. Der Regen hat aufgehört und Rodney bringt uns zurück ins Hotel. Wir stellen nur schnell unsere Rucksäcke ab und laufen an einen Obststand an der Straße, wo wir ein paar Bananen einkaufen.. Als wir dann zurückkommen fängt es heftig an zu Gewittern und der Platzregen ist auch nicht ohne.
Wir duschen schnell und gehen dann zum Essen. Heute sind neue Gäste angekommen und wir unterhalten uns mit einem Touristen aus Spanien. Später gesellt sich noch ein deutscher aus Köln dazu. Es ist jetzt schon spät geworden und wir müssen unsere Sachen noch zusammenpacken, denn morgen fahren wir nach Habarana weiter.
Die Jetavanara-Dagoba ist der größte Ziegelsteinstupa Anuradhapuras. 113 Meter Durchmesser und ursprünglich 122 Meter hoch.
Aufbruch: | 27.10.2015 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 24.11.2015 |