Zum Naadam Festival in die Mongolei
Turkmenistan : Turkmenistan – von 09.05. bis 13.05.2019 1470 km
Ziel: Von Sarakhs nach Mary und Merv, über Ashgabat zum Köw Ata Underground Lake, durch die Karakum Wüste zum Darvaza Gas Crater und weiter über Konye-Urgench nach Uzbekistan.
Wetter: Nachts meist angenehm kühl, tagsüber sonnig, heiss, blauer Himmel < 35º.
Heute Morgen gehen wir noch schnell mal im Iran einkaufen, um auch noch unsere letzten IR an den Mann zu bringen, bevor wir uns gegen 10h am Grenzposten anmelden. Hier im Büro eine fast bekannte Atmosphäre, einer ‚arbeitet‘, bereitet einen Laufzettel vor, während die restlichen 5 Mann mit uns plaudern, woher, wohin, wie war es bei uns,… Dann mit dem Auto 150m weiter zur nächsten Station, der ‚Commercial Hall‘ wo der später abzutrennende Abschnitt der CdP (Carnets) mit Farsi Schriftzeichen beschrieben wurde. Mit dem Auto weiter zur Passenger Hall, wo wir ins ‚Grosse Buch‘ eingetragen wurden, unsere Pässe für etwa 10 Min abgeben mussten und unser CdP mit ‚Exit‘ ordnungsgemäß abgestempelt zurückbekamen. Jetzt wäre nur noch eine Schranke zu überwinden gewesen, aber leider hat der ‚Passbegutachter‘ unseren Laufzettel nicht abgehakt. Also zusammen mit dem Schrankenwärter nochmals in die Passenger Hall, den letzten Haken auf den Zettel bekommen und so gegen 11h konnten wir den Iran verlassen.
In Turkmenistan im Abstand von 1km erst mal 2 Grenzposten die den Pass begutachten und auf Vorhandensein des Visum prüfen. Dann, im Zollhof sollen wir durch die Röntgenmaschine fahren, tun wir auch (Anfängerfehler), denn wir lernen, dass man(n) da mittendrin in der Halle stehenbleiben muss, aussteigen und mit dem Pass zum Roentgen-Posten gehen, damit das Auto alleine geröntgt werden kann. Jetzt geht es in die Abfertigungshalle und dort zum ‚Onkel Doktor‘ der fragt ‚ alles OK? Und die H(St)irntemperatur misst, dann mit dem Pass zum ‚Bankschalter‘ (=Kasse) und pro Person US$ 12 für einen Einreisezettel bezahlt. Mit dem Zettel und Pass zum Einreiseschalter und Stempel in den Pass bekommen und lernen müssen, dass wir ja nur im Transit hier sind, uns die Route also vorgeschrieben wird, während man ja als Tourist alles zu sehen bekommt, was im Rahmen der obligatorischen Tour gebucht wurde,... Mittlerweile gesellt sich ein Uniformierter (Wach-Soldat?) zu uns, der uns durch den weiteren Prozess führt. Im Kämmerchen gegenüber wird die Auto Versicherung US$ 20 abgeschlossen, eine Dieselsubventionsabgabe und noch ein paar weitere Gebühren erhoben, insgesamt werden bei uns so weitere US$ 233 fällig. Nun den staatseigenen GPS Tracker in Empfang genommen, mit dem CdP in den ersten Stock zum Zoll und schon dürfen wir draussen auf die visuelle Zollkontrolle warten. Kühlschrank und eine Gepäckbox auf, Aussenküche bewundert, das war‘s, noch ein freundliches Wellcome in Turkmenistan nach etwa 2 ½ Stunden Bearbeitungszeit sind wir wieder unterwegs. Wir lassen uns per GPS nach Mary führen, tut es auch, nur nach etwa 20km entwickelt sich diese Nebenstrasse zu einer Steppenpiste, wie wir sie schon in Kasachstan zu Genüge erlebt haben, max. 10km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, Schlaglöcher um einen VW Käfer darin zu versenken,
Bodenwellen die an Schlingerbewegungen bei Windstärke 10 erinnern lassen
und kleine Brückenschäden, die daran erinnern lassen, dass solche Strecken besser nur bei Tageslicht zu befahren sind.
Endlich, gegen 17:45 erreichen wir Mary, den Bazar sehen wir nur noch von aussen, denn der schliesst schon um 18h,
dafür erleben wir im Park nebenan Teile eines Turkmen-Pop?? Livekonzerts
und können beim anschliessenden Stadtbummel noch ein paar nette Bilder schiessen. Nur ohne Karte ist es schwer zu deuten, was man gerade sieht,
nur von diesem Gebäude können wir den Inhalt entziffern, es ist das Dramaturgische Theater.
Die Nacht verbringen wir auf einem Warmduscher-LKW Rastplatz am Rand der Stadt und am nächsten Morgen geht es nach Merv weiter. Merv einst als Königin der Welt bezeichnet, war ähnlich bedeutend wie Damaskus, Bagdad oder Kairo und wurde dann 1221 von Chinggis Khans Sohn Tolui dem Erdboden gleichgemacht, seine ca. 300.000Ew. gleich mit ermordet. Die Stadt selbst wurde auch schon früher immer wieder einmal geplündert, aber im Gegensatz zu Troja, wo 9 Städte übereinander entstanden sind wurde hier im Laufe von etwa 4.000 Jahren die neue Stadt einfach ‚nebenan‘ angelegt, so dass hier die Reste von 8 Städten aus unterschiedlichen Perioden bestaunt werden können.
Herzstück und best erhaltenes Gebäude der ganzen Anlage das schön renovierte Sultan Sangar Mausoleum aus dem 12. Jh,
das auch aus 30km Entfernung noch zu sehen sein soll.
ansonsten muss man sich mit viel Fantasie an solchen Mauerresten erfreuen,
Trockene Zisternen
und ehemalige Eis Häuser zur Fleischkühlung bestaunen,
dann noch eine Zisterne, die sogar etwas Wasser enthält,
nebenan zwei Mausoleen in denen ehemalige Gefährten Mohammeds bestattet sein sollen
noch ein paar Überreste einer alten Festung, der Kiz Kala aus dem 7. Jh.
und zum Schluss noch ein Mausoleum, ein Sufi Schrein aus dem 12. Jh. zwar hoch verehrt, aber keiner weiss eigentlich genau, wer da mal begraben wurde.
Am späten Nachmittag dann endlich genug von dieser recht weitläufigen Anlage gesehen, wir fahren weiter Richtung Ashgabat, kommen dabei in Tejen an dieser Moschee vorbei
und erreichen nach Einbruch der Dämmerung Ashgabat
wo wir auf dem Parkplatz des Ak Altyn Hotel wie schon so viele Overlander vor uns zentrumsnah übernachten dürfen.
Am nächsten Morgen dann Aufbruch zur Stadtbesichtigung, das Communist Party Archiv darf noch fotografiert werden
und auch Lenin stören unsere Aufnahmen wenig,
aber ansonsten herrscht hier bei allem das irgendwie mit Regierung, Verwaltung, Militär u. ä. zu tun hat ein striktes Fotografier Verbot da sowohl von Polizei als auch Militär sehr streng überwacht wird. So gibt es bei uns nur noch Bilder vom Theater,
vom Teppich Museum
aus einem der zahlreichen Parks,
und natürlich vom vergoldeten Turkmenbashi, mal ganz versehentlich mit seinem Regierungssitz mit der Gold-Kuppel im Hintergrund
mal Solo droben auf seinem Podest.
Hier in Ashgabat ist alles weiss – und falls mal etwas grau wird, wie dieser Zebrastreifen, dann wird solange daran rumgeschrubbt, bis auch der wieder in alter Schönheit erstrahlt.
Hier noch verbotenerweise, weil es mal keiner gemerkt hat, der Ruhyyet Palace, was immer da auch drin ist
und ein Ministerium, dessen Gebäude an den Turm von Pisa erinnert.
Irgendwann haben auch wir genug von diesen Protzbauten, ziehen uns erst in den „Russischen Bazar‘ zurück,
wo wir eine Kaviarverkostung durch einen kleinen Einkauf abschliessen, gehen dann auch noch in den Tekke Bazar, ein Obst- und Gemüse Markt hier in der Nähe unseres SP und kehren dann vom vielen Gehen leicht geschafft zum Auto zurück.
Heute Morgen noch eine letzte Runde mit dem Auto durch Ashgabat um uns die etwas weiter entfernten Sehenswürdigkeiten im Süden der Stadt anzusehen. Das Olympic-Stadium und die umgebenden Sportanlagen echt sehenswert,
der ‚Welt Größte Springbrunnen‘ geplant als ein 7-stoeckiges Einkaufszentrum, die Aussenanlagen, die Balkone wenn in Betrieb eine einzige Wasserfontäne, aber heute alles ausgeschaltet, im Innern grosse Umbauarbeiten, Totalrenovierung?
Handwerker im 7.Stock erlauben und mal rasch durch ihre Baustelle zu huschen und ein paar Aufnahmen von da droben zu machen.
Das Independence Monument,
Spitzname: der grosse Abflussreiniger (big plunger) und noch der Arch of Neutrality,
einst mitten in der Stadt platziert und dieser Figur obendrauf, die sich im Laufe des Tages drehte, dem Lauf der Sonne folgte,
jetzt an den Stadtrand verbannt schaut sie nur noch runter auf die Stadt und hat mittlerweile den Spitznamen ‚Batman‘ erhalten. Beim Verlassen der Stadt noch der Hochzeitspalast
und eine Moschee am Strassenrand,
bevor wir den Köw Ata Underground Lake erreichen. Ein unterirdischer Schwefel-Thermalsee, (E=50 M)
lädt gute 200 Stufen unter Strassenniveau zum Baden ein. Leider sind die Anlagen da drunten eher dem Preisniveau für Einheimische (E=10 M) angemessen, 2 verrottende Holzkabinen, die dem Odeur nach öfters mal auch als Toiletten missbraucht wurden, das war‘s dann auch schon. Die 30 min im warmen Wasser haben trotzdem Spass gemacht, wir fahren weiter, jetzt durch die Karakum Wüste Richtung Norden
bis zu den Darvaza Gas Craters,
da ist in den 50ern bei der Suche nach Gas mal was schief gelaufen und seither brennt dieser Krater friedlich vor sich hin,
bei Nacht meilenweit zu sehen
und da hier mitten in der Wüste von ein paar Jurten-Camps für Touristen abgesehen sowieso keiner ist, übernachten wir hier gleich mal vor Ort.
Neben dem berühmten Fire Crater
gibt es hier aber auch etliche erfolgreich erschlossenen Gasquellen,
sowie entlang der Hauptsstrasse noch zwei weitere Krater aus der Anfangsphase der Exploration hier, den Mud und Fire Crater mit ein bisschen Feuer
und friedlich blubbernden Schlammtümpeln a la Yellowstone
und den Sink Hole Crater, ein smaragd-grünes Wasserloch in dem hunderte Plastikflaschen schwimmen.
Auf erst noch guter, am Schluss fürchterlich schlechter Strasse, man bekommt fast den Eindruck, dass im Grenzland die Strassen absichtlich so schlecht gehalten werden um die Durchschnittsgeschwindigkeit auf unter 20 km/h zu senken, erreichen wir Konye-Urgench, vor dem Ort noch Reste der alten Stadt einst Zentrum der Islamischen Welt,
heute ein völlig trostlos wirkendes Grenzstädtchen mit ungeteerten Strassen, auf denen Kühe frei herumlaufen und einem der Umgebung angepassten Bazar. Wir legen hier unsere letzten Manats in Bier und Wurstwaren an, bevor wir die restlichen 15km bis zum Grenzposten weiterfahren. Die Ausreise ist relativ schnell erledigt, Pass und CdP werden ausgestempelt, der GPS Tracker (dessen Funktion uns nie jemand erklärt hat und der deshalb nie eingesteckt war) wurde achtlos auf die Seite gelegt, noch ein freundliches ‚see you again‘ und wir durchqueren das Grenztor zu Usbekistan.
Aufbruch: | 25.03.2019 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 31.08.2019 |
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