Faszination Peru
Flugtag
Kurz nach sechs Uhr, die Sonne ist eben aufgegangen, gibt es Frühstück im Casa Morey. Im hohen Speisesaal mit den riesigen Spiegeln.
Heute verlassen wir Iquitos und den Regenwald endgültig.
Es war eine aufregende und eindrückliche Erfahrung und ich bin überzeugt, dass diese Tage allen in Erinnerung bleiben werden.
Der Hotelbus bringt uns zum Flugplatz Iquitos und dann fängt die Warterei an. Reisetag heisst Wartetag. In der Schlange warten bis zum Einchecken, am Gate warten bis zum Einsteigen, im Flugzeug warten, bis man ankommt und dann noch einmal alles von vorn, denn wir fliegen über Lima nach Cusco. Mit 4 Stunden Aufenthalt im Flughafen Lima.
Für mich die Gelegenheit, im Starbucks an meinem Blogg weiter zu schreiben, andere bummeln ein wenig durch die wenigen Läden und Kioske, andere trinken irgendwo einen Kaffee, schreiben Karten.
Doch die Warterei wird andererseits auch belohnt. Wir haben absolut tolles Reisewetter. Über dem Amazonas verziehen sich die Wolken langsam und man kann unten den Fluss sehen, der sich durch die Gegend mäandert. Die riesigen Wassermassen glitzern in der Sonne und schon bald erreichen wir wieder die Anden.
Foto: Bruno
Foto: Bruno
Beim Flug nach Cusco haben wir einen wunderbaren Blick auf die schneebedeckten Gipfel. Sie ragen über 6000 m hoch.
Und dann erst der Anflug auf Cusco.
Wir überfliegen die Stadt im Tiefflug, ziehen eine Kehre um einen Hügel und erreichen dann die Landebahn. Ich glaube, fast jeder in der Kabine hat den Atem angehalten. Wenn man noch nie hier gelandet hat, kann man hier schon einen kurzen Schrecken bekommen.
Unter uns liegt Cusco- Foto: Bruno
Doch alles ist gut, wir sind in Cusco angekommen. Wer sich nicht bewusst war, wie hoch wir hier sind, der wird es jetzt merken. Leicht beduselt stehen wir um das Rollband und warten auf die Koffer. Ein leichter Schwips, eine Luft wie Champagner, wir sind auf 3400 m und die Luft ist dünn geworden. Und kühl.
Vor dem Gebäude wartet René auf uns. Er ist der Hauptreiseleiter und ich übergebe ihm meine Gruppe für die weitere Tour. Ich bin ab heute Vice-Reiseleiterin. Ich glaube das liegt mir besser. Ich kann noch immer meine Meinung sagen, bin aber nicht mehr für alles verantwortlich. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde bringt uns ein Bus zum Hotel und heisst uns René offiziell willkommen in Cusco, im Nabel der Welt.
Er erklärt uns das Wetter in Cusco. Eigentlich, meint er, findet hier im Laufe des Tages ein ganzer Jahresablauf statt. Am Morgen ist es frisch, wie der Frühling, es empfiehlt sich, eine Jacke zu tragen. Mittags wir es so heisswie im Hochsommer und man fragt sich, wohin mit der Jacke? Am Nachmittag übernehmen wieder kühlere Winde und der Schatten das Kommando und es braucht einen Pullover wie im Herbst. In der Nacht aber wird es bitter kalt. Man schlottert wie im tiefsten Winter.
Nachdem das auch geklärt ist, beziehen wir unsere Zimmer.
Später schlendern wir gemeinsam zum Hauptplatz wo die Kathedrale steht und kehren in einem kleinen Restaurant zu einem einfachen Nachtessen ein.
Aufbruch: | 22.08.2016 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 10.09.2016 |