Korsika - die immerwährende Berge-und-Meer-Faszination
31.08.: RESTONICA-TAL
"Corte hat noch heute etwas Stolzes. Während der kurzen Freiheit der Insel war es seine Hauptstadt gewesen." (Quelle: Goldstadt-Reiseführer Korsika, Band 15, 1973)
Startzeit: 08:45 h
Ankunftszeit: 14:30 h
Tages-km: 159
Gesamt-km: 1679
Route:
Corsica Natura - Tallone - Zuani - Erbajolo - Corte - Restonica-Tal - Corte - Aleria - Bagheera
Übernachtung: (die nächsten/letzten 5 Nächte Bagheera): 42,45 / N. inkl. einer Reservierungsgebühr von 31,00 €, weil ich 2 Tage vorher einen bestimmten Platz habe reservieren lassen
https://de.bagheera.fr/
08:30 h:
Ich checke bei Corsica Natura aus.
18,50 € / N
Den Rest meines Urlaubes möchte ich mit Blick auf das Meer und Wellen- statt Straßengeräuschen verbringen und werde deshalb zur Anlage Bagheera wechseln - zum stolzen Preis von 212,25 € für 5 Nächte.
Da ich aber nun schon einmal alles schön eingepackt habe, nutze ich die Gelegenheit, um nochmals einen Abstecher in die Berge zu machen. Die Wettervorhersagen sind leider derzeit in den Bergen nicht besonders. Aber ich werde es versuchen, der Vormittag sollte noch o.k. sein.
Auf der Karte habe ich mir kleinere Straßen bis Corte ausgesucht und es lohnt sich, siehe Fotos.
Von Tallone die D 116 nach Zuani bietet spektakuläre Aussichten sowohl zum Meer als auch auf das korsische Hochgebirge. Leider ist es heute etwas dunstig, aber trotzdem ist die Sicht überwältigend.
Nach Erbajolo fahre ich die D39 Richtung Corte. Inzwischen sieht man schon wieder, dass sich Gewitterwolken über den Bergen bilden. Noch sind sie weiß und ich empfinde sie lediglich als hübsche Fotomotive. Hier bei Corte beginnt das Restonica-Tal.
11:00 h - und ich wage es:
da ich mich auf Straße, Gegenverkehr und Aussichten konzentrieren muss und hin und wieder auch ein paar Fotos mache, sehe ich leider kaum etwas vom Fluss. Aber auch dieses Tal kommt auf meine Liste für eine Wanderung in einem nächsten Urlaub, zu einer anderen Zeit mit niedrigeren Temperaturen und weniger Menschen
Nach dem ersten Drittel ungefähr weisen Schilder darauf hin, dass Fahrzeuge über 4,5 t und breiter als 1,90 m hier nicht mehr weiter fahren dürfen. Und dann sind an allen noch so kleinen Ausbuchtungen der Straße Halteverbot-Schilder, damit hier nicht alle Fahrzeuge zum Fotografieren stehen bleiben oder gar parken, denn diese Ausbuchtungen sind oftmals die einzigen Möglichkeiten, dass zwei Fahrzeuge aneinander vorbei kommen. Ich überlege, wer denn nun eigentlich zurück fahren muss, wenn man bei Gegenverkehr an eine Stelle kommt, wo es zu eng ist... brauche ich aber nicht, denn egal, ob ich hoch oder runter fahre, es trifft immer mich
Vielleicht, weil ich so klug bin (der Klügere gibt ja bekanntlich nach) ...
Ich bin froh, dass nicht all zu viel Verkehr ist und fahre bis ans Ende des Tals. Dort gibt es einen Parkplatz (gegen Gebühr), ich halte mich aber nicht auf, sondern wende nur und trete gleich die Rückfahrt an.
12:00 h:
Mittags-Stopp in einem Restaurant, das direkt am Fluss liegt:
LE RELAIS DES LACS CHEZ CESAR
Ich darf mir einen Platz aussuchen - bis Madame fragt: "combien de personnes?" (wieviel Personen)
Und dann passiert das, was mir fast immer passiert, wenn ich in ein Restaurant gehe:
als ich sage, dass ich alleine bin, legt sich meist ein hektischer Blick über die Gesichter der Bedienungen/Wirte und man/frau sucht nach dem sogenannten "Katzentisch". Und ob ihr es glaubt oder nicht, jede Kneipe hat so einen - mal ganz witzig, mal kurz vor Besenkammer, WC oder Hundetrinknapf
Ich kenne das jetzt schon - also nehme ich es, wie es kommt - ein wenig fühle ich mich allerdings, als hätte ich eine ansteckende Krankheit oder so was... ganz normal werde ich dann wieder beim Bezahlen behandelt, da gibt es keine "Sonderpreise"
Während meiner Pause in der Kneipe suche ich auf der Karte nach einer möglichen Route zurück. Sehr gerne möchte ich noch einen anderen Weg durch die Berge nehmen. Als ich dann jedoch aufbreche, merke ich, dass es bereits merklich zugezogen hat. Und als ich Corte erreiche, ist der Himmel bereits dunkelgrau über den Bergen. Die korsischen Bergstraßen sind mir auch ohne Gewitter anspruchsvoll genug - also entscheide ich mich schweren Herzens dafür, die gut ausgebaute T50 nach Aleria zu nehmen.
Das ist eine gute Entscheidung wie sich die folgenden Kilometer zeigt. Links von mir - Richtung Berge ist es schwarz und Blitze zucken immer wieder (ich dann jedes Mal im Auto auch ) Rechts von mir hält es sich noch hell. Es sieht fast aus, als sei die Straße die Trennlinie zwischen hell und dunkel. Ich komme mir vor, wie auf der Flucht vor einem Unwetter.
Die ersten Regentropfen fallen auf das Auto - kann ja nicht schaden, denke ich - Auto ist ja so verstaubt.... und schicke ein Stoßgebet gen Himmel (in beide Richtungen, die helle und die dunkle), dass da nicht mehr runter kommt. Der liebe Gott hat mir meinen abgebrochenen Klosterbesuch anscheinend nicht übel genommen, der Himmel verschont mich mit einem Gewitter, es gelingt mir, die Küste zu erreichen und als ich in Aleria zum Einkaufen aussteige, trifft mich der inzwischen schon gewohnte Hitzschlag, als ich aus dem klimatisieren Fahrzeug aussteige.
vorbei ist zu eng...hupen interessiert wenig, ich muss warten bis Mutti mit Kind in der Laune ist, auf die Seite zu weichen
auch in den 70ern liefen die Tiere hier frei über die Bergstraßen
Bild: Goldstadt-Reiseführer Korsika, Band 15, 1972
Aufbruch: | 12.08.2019 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 08.09.2019 |
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