Patagonien - Auf der Straße nach Süden

Reisezeit: Januar / Februar 2018  |  von Diana & Pavla

Teil 18 - Ab in den Süden!

Ich will aber einen Pinguin!!!!!!!!!!!!

Ich will aber einen Pinguin!!!!!!!!!!!!

Interessante Farbgebung

Interessante Farbgebung

Ähm?

Ähm?

Arbeiterdenkmal

Arbeiterdenkmal

13.02.2018

Der Tag startete - und unser Aufenthalt in Puerto Natales endete - mit einer kleinen Foto- und Shoppingtour „original regionaler“ Souvenirs und Wollwaren. (Wir sind ja schließlich auch "nur Frauen" )

11.00 Uhr rollte der Bus weiter in Richtung Süden.
Next Stop: Punta Arenas.


Zwischenmeldung, fürs Protokoll .... (der Beamte an sich dokumentiert ja gerne) ....
Heute, am 13.02. um 13.02 Uhr haben wir, am Straßenrand, unseren allerersten wilden Nandu entdeckt!!

Eine Stunde darauf auch schon die Ankunft in Punta Arenas. Uns empfing ein trübtauber Hain, ohne Musenginst, dafür mit Regen wie aus Eimern.
Fragen Sie nicht nach unserer Laune!
Gleich weiterfahren, oder wie?!? Wo bitte geht es hier nach Ushuaia? Im sonnigen Argentinien? (Krawehl!!)
Das Entkommen wiederum machte man uns auch nicht leicht. Ein zentraler Busbahnhof, wie in jeder Stadt bisher? Fehlanzeige. Jede Reisegesellschaft scheint hier sein eigenes Terminal zu betreiben. Und die sind quer über die ganze Stadt verstreut. Toll! Uns blieb also nichts weiter übrig, als uns und unsere Rucksäcke, so gut es eben ging, regendicht zu verpacken und uns auf die Suche nach einer schnellen Weiterfahrt zu machen.
Eine Straße nach Süüüüdeeen!
Keine 10 Pferde sollten uns hier...

Ähm, aber da hatten wir uns reichlich geirrt.

Keines der von uns angesteuerten Reisebüros und Busterminals bot in greifbarer Zukunft Fahrten nach Ushuaia an, nur jeweils donnerstags und freitags, wir hatten aber heute erst Dienstag und, vor allem, am Sonntag, 18.02., wieder da zu sein - zum Rückflug von hier aus nach Santiago. Die Fahrt nach Ushuaia war zudem auf ganze 12 Stunden, einfach, anberaumt! Für einen "Abstecher" also vollkommen irrelevant.

Sie ahnen es – äußerst schweren Herzens strichen wir also dieses Ziel, die südlichste Stadt der Welt, von unserer Reiseroute. Natürlich nicht ohne den festen Schwur, das „beim nächsten Mal“ nachzuholen.
Naja, zumindest hatten wir mit Punta Arenas die südlichste Stadt des Festlandes erreicht, nachdem sich Ushuaia schließlich schon drüben auf der Insel befindet! (Man möge mir meine sinnlose Liebe zu Superlativen bitte verzeihen.)

Natürlich eröffnet solch ein ungeplanter Aufenthalt

in einer unbekannten Stadt auch ungeahnte neue Möglichkeiten, das hatten wir sehr bald erkannt.
In den Focus rückte zunächst unser ausdrücklicher Wunsch, wilde Pinguine zu sehen. Und hierzu wurden nun auch entsprechende Ausflüge in Hülle und Fülle angeboten.

Wir buchten, quasi zur Aufmunterung, gleich für den morgigen Tag einen Trip zur Pinguininsel Isla Magdalena und kümmerten uns im Anschluss um die – ja nun notwendig gewordene - Unterkunft hier in der Stadt.
Zum Glück ist auch im tiefen Süden kostenloses WiFi in allen Cafes und Restaurants Gang und Gäbe. So konnten wir gleichzeitig aufwärmen, vom Regen trocknen, uns bei Kaffee und Avocado-Toast stärken und in Ruhe eine hübsche Ferienwohnung unweit des Zentrums aussuchen. Für fünf Tage bedurfte es schließlich keines teuren Hotels, wir zogen einstimmig die Möglichkeit der Selbstversorgung vor.

Die Ferienwohnung „Canquenes Patagonia“, äußerlich eher unscheinbar, entpuppte sich denn auch als echter Glücksgriff, die Herbergsmutter ausnehmend freundlich, das Zimmer ebenso – hübsch sauber und modern in hellem Holz gehalten, mit kleiner Küche, riesigem Flachbildfernseher und selbstverständlich W-Lan ausgestattet. Es gibt wahrlich schlechtere Arten des Wohnens.

Zumal von Punta Arenas aus tatsächlich alle gewünschten weiteren Ziele sehr gut erreichbar waren und nun auch das lästige Ein- und Auspacken für die nächsten Tage wegfiel.

Avocado und Thunfisch. Leckere Kombi.

Avocado und Thunfisch. Leckere Kombi.

Schlachtplan

Schlachtplan

Märchenhaft?

Märchenhaft?

Punta Arenas also.

Wo waren denn wir hier eigentlich gelandet?

Diese Stadt, mit über 125.000 Einwohnern südlichste Großstadt der Welt, hatte vorher von uns beiden niemand so richtig auf dem Schirm. Auch von daher wich unsere Enttäuschung sehr bald der Neugier, und in einer Regenpause suchten wir, zur Gewinnung von Informationen, sogleich einen örtlichen Buchhändler heim.

Es hatte uns in die Hauptstadt der Región de Magallanes y de la Antártica Chilena verschlagen, direkt an die Magellanstraße – und so steht auch in der Stadt selbst alles im Zeichen dieses großen Weltumseglers und Entdeckers.

Bevor wir jedoch selbst zu neuen Entdeckungen und Abenteuern aufbrachen, erledigten wir das Naheliegende und füllten unseren kleinen Kühlschrank erst einmal ordentlich auf. Ohne Mampf kein Kampf.

Weitere Erkenntnisse des Tages:
a) Die Sonne geht spät unter, bis rund 21.30 Uhr ist es hier taghell.
b) Carmenere, eine bei uns eher weniger bekannte Rebsorte, ergibt einen wunderbar fruchtigen Wein. Spätestens danach gehen dann schon die Lichter aus – so oder so.

© Diana & Pavla, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Idee, zwei Frauen, drei Wochen, viertausend Kilometer - und wieder zurück. Ein kleines, feines Abenteuer zwischen Santiago und Feuerland.
Details:
Aufbruch: 28.01.2018
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 21.02.2018
Reiseziele: Chile
Argentinien
Der Autor
 
Diana & Pavla berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.
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