Zum Naadam Festival in die Mongolei
Mongolei: Teil 5 – von 12.07. bis 15.07.2019 800 km
Ziel: Von den Chinggis Khot Richtung Westen zum Chinggis Khan Monument bei Nalaikh, in den Terelj NP, weiter über Ulaanbaatar zu den Takhi Pferden im Khustain NP und der Kupfermine bei Erdenet.
Wetter: Sonnig <30º, teils windig, nachts angenehmen <15º
Entlang der Strasse nach Nalaikh dieser sehenswerte Ovoo am Wegesrand
und dann auf dem Tsonjin Boldog, dem Ort wo Chinggis Khan angeblich eine goldene Peitsche fand, dieses gut 40m hohe Denkmal aus poliertem Edelstahl.
Drinnen dürfen die Einheimischen für MNT 10.000 das Museum besuchen und mit dem Aufzug in den Schwanz des Pferdes hochfahren, um von dort aus zu einer Aussichtsplattform auf dem Kopf des Pferdes hochzusteigen, von uns Ausländern wird da doch gleich mal der dreifache Preis von MNT 30.000 verlangt. Danke, wir gehen an den Show-Adlern vorbei
zurück zum Auto, werfen einen letzten Blick zurück
und fahren weiter zu den aus dem 8. Jh. stammenden Turkischen Stelen von Tonyukok,
die ähnlich dem Rosetta Stone wesentlich zur Entzifferung einer alten Runenschrift beitrugen. Genug Kultur für heute, wir fahren weiter in den Gorkhi-Terelj NP, löhnen an der Schranke die obligatorischen MNT 3.000 /pP NP Bewunderungsgebühr, bevor wir uns darüber wundern, wie jemand der schon bei der Runterfahrt in einem Loch stecken bleibt,
nach dem Camping drunten am Fluss jemals den Berg wieder hochkommen will.
Zwar stehen da drunten auch zwei zugkräftige Hummer herum – nur ob das bei der allseits bekannten ‚mongolischen Hilfsbereitschaft‘ etwas nützt??? Wir dringen weiter in das Tal vor und empfinden die hier allgegenwärtigen Touristen Ger-Camps und Urlaubsresorts für einen NP eigentlich schon fast als störend.
Selbst die Vorzeigefelsen Turtle Rock
und Old Man Reading
sind von solchen ‚Urlaubsparadiesen‘ umlagert, schade dass selbst in einem NP hier der Kommerz die eigentlich schöne Natur besiegt. Wir fahren raus aus dem Park und weiter an den Stadtrand von Ulaanbaatar, stossen dabei auf diese Gruppe Reiter,
die offensichtlich zur Schlussfeier des Naadam hier unterwegs sind und ziehen uns dann auf einen SP in den Hügeln nahe des neuen Flughafens zurück.
Auf dem Weg Richtung Innenstadt kommen wir an diesem neuen Sport Arena Komplex vorbei,
bevor wir im mittlerweile von Wohngebäuden umrahmten Buddha Park einen ersten halt machen, dort diese 23m hohe Statue,
ein Geschenk Süd Koreas. Direkt nebenan ein Geschenk Russlands, das Zaisan Memorial
zur Erinnerung an Unbekannte Soldaten und Kriegshelden – und weil so viele Touristen die Aussicht von hier droben geniessen wollen noch ein Vorzeigeadler,
der sich für MNT 5.000 sogar auf den Arm nehmen lässt. Ca. 2km weiter Richtung Innenstadt der Winter Palace of the Bogd Khan (E=MNT 8.000 pP), in dem der letzte König der Mongolei und zugleich Achter Lebender Buddha 20 Jahre lang lebte. Ein beeindruckendes Eingangstor
rechts
und links die buddhistischen Wächter,
im Innenhof sechs Tempel
gefüllt mit buddhistischen Kunstwerken, allein 20 dieser von Zanabazar geschaffenen Tara.
Der Palast selbst nach russischen Plänen im ‚Europäischen‘ Stil erbaut und nach heftigen Protesten mit mongolischen Elementen dekoriert,
wurde bereits kurz nach dem Tod des Königs in ein Museum umgewandelt, hat so auch die Tempel-Zerstörungen von 1937 überstanden und beherbergt die üblichen königlichen Schaustücke wie Thron für Ihn und Sie,
wobei Ihr Thron deutlich niedriger ist,
das königliche Bett,
Ihres ebenfalls wieder kleiner und niedriger, dazu Bekleidung, Kutsche,…
Weil wir heute schon bei den Tempeln sind, gleich weiter in die Innenstadt zum Gandan Khiid Kloster, das als eines der wichtigsten der Mongolei zählt. (E=MNT 4.000 pP. Fotoerlaubnis =MNT 7.000), mit dem Migjid Janraisig Süm,
im Innern diese 26m hohe Statue von Migjid Janraisig,
die Wände mit hunderten Ayush, dem Buddha des langen Lebens verziert. Aus dem ehemaligen Lenin Center wurde mittlerweile (recht passend) das Dinosaurier Museum,
aus dem vom Indischen Botschafter gestifteten Bakula Ringpoche Süm eine buddhistische Lehranstalt.
Wir wenden uns jetzt weltlicheren Dingen zu, fahren runter zum Beatles Square, um den Fab Four unsere Referenz zu erweisen,
durchstreifen alle 6 Stockwerke des State Department Store
ohne irgendwas Kaufenswertes zu sehen und gehen dann Richtung Zirkus an das Südende des Beatles Square
um dort auf einen Song- and Dance Wettbewerb im Rahmen der Naadam Nachfeiern zu stossen. Schaut Euch die Bilder an, dann werdet Ihr sicher verstehenden, was uns hier für die nächsten 2 Stunden gefangen hält.
Wir kehren auf unserem SP am Flughafen zurück
und beginnen nach einer weiteren ruhigen Nacht Teil 2 unserer UB Besichtigungsrunde am Dashchollon Khiid, der heute in 3 aus Betonn gegossenen Gers untergebracht ist,
in denen einst der Zirkus untergebracht war. Im Hof wird derzeit an einem 6-Stockwerke hohen Gebäude gearbeitet, das eine 17m hohe Statue von Maidar beheimaten soll, dessen Dekoration, der weltgrößte Rosenkranz, mit 108 Kugeln, je 45,5kg schwer von japanischen Mönchen gestiftete, bereits in einem der Tempel bewundert werden kann.
Wir fahren weiter zum Chinggis Khan Square, dem zentralen Platz von UB, dominiert von einem riesigen, an das Parlament lieblos angeklatschten Marmorgebäude,
in dessen Mitte Chinggis Khan über seine Nation thront,
von seinen Söhnen flankiert, von zwei Kriegern bewacht und einem Absperrseil beschützt. Um den Platze herum, das lachsfarbene Opernhaus,
der Blue Tower, ein Hotel
und der Central Tower ein halbleer stehendes Einkaufszentrum in dem hauptsächlich hochpreisige Designer Waren angeboten werden. Weiter südlich das Choijin Lama Tempel Museum (E=MNT 8.000),
ein wirklich sehenswerter alter Tempelkomplex mitten in der Stadt,
prall gefüllt mit Kunstschätzen,
und hinter dem letzten grossen Tempel versteckt
noch ein kleiner Anbau,
in den sich Lusav Choijin Lama zur Meditation zurückzog, der nur von ihm betreten werden durfte.
Nochmals ein Blick auf diese Anlage, von der auch schon (wie so oft hier) ‚Verschönerungsplanposter‘ am Zaun hängen,
während direkt nebenan der aus russischer Zeit stammende Hochzeitspalast eher trist wirkt.
Vorbei am Theater
gehen wir zum Auto zurück und wollen eigentlich noch den berühmten Naran Tuul Markt besuchen, aber an einem Sonntag solche leeren Parkplätze, verschlossenen Tore haben wir nicht erwartet.
An einen Tankstelle gegenüber erfahren wir des Rätsels Lösung: Anlässlich des Naadam wird der Markt für knapp 2 Wochen geschlossen, Wiedereröffnung am 20. Juli. Auch gut, wir beenden damit unsere Besichtigung von UB und fahren Richtung Westen in den Khustain NP (E= MNT 25.000), Heimat der wieder eingeführten Takhi Pferde.
Mongolische Wildpferde, mit eigener DNA Struktur, die man in Freiheit als ausgestorben glaubte, nur in Zoos ausserhalb der Mongolei existierten noch etwa ein Duzend dieser Exemplare. Über ein spezielles Zuchtprogramm gelang es die Population auf über 1.500 anzuheben, bevor man mit der erfolgreichen Reintegration dieser Tiere in 3 Parks in der Mongolei begann. Hier im Khustain NP leben schon über 300 Pferde in freier Wildbahn, sorgen selbst für ihre Vermehrung
und lassen sich offensichtlich auch von der Scharen an Bus-Touristen bei ihrem abendlichen Besuch am Bach nicht stören, Sichtung der Pferde so ab 19h ist eigentlich garantiert.
Da sind die Hirsche hier noch wesentlich scheuer,
die lassen sich allenfalls aus der Ferne, droben auf einem Bergrücken sehen.
Wir dürfen mitten im Park auf P4 übernachten, werden morgens um 5h von Pferdegetrappel und wiehern geweckt, also statten den Pferden bei Morgenrot noch einen Besuch ab,
wundern uns über diese Spur im Schlamm am Wegesrand,
wer war da wohl heute Nacht neben unserem Auto? ein Wolf??, ein Bär?? oder doch nur ein sehr grosser Hund?? Wir fahren weiter durch den Park
bis zu den alten Steinen, denen wir wenig abgewinnen können, da finden wir diese Murmeltiere doch wesentlich interessanter.
Wir verlassen den Park und fahren nun gute 250km auf bewährt schlechten Pisten Richtung Nord-Westen, unsere einzige Abwechslung während der nächsten langen Stunden, dieser Fuchs,
diese Schafschurverlader mitten im Nirgendwo,
oder ein gelegentlicher Sonnenstrahl,
Wir erreichen Bulgan,
sind zurück in der Zivilisation, haben Teerstrasse und dieses an einen mongolischen Hut erinnernde Mausoleum.
Aber das war es dann auch schon. In Erdenet
erwarten uns dieses Wandbild von Karl Marx,
das alte Friedensmonument,
ein nagelneuer Buddha
und die zweitgrößte Kupfermine der Mongolei, die im offenen Tagebau betrieben wird.
Da wir schon genug dieser Open Pits gesehen haben betrachten wir den Besuch hier als überflüssig, wir fahren nochmals 50km Richtung Osten und beziehen den SP ‚Hinter der Stupa‘. Schon wieder 80 Bilder eingestellt, also ab Morgen weiter im nächsten und wahrscheinlich letzten Kapitel aus der Mongolei.
Aufbruch: | 25.03.2019 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 31.08.2019 |
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