Faszination Peru
Dschungeltour
Frühaufsteher erleben eine wunderschöne Fahrt auf der Lagune, die anderen geniessen das langsame Erwachen des Dschungels von der Lodge aus.
Unserer Guides rudern uns über das Wasser und schon bald entdecken sie hoch oben im Baum ein Faultier. Genüsslich räkelt es sich in der aufgehenden Sonne. Wir entdecken viele verschiedene Vögel und Leo weiss viel über sie zu erzählen. Über den Wasserpflanzen hängt ein Gespinst von weissen Spinnweben und glitzert in den ersten Sonnenstrahlen. Später am Tag wird man diese nicht mehr sehen.
Nach dem Frühstück werden die Stiefel gefasst, Fotoapparate, Sonnen- und Mückenschutz eingepackt und los geht es.
Am Ufer erwarten uns zwei typische Amazonasboote mit Dach, die uns flussaufwärts im Ucayali führen. Unterwegs, entdecken wir hin und wieder einen Delfin, der kurz an der Wasseroberfläche Luft holt. Sie sind scheu, die grauen und rosa Flussdelfine und man muss schon etwas Glück haben, um sie zu sehen.
Wir fahren in den Rio Yarapa. Bei der Verzweigung steht ein weisser Fischreiher. Es sieht aus, als ob er hier Wache halten würde, um zu kontrollieren, wer sein Reich befährt.
Schon bald macht uns Leo auf Vögel aufmerksam. Es gibt hier besonders viele Eisvögel, die am Ufer an den niedrigen Ästen auf Fische lauern. Und immer wieder umflattern uns farbige Schmetterlinge. Und dort klettert ein Wollaffe hinunter zum Wasser, er schaut kurz um sich und einen Moment ist nicht klar, wer jetzt wen beobachtet, dann steigt er hinunter und löscht seinen Durst.
Petri Heil
Irgendwo halten wir am Ufer an. Fischen steht auf dem Programm, aber noch fehlen die Köder. Also ziehen unserer Guides los, und kurz darauf bringen sie Würmer, die sie uns auf Blättern präsentieren.
Es sind einfache Stecken, mit kleinen Angeln, die kurz darauf im Wasser hängen und noch sind wir dabei, die richtige Technik herauszufinden, da zappelt bereits Esthers Rute. Und tatsächlich, sie zieht einen Katzenfisch aus dem Wasser. Und jetzt geht es Schlag auf Schlag. Agnes und Pia fangen Sardinen. Bruno versucht es vom Ufer aus und ist hier ebenfalls erfolgreich.
Make Up
Inzwischen sind die Guides wieder aktiv und betätigen sich als Makeup-Spezialisten.
Sie haben in der Nähe die Früchte gefunden, mit denen sich die Einheimischen ihre Kriegsbemalung aufgetragen haben. Vielleicht war es aber auch ganz einfach ein Moskitoschutz. Auf jeden Fall haben die Indianer dieser Farbe den den Ausdruck 'Rothaut' zu verdanken.
Freddy und Alex erweisen sich jedenfalls als virtuose Schminkartisten.
Überleben im Dschungel
Nachdem wir das mit dem Fischen verstanden haben und auch gegen Moskitos bestens geschützt sind, geht es zur nächsten Übung. Die Guides haben im Wald eine umgestürzte Aguaje-Palme gefunden. Gefällt wurde sie von Maden, die aus Eiern geschlüpft sind, die ein grosser Käfer darin versteckt hat.
Suri heissen sie und sie werden auf den Märkten von Iquitos lebendig oder am Spiess gebraten, verkauft. Sie sind eine wichtige Proteinquelle und unser Ayudante Aladin zeigt uns, wie man sie isst. Etwas grenzwertig ist das schon, jedenfalls kann sich niemand entscheiden, eine dieser dicken Maden zu essen. Noch ist der Hunger nicht ganz so gross. Aber mindestens würden wir jetzt wissen, wo man etwas Essbares finden könnte.
Gekrönte Häupter
Nach diesen sehr interessanten Lektionen fühlen wir uns schon fast wie Tarzan und sind allen Gefahren gewachsen. Darum fahren wir jetzt noch ein wenig weiter. Irgendwo am Ufer des Yarapa haben Pablo, seine Frau Terese und ihre Helfer einen Platz für uns vorbereitet. Sie haben einen Grill aufgestellt und Stühle zusammengestellt. In den Bäumen hängen ein paar Hängematten. Wir machen es uns gemütlich, bedienen uns aus dem Frigo mit einem kühlen Bier. Und dann kommen die Guides mit einer wunderschönen Krone und küren die Dschungelqueen. Freddy hat die kunstvolle Krone gebastelt. Mit Palmwedeln, Blättern und verziert mit Heliconias. Auch ich bekomme eine Krone und Helmut ebenfalls.
Und dann serviert Teresa das Essen. Gekochter Fisch, Kartoffeln und Reis und dazu wieder eine Salatplatte. Besser als jedes Suri, gekocht oder roh.
Vamos a la playa
Nach einer ausgiebigen Siesta ist es jetzt Zeit für den Strand. Wir steuern zurück zum Ucayali und legen am anderen Ufer an. Hier gibt es einen breiten Sandstrand. Allerdings sinkt man am Ufer im dicken Schlamm fast ein. Da gibt es nur eines: schwimmen. Warm ist es, das Wasser, aber trotzdem eine wunderbare Abkühlung. Wer nicht schwimmt, steigt auf die kleine Anhöhe und beobachtet von da die Schwimmer. Das heisst, wahrscheinlich vor allem die Delfine, die etwas weiter draussen ihre Bahnen ziehen und manchmal die Nase oder Flosse aus dem Wasser strecken. Oder vielleicht doch Bruno, der gerade eine Schlammpackung aufträgt.
Jetzt ist es Zeit, zur Lodge zurück zu fahren. In den Hängematten durchhängen, Tagebuch schreiben, schlafen, dösen. Bald ist es Zeit fürs Nachtessen.
Schamanin
Nach dem Nachtessen findet im Comedor eine Ayahuasca-Zeremonie statt. Matilda, eine Chipiva ist eingetroffen und ein paar nehmen an der traditionellen Zeremonie teil. Die anderen verziehen sich in ihre Bungalows und lassen sich vom Singen der Schamanin in den Schlaf wiegen.
Aufbruch: | 22.08.2016 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 10.09.2016 |