Patagonien - Auf der Straße nach Süden
Teil 19 - Valentin mit Pinguin!
14.02.2018 - Valentinstag!
Zeit für Herzensangelegenheiten.
Einer meiner persönlichen Herzenswünsche auf dieser Reise bestand darin, einmal wilde Pinguine zu sehen. Und genau heute, am Valentinstag, sollte es so weit sein.
Völlig aus dem Häuschen war ich vor Freude!
Die rund 5 km zum Hafen, wo uns 9.00 Uhr die Fähre zur Pinguininsel Isla Magdalena erwartete, gönnten wir uns als erfrischenden Morgenspaziergang. Die beiden parallelen Promenaden „Manuel Bulnes“ und „Avenida Espania“ durchschneiden die Stadt in einer sauberen Ost-West-Achse und dienen somit prima der Orientierung, gesäumt wieder einmal von etlichen Denkmälern und Skulpturen. Nicht zu vergessen der kleine Outdoor-Fitnesspark, den es für uns natürlich umgehend auszuprobieren galt.
Eine Meute Straßenhunde begleitete uns des Wegs, freundlich, wie treue Gefährten und Beschützer. Einige wechselten auch abschnittsweise, "übergaben" uns quasi an der Straßenecke nach soundsoviel Blocks der Begleitung ihrer nächsten Hundekameraden - als gäbe es auch hier fest umgrenzte Zuständigkeitsbereiche.
Nun, es gibt Dinge, die ich auf Anhieb nachvollziehen kann.
Nach rund 2stündiger Überfahrt
breitete sich vor uns die Insel aus.
Die ersten kleinen Pinguine erwartete die neue Besuchergruppe bereits!
Awwww…. So etwas muss man einfach erlebt haben.
Der Niedlichkeitsfaktor ist überwältigend.
Die Isla Magdalena, ein einziges großes Naturschutzgebiet, beheimatet eine der größten Pinguinkolonien Chiles. Vor allem die süßen Magellanpinguine kommen hierher zum Brüten und fühlen sich sichtlich wohl. Während wir menschlichen Besucher natürlich feste Wege einhielten, bewegten sich die kleinen neugierigen Spaßvögel herrlich frei und ungezwungenen und watschelten einem unter Umständen auch mal in kleinen Trupps direkt vor die Füße.
Es kann auf jeden Fall offenbleiben, wer hier eigentlich wen bestaunt.
Natürlich gab es auf der Insel durchaus auch Scharen anderer Vögel, wie Möwen, Gänse, Kormorane zu bewundern, aber unsere ganze Aufmerksamkeit galt doch den kleinen liebreizenden Gesellen im Frack. Auf eine Stunde war unser Aufenthalt begrenzt, danach mahnte unsere Führerin recht dringlich zurück aufs Schiff. Die Pingus sollten sich schließlich wieder ungestört Nachwuchs und Familie widmen können.
Ist das nicht wunderbar?
Bei unserer Rückankunft
in Punta Arenas am Nachmittag noch immer herrlicher Sonnenschein, sodass wir uns gleich wieder auf den Weg begaben. Die Stadt, die sich ja am gestrigen Tage nicht optimal bei uns eingeführt hatte, sollte ihre Chance bekommen!
Unser Interesse weckte zunächst der örtliche Friedhof.
Nun, ich kann mir vorstellen, was Sie sich denken - ein Friedhof, was vermag der außer Geistern schon zu erwecken. Nun, hier wehte einen der Geist einer großen Vergangenheit an, in Form wirklich eindrucksvoller Monumente. Die Dienste derer, die hier ihre letzte Ruhe fanden, darunter etliche kroatische, italienische, englische und auch deutsche Familien, wurden mit aller Pracht gewürdigt.
Vor allem die kroatische Besiedelung, so sollten wir erfahren, habe großen Einfluss auf die Stadt und die ganze Region ausgeübt. Auch heute gäbe es im Übrigen noch eine umfangreiche kroatische Gemeinschaft hier.
Ein Valentinstag
darf natürlich nicht ohne nette männliche Begleitung vonstatten gehen, aber auch die sollte sich nun ergeben. Und deshalb lernten wir, mitten auf dem Friedhof aber ansonsten quicklebendig, Frank aus München kennen.
Gerade soeben hier in Punta Arenas dem Flugzeug entstiegen, war er nun im Begriff, das Land in den nächsten Wochen von Süd nach Nord zu erkunden, im Prinzip dieselbe Tour wie wir in umgekehrter Reihenfolge.
Wir gaben uns sogleich äußerst weltgewandt und boten großspurig an, ihm die Stadt zu zeigen --- hm... nun ja, das wenige halt, was wir seit gestern selbst erkundet hatten.
Zugegebenermaßen nahm sich die zentrale Plaza de Armas mit ihrem prachtvollen Magellan-Denkmal heute bei weitem hübscher aus als gestern.
Der guten Ordnung halber wurde auch der Fuß des Denkmals geküsst, was eine Wiederkehr an diesen Ort gewährleisten solle. Schaden kann es jedenfalls nichts, und, wissen Sie, im römischen Trevi-Brunnen haben wir alle schließlich auch schon haufenweise Geld versenkt
Alles galt es natürlich fotografisch festzuhalten, auch Frank konnten wir mit Bildern behilflich sein, damit es nicht nur bei Selfies bleiben musste.
Pauline, selber ebenso begeisterte wie talentierte Fotografin, machte zudem freudige Bekanntschaft mit einem jungen Fotokünstler. Vor allem dessen beeindruckende historische Kameraausrüstung zog hier die Blicke auf sich.
Nachdem sich gegen Abend allmählich auch der Magen meldete, machten wir uns zu dritt auf die Suche nach einem Lokal. Das Schwierige war dabei, genau genommen, weniger die Suche, als denn mehr die Entscheidung – die Restaurants waren eines einladender als das andere. Wir landeten schließlich im „Luna“, dessen besondere Attraktion in vielen tausend Postkarten, Briefen, Bildern und anderen Grüßen von Besuchern aus aller Welt bestand.
Faszinierend.
So verbrachten wir einen superlustigen Abend mit Wein, leckerem Fisch und, sagen wir, einer Spur zu viel Pisco Sour.
Ganz gentlemanlike begleitete der Herr übrigens die beiden angetrunkenen Damen noch ein Stück auf dem Heimweg, bevor er sich, sicherlich kopfschüttelnd, in seine eigene Herberge verzog.
Aufbruch: | 28.01.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 21.02.2018 |
Argentinien