Faszination Peru
Regenwald
Vier Uhr in der Früh und alle stehen vor dem Hotel bereit. Auch Alexandro unser Chauffeur steht mit dem Bus schon hier. Die Fahrt zum Flughafen geht um diese Zeit problemlos und schon bald gibt es im Starbucks einen ersten Kaffee.
Wir fliegen zurück über die Anden und über den Regenwald. Wer einen Fensterplatz ergattert hat, kann die wunderbare Aussicht über die Flüsse bewundern. 1000 km und 90 Minuten später landen wir in Iquitos. Die schwüle Hitze begrüsst uns, kaum steigen wir aus dem Flugzeug. Und vor dem Flughafengebäude erwartet uns die Meute der Taxifahrer, die auf Passagiere warten und dabei um jeden Touristen kämpfen.
Auch Keyla ist da und die Begrüssung ist herzlich, wenn auch etwas turbulent. Sie hat zwei Taxifahrer mit grossen Wagen organisiert, die unsere Koffer ins Büro in Iquitos bringen. Nur noch rasch umpacken für den Dschungeltrip und es kann losgehen.
Beim Frühstück in einem einfachen Restaurant stellen sich auch die drei Guides vor. Leo, Alex und Freddy werden uns in den nächsten Tagen begleiten und uns den Regenwald mit seinen Bewohnern zeigen. Keyla hat ihren kleinen Diego dabei und zusammen fahren wir mit einem Bus Richtung Nauta.
Unterwegs besuchen wir die Manati-Station. Hier werden verwundete Tiere aufgenommen und gepflegt, bis sie wieder gesund in die Freiheit entlassen werden. Nebst den Manatis sind das verschiedene Affen und Vögel. Auch zwei Fischotter schwimmen in einem kleinen Bassin um die Wette und ausserdem werden Schildkroten gezüchtet. Auch sie werden in die Freiheit entlassen, wenn sie gross genug sind.
Das wichtigste Tier ist aber das Manati, die Seekuh. Seekühe werden von den Leuten gejagt und gegessen und oft bleibt dann ein Junges zurück, das ohne Mutter keine Überlebenschance hat. Wenn es Glück hat, wird es ins Rescue-Center gebracht und hier aufgezogen. Zwei Jahre lang werden sie mit einer reichhaltigen Milch gefüttert und dann noch eine Zeitlang mit Wasserpflanzen. Wir dürfen Sie füttern und lernen viel über diese eigentümlichen Tiere.
Wenn sie ausgesetzt werden, bekommen sie einen Sender und Carlos, der Volontär, der uns herumführt, erzählt, dass bereits über 40 Tiere ausgesetzt wurden und eines kürzlich ein Bebe bekommen hätte.
zufällig entdeckt: eine wunderschöne grosse Raupe. Sie ist hochgiftig, bei Hautkontakt brennt sie mit ihren Stacheln.
Wir fahren weiter nach Nauta. Unterwegs halten wir kurz an einem kleinen Stand an und kaufen Zuckerrohr-Saft und frische Kokosnüsse zum probieren.
In Nauta besuchen wir das Sapi Sapi, einen kleinen Teich, wo das Dorf Schildkröten und Paiches hält. Paiche ist der grösste Süsswasserfisch. Er kann bis zu 3-4 Meter lang werden und ist ein hervorragender Speisefisch. Gierig schnappen die Tiere nach dem Brot das wir ihnen ins Wasser werfen. Woher denn der Name Sapi Sapi kommt möchten wir wissen, und ein Mann, der bei den Verkäufern, die ihre Handarbeiten anbieten steht, erzählt es uns. Früher war der Teich noch eine richtige Lagune, mit Bäumen rundum. Tagsüber trafen sich hier die Frauen zum Wäsche waschen, Geschichten erzählen, die letzten Dorfneuigkeiten zu erfahren. Nachts aber trafen sich rund um die Lagune die Liebespaare und machten Sapi Sapi, was in der Quetschua-Sprache ‚Liebe machen‘ bedeutet.
Mittagessen ist jetzt angesagt. In einem Restaurant gibt es ein typisches Gericht: gebratene Bananen, Palmherzensalat mit Gurken und Tomaten, frittierten Yucca und Paiche. Den Fisch, den wir eben noch gefüttert hatten.
Frisch gestärkt besteigen wir danach das Boot, das uns zur Lodge bringen wird. Vorher kaufe ich aber bei Carlos noch ein paar Biere und Mineralwasser. Ihn besuche ich, seit ich hierher komme, jedes Mal vor der Abfahrt.
Keyla hat ein Express-Boot gechartert, damit sind wir in einer knappen Stunde an unserem Ziel.
Am Ufer des Ucayali erwartet uns Pablo unter der peruanischen Fahne. Er hat Stiefel dabei, wer will, kann jetzt Schuhe wechseln. Und dann geht es hinein in die grüne Hölle. Wir folgen dem Pfad und kommen bald an einen kleinen Steg wo zwei Boote auf uns warten. Wir fahren über die Lagune. Diese ist zurzeit wieder einmal komplett mit Wasserpflanzen bedeckt. Nur ein schmaler Wasserweg bleibt für die Durchfahrt.
Balancieren über schmale Stege und einsteigen in schaukelnde Boote. Das sind nur ein paar der Herausforderungen bei einem Dschungelspaziergang.
Dann noch ein kurzer Spaziergang, und wir sind da. In meiner ehemaligen Lodge. Mama Teresa ist hier und schliesst mich erst einmal in ihre Arme.
Nachdem die Bungalows verteilt sind, die Lodge bestaunt und erkundet ist, trifft sich die ganze Gruppe für einen ersten Spaziergang.
Zurück zum Ufer des Ucayali, wo die Sonne hinter Wolken gerade untergeht. Und dann in der Dunkelheit zurück. Im Licht der Stirnlampen schwirren tausende von Moskitos. Doch wenn man die Lampe auslöscht, sieht man die vielen Glühwürmchen. So wird die Rückfahrt über die Lagune zu einer Zauberfahrt.
Ich bleibe inzwischen in der Lodge, es gibt so viel zu reden und erzählen mit Keyla. Und ausserdem muss ich ein wenig in der Hängematte schaukeln und träumen.
In der Lodge wurde unterdessen gekocht. Es gibt Fisch, Kartoffeln, Bananen und Salat und dazu selbstverständlich Reis, ohne das ein Essen hier in Iquitos unvollständig wäre.
Nach dem Essen holt Pablo, Keylas Vater und Chef in der Lodge seine Gitarre und singt uns den Begrüssungssong von Iquitos.
Bienvenidos in Iquitos.
Und dann übernimmt Freddy die Gitarre und spielt lateinamerikanische Hits von Liebe, Schmerz und Herz. Spanisch tönt das natürlich viel schöner mit Amor, Dolor y mucho Corazon.
Bienvenidos senores a Iquitos von Raúl Vasquez
Der Text zum Wilkommenslied:
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Aufbruch: | 22.08.2016 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 10.09.2016 |