Patagonien - Auf der Straße nach Süden
Teil 21 - Feuerland
16.02.2018, 7 Uhr, fertig gepackt ...
und, wie so oft, in freudiger Erwartung eines Busses.
Diesen teilten wir uns mit etwa 10 anderen Personen und setzten so, vom bereits bekannten Hafen aus und wiederum per Fähre, auf die "Isla Grande de Tierra del Fuego" über.
Das erste Ziel unserer Reise führte uns in die Vergangenheit der Insel, auf die Spuren der ursprünglich hier lebenden Menschen. In unserem Falle handelte es sich um das Volk der Selk'nam (oder auch "Ona" genannt).
Findet man bereits in ganz Südpatagonien Erinnerungen an indigene Völker, Sie wissen schon, in Handwerk und Kunst oder ihre unvermeidliche Verballhornung auf Souveniers - hier in Feuerland sind sie geradezu allgegenwärtig!
Das Museo Municipal "Fernando Cordero Rusque" in Porvenir zeigte uns nun einen kleinen aber gut dokumentierten "echten" und wirklich interessanten Einblick in deren Leben und Wirken.
Relativ schonungslos ward auch über die weitere Geschichte der Insel berichtet, also die ersten europäischen Besiedlungen hier und alles, was damit so an Veränderungen einherging. Bis in die 1920’er Jahre waren die Stämme der Ureinwohner bekanntermaßen, zuletzt sogar mittels einer ganz gezielten Kampagne, weitgehend ausgerottet worden. Damit ging im Prinzip auch alles Wissen über sie verloren - am besten erforscht und erhalten ist eben noch das Brauchtum der Selk'nam.
Das wiedererwachte Interesse ihnen, übrigens auch im Rahmen des Schulunterrichts, wirkt nun mancherorten schon beinahe wie eine Art Entschuldigung - aber es räumt ihnen zumindest im Nachhinein einen Platz im heutigen Bewusstsein ein. Was wohl, laut unserer heutigen Reisebegleiterin, immer noch nicht so selbstverständlich sei.
Am Nachmittag,
nach einer langen Schotterpistenfahrt, freuten wir uns auf eine ganz andere Art der Ureinwohner – die Königspinguine! Hier auf Feuerland befindet sich nämlich deren einzige Brutkolonie in Chile.
Klar, dass wir diesen großen, eleganten Gesellen nicht ganz so dicht auf die Pelle rücken durften wie den kleinen Magellanpinguinen ein paar Tage zuvor – aber von den Aussichtsplattformen des Parks aus konnte man schon einige gut getarnte Blicke auf die Kolonie erhaschen, ohne sie zu stören.
Wir waren wirklich begeistert!
Pinguine frei ihrer eigenen Heimat erleben zu dürfen, noch dazu diese hierzulande seltene Art Großpinguine - das ist schon eine erstklassige Sache.
Wer den Königspinguinen nicht so nahe kam, musste halt mit solchen Skulpturen vorlieb nehmen. Diese hier sind aus Autoreifen.
Nicht alle Schiffe haben es so problemlos durch die Magellanstraße geschafft.
Hier eines der Opfer dieser stürmischen Meerenge - Sie sehen das Wrack der AMADEO im roten Abendlichte von San Gregorio.
Aufbruch: | 28.01.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 21.02.2018 |
Argentinien