Patagonien - Auf der Straße nach Süden
Teil 20 - Der Platz an der Magellanstraße
15.02.2018
Wer hat denn das Licht jetzt schon wieder ausgemacht?
Angesichts von Regen und Düsternis draußen beschlossen wir, heute mal die schweren Köpfe auszuschlafen und den Tag ruhig angehen zu lassen.
Fürs Frühstück hatten wir allerdings außer etwas Kaffee und ein paar Weintrauben nichts Essbares mehr im Hause, sodass wir uns im Laufe des späteren Vormittages dann doch Richtung Stadt trollten. Beim Bäcker mit haufenweise Süßkram für den Tag gewappnet, sahen wir uns wieder in der Lage, den nächsten Ausflug zu planen. Diesmal sollte es auf die Insel Feuerland gehen! Alles wurde für den nächsten Tag unter Dach und Fach gebracht.
Wind und Regen rissen und zerrten an uns. Allmählich kannten wir das raue patagonische Wetter, es galt lediglich die Kleidung anzupassen. Und es passte auch gar gut hierher, an die sagenumwehte Magellanstraße, diesen urwüchsig-mystischen Ort zwischen den Ozeanen. Nach ihrer Entdeckung war das eine der wichtigsten Wasserstraßen für den weltweiten Handel, da trotz aller tückischer Klippen und Strömungen immer noch sicherer für die Seefahrer als das gefürchtete Kap Hoorn.
Letztlich riss auch der Himmel wieder auf, und an der Uferpromenade empfing uns stolz strahlend das Denkmal des Schoners ‚Ancud‘. Inklusive göttlicher Begleitung – nun, wie fast überall wird eine solche durchaus auch hier das eine oder andere Mal von Nutzen gewesen sein.
Das Essen
ist hier in der kunterbunten Vielvölkerstadt eine interessante Angelegenheit.
Einerseits zeigen sich die mannigfaltigen Einflüsse und die lebendige Kultur der Einwanderer und Durchreisenden in einem abwechslungsreichen kulinarischen Angebot. Andererseits feiert hier auch Fastfood fröhliche Urstände und erfreut sich, wie viele Leute uns optisch den Anschein erwecken, offenbar auch großer Beliebtheit. Zudem führten die Supermärkte für unsere Begriffe auch hier auffallend viel Süßes und Knallbuntes, hingegen fanden wir die Auswahl an Milch- und Käseprodukten, gemessen an der immensen Kuh- und Schafhaltung im Lande, erstaunlich gering. Angenehm hingegen das Angebot an regionalen Obst- und Gemüsesorten. Und natürlich an Weinen!
Wir selber genossen heute zum Mittagessen Vegetarisches - frische Avocados, Tomaten, Käse, als Burger bzw. als Salat - beides überraschend lecker in einem Imbiss, der von außen eigentlich erst gar keinen so einladenden Eindruck gemacht hatte.
Zum Nachtisch gab es einen wunderbaren Blick über die Stadt, die trotz ihrer Größe angenehm beschaulich wirkt, vom „Stadtberg“ Cerro de la Cruz.
Den Abend verbrachten wir dann als Ausgleich zu so viel Gesundem in einer Art Saloon, absolut urig.
In Ermangelung der „schützenden männlichen Begleitung“ hielten wir uns – zumindest hinsichtlich der Cocktails – aber heute ein wenig zurück.
Telefon"zelle".
Superman hätte seine wahre Freude gehabt, sich hier umzuziehen. Aber geduscht wäre er meist auch gleich gewesen.
Aufbruch: | 28.01.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 21.02.2018 |
Argentinien