Patagonien - Auf der Straße nach Süden

Reisezeit: Januar / Februar 2018  |  von Diana & Pavla

Teil 7 - Wildromantik im Nahuel Huapi

Schöne Aussicht - Hotel View. Wie der Name schon sagt.

Schöne Aussicht - Hotel View. Wie der Name schon sagt.

02.02.2018

"Genießen Sie unser liebevolles Frühstück
herzhaft und süß und mit starkem Kaffee
mit allem, was Leib und Seele brauchen fürs Glück
und dem morgendlichen Blick zum Nahuel-Huapi-See!"

So oder so ähnlich hätte die Beschreibung unseres Hotels lauten können.
Ganz genau - will heißen: Es war ein Gedicht.

Trotzdem - bzw. wohl gerade deshalb - wollte man uns hier leider keine zweite Nacht mehr zum Vorzugspreis gewähren. Einem Super-Online-Sonderangebot sei Dank hatten wir nämlich zu zweit für umgerechnet 50 Euro übernachtet und königlich gefrühstückt, was selbstverständlich weit unter dem sonstigen Normalpreis dieses Hauses rangierte und uns bereits beim Einchecken so ein hauchzartes Stirnrunzeln eingebracht hatte.

Tja nun, so etwas "Dusel" braucht man halt gelegentlich. Aber der lässt sich eben auch nicht unbegrenzt herausfordern. Obwohl es diese kleine freche Nachfrage bezüglich einer Verlängerungsnacht natürlich wert war.

Letztlich hatten wir aber online schnell eine kleinere, günstigere Unterkunft in der Innenstadt gefunden und auch sogar unser Gepäck gleich dort unterstellen dürfen.

(Im Übrigen, falls es Sie interessiert: 50 Euro pro Übernachtung mit Frühstück, für uns beide zusammen, waren ansonsten auf unserer Reise in etwa die Norm. Die wir eigentlich nur ein einziges Mal ordentlich sprengten. Und zwar ausgerechnet auf einem Zeltplatz!!
Aber dazu natürlich später.)

Landschaft fürs Handicap: Ein wunderschöner Golfplatz unweit von Bariloche

Landschaft fürs Handicap: Ein wunderschöner Golfplatz unweit von Bariloche

Visitor Center

Visitor Center

Bootshafen am See Nahuel Huapi - Fährablegeplatz

Bootshafen am See Nahuel Huapi - Fährablegeplatz

Das moderne Visitor Center am Eingang zum Nationalpark „Nahuel Huapi“, unserem heutigen Ziele, lag etwas außerhalb der Stadt, was uns als nächstes auch gleich einen kleinen Einblick in die äußerst temperamentvolle Fahrweise der örtlichen Buslenker verschaffte.
Herrje....

Etwa zur Mittagszeit

durften wir den Kamikaze-Bus dann gegen eine weit gemächlichere Fähre eintauschen. Sie brachte uns, in Begleitung etlicher Möwen, über den herrlich kristallklaren Gletschersee mitten hinein in ein ganz wildromantisches Refugium.

Unberührt genug für einen perfekten Naturgenuss, aber auch erschlossen genug, um mittels gut angelegter Holzpfade und Wegweiser die empfindliche Flora vor allzu forschen Besuchern zu schützen. Genau richtig also.

Weiter ging es hier nun per pedes.

Ein dreistufiger Wasserfall begeisterte uns ebenso wie die bis zu 4000 Jahre alten Bäume hier – regelrechte Monster! Dagegen kam man sich gleich wieder richtig jung vor!!

4000 Jahre! Wenn der erzählen könnte …

4000 Jahre! Wenn der erzählen könnte …

Für die weiteren Abschnitte bis Puerto Blest und Puerto Allegro (dem „glücklichen Hafen“) nahmen wir beiden auch nicht die wieder bereitstehende Fähre, sondern entschieden uns, nach der ganzen Sitzerei, weiter für den Fußweg.
Waren wir denn nicht eigentlich zum Wandern hier?

Angenehm ist immer der Moment, wenn sich der ganze Ausflugstrupp auf diese Weise zerstreut und endlich der Ruhe und dem Vogelgezwitscher weicht.

Wir verloren uns regelrecht in diesem verwunschenen Märchenwald mit seinen Lianen, hohlen Bäumen und Hängebrücken. Der See lud überdies sehr zum Baden ein. Leider nicht nur uns, sondern auch haufenweise stechende Insekten, wie wir bald schmerzlich bemerkten.
Das selbstverständlich, als wir bereits mitten im Wasser standen ...

Zwei der seltenen Wald-Elfen

Zwei der seltenen Wald-Elfen

Am Porto Allegro leuchtete das Wasser, wohl aufgrund des Mineraliengehaltes, wundersam hellgrün.  

Am Porto Allegro leuchtete das Wasser, wohl aufgrund des Mineraliengehaltes, wundersam hellgrün.  

verwunschen

verwunschen

Planmäßig um 18.00 Uhr holte uns unsere Fähre in Puerto Blest ab, zurück nach Bariloche.

Nun wurde es nämlich auch höchste Zeit,
unsere weitere Fahrt in den Süden zu organisieren.
So schön es hier auch war!

Und richtig – der einzige spätabends noch offene Schalter am Busbahnhof bot tatsächlich noch Reisen Richtung Los Antiguos, unserem nächsten geplanten Ziel, an.
Wir hatten mehr Glück als Verstand.

Ach ja, und ….
das Abendessen war natürlich - ganz erwartungsgemäß - ein Traum!
Im ansonsten eher spartanischen sowie auch rappelvollen „Alberto“ genossen wir DAS beste Rib-Eye-Steak ever!!
Ever, ever, ever!

Weiber müssen in die Küche. Klarer Fall!!

Weiber müssen in die Küche. Klarer Fall!!

Und, ähm, wir sollten wirklich morgen schon wieder zurück in Chile sein??

© Diana & Pavla, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Idee, zwei Frauen, drei Wochen, viertausend Kilometer - und wieder zurück. Ein kleines, feines Abenteuer zwischen Santiago und Feuerland.
Details:
Aufbruch: 28.01.2018
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 21.02.2018
Reiseziele: Chile
Argentinien
Der Autor
 
Diana & Pavla berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.
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