Patagonien - Auf der Straße nach Süden

Reisezeit: Januar / Februar 2018  |  von Diana & Pavla

Teil 4 - Mehr Meer, bitte!

30.01.2018 -

Erwachen gegen 5.00 Uhr ...
... die Zeitumstellung machte sich wohl bemerkbar. Oder war es doch mehr die Vorfreude auf den nun RICHTIG beginnenden Urlaub?

Der heutige, recht spontane Gedanke bestand darin:
Wenn man sich nun schon in einem Land mit über 6.000 km Küstenlänge befindet, sollte man zumindest einmal auch am Strand gewesen sein! Richtig?

Unsere Wahl fiel auf Viña del Mar, einer gediegenen Bade- und Küstenstadt zwei Stunden von Santiago entfernt. Der Bus schaukelte vorbei an verträumten Weinbergen, die zusammen mit ihren prunkvollen Gutshäusern so einen gewissen Südstaaten-Zauber versprühten. Als könne man gleich Scarlett O’Hara irgendwo auftauchen sehen.

Das immerhin 300.000 Einwohner umfassende Viña del Mar ist, wie viele Städte hier, sehr übersichtlich „auf dem Reißbrett“ und wirklich geschmackvoll angelegt. Bereits des Vormittags am Busbahnhof erwartete uns eine sehr freundliche Begrüßung nebst etlichen Empfehlungen für Restaurants, Übernachtungen, Nachtleben ... – und dabei wollten wir doch nichts weiter als einen Tag am Meer!
Der Fußweg dorthin führte uns sowieso vorbei an jeder Menge bunter Cafés, Bars, Läden voller Schuhe, Taschen, ... hach. Sie wissen schon.
Mädelssachen halt.

Beschwingt vom Zauber der Stadt und der Sonne landeten wir, noch weit vor Erreichen des Strandes, in einer bezaubernden kleinen peruanischen Bar. Wo wir sogleich Paulis Plan, einmal den Cocktail „Pisco sour“ zu probieren, trotz der immer noch vormittäglichen Stunde in die Tat umsetzten. Hervorragender Plan Köstlich !!!!

Wissen Sie – aufgrund des vielen rohen Eiweißes kann das Getränk mit etwas Wohlwollen durchaus als zweites Frühstück durchgehen. Und der hervorragende Pisco-Brand – hier die peruanische Version – verfehlte selbstverständlich auch seine Wirkung nicht.
Holla die Waldfee.

Aber dann: Das Meer! Der unendliche Pazifik!

Wind-Wellen-Weite …. Für uns beiden Landratten DER Traum schlechthin.
Da macht man sich auch nicht allzu viele Gedanken, warum trotz der sommerlichen Temperaturen kaum jemand im Wasser ist und springt vergnügt ins ...
Baaaaaaaaaaah!!!!!!!!

Oh. Mein. Gott. Wie. Kaaaalt.
Natürlich!
Der Humboldtstrom macht sich gar eisig bemerkbar. Es raubt einem schlicht die Luft!! Tapfer und als Reminiszenz an etliche überstandene Obstacle-Races, plantschten wir eine kleine Runde und flüchteten uns dann schnell zurück in den herrlich warmen Sand.

Erste Lektion heute:
Der Pazifik ist wunderschön anzusehen,
doch viel zu kalt, um Baden zu gehen.

Von den kleinen Strandbars ringsum gut mit leckeren Churros (einem frittierten Gebäck) und ein paar Dosen guten chilenischen Bieres versorgt, dazu ein angenehmes Lüftchen ... so konnte man es am Strand prima aushalten.
Die Sonne macht Laune und schließlich auch Durst. Herrlich.

Tja nun.

Wussten Sie, dass in Chile der Alkoholgenuss in der Öffentlichkeit verboten ist?
Nun, wir auch nicht.
Bis uns ein paar durchaus charmante Jungs aus der Strandnachbarschaft darauf aufmerksam machten, mit dem Hinweis, das Bier doch um Himmels Willen zu verstecken, wenn wir Ärger vermeiden wollten. Danke, ja, das wollten wir unter allen Umständen. Es entspann sich dann im Übrigen noch ein recht nettes Geplauder mit unseren „Rettern“.
Soweit die zweite Lektion!

Nicht nur der Strand, auch die mondäne Uferpromenade mit märchenhaften Schlösschen, wilden Pelikanen, Fiakern (!!) sowie die bunte, spürbar mitteleuropäisch geprägte, angenehm saubere und gut besuchte Innenstadt konnte sich wirklich sehen lassen!

Als dritte Lektion des Tages kann gelten, was Sie sich vielleicht schon denken konnten ...
Chilenische Sonne trotzt einfach jeder deutschen Sonnencreme. Lichtschutzfaktor egal! Nach diesem Ausflug waren wir wirklich gut durchgebraten und hatten noch mehrere Tage etwas davon.

Oder auch:
Drehn die Hühnchen sich am Strand,
Ha‘m sie bald nen Sonnenbrand!!

Apropos „knusprig-lecker“: Ein hervorragendes peruanisches Abendessen in der bereits vormittags besuchten Bar (ja, natürlich gab es noch 1.000 andere!!!) rundete diesen gelungenen Tag stilecht ab.

Zurück nach Santiago!

Pelikane!

Pelikane!

Fiaker - hier weht ein Hauch Wien durch Chile.

Fiaker - hier weht ein Hauch Wien durch Chile.

© Diana & Pavla, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Idee, zwei Frauen, drei Wochen, viertausend Kilometer - und wieder zurück. Ein kleines, feines Abenteuer zwischen Santiago und Feuerland.
Details:
Aufbruch: 28.01.2018
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 21.02.2018
Reiseziele: Chile
Argentinien
Der Autor
 
Diana & Pavla berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.
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