Korsika - die immerwährende Berge-und-Meer-Faszination
03.09.-04.09.: Ostküste - letzte Strand-Tage
sportlich inspiriert, teste ich, ob die Sache mit dem Kopfstand noch klappt ... Ergebnis: 6 Versuche (Handy mit 10 Sek. Vorlauf), davon 2 "Treffer"
Dienstag, 03.09.
07:00 h:
Bei Sonnenaufgang ist das Meer wie gestern - total ruhig.
Und so genieße ich vor dem Frühstück eine Schwimmrunde im orangenen Streifen, den die Sonne auf das Wasser zaubert.
Mit einen anschließenden Kaffee und einem Blaubeer-Gebäckteil sowie der Sicht auf das Meer könnte kein Wellness-Programm besser starten.
Jeder Urlaub geht einmal zu Ende und so langsam mache ich mir Gedanken, wie ich die Heimreise gestalten kann, damit sie irgendwie auch noch zum Urlaub dazu gehört und nicht einfach nur eine Tortur auf verstopften Autobahnen wird. Mir war gar nicht bewusst, dass in Deutschland am kommenden Wochenende die Ferien in BY und BW enden, was nicht für freie Autobahnen sprechen wird.
Eine Idee - liegt so ziemlich auf der Hälfte meiner Strecke von Savona nach Nürnberg - ist, einen Stopp bei der Viamala-Schlucht einzulegen. Wer meinen Reisebericht von Anfang an verfolgt hat, erinnert sich vielleicht: ich hatte dort nur einen kurzen Stopp, war aber sehr beeindruckt und hatte die Option eines Halts auf dem Rückweg bereits in Erwägung gezogen.
Allerdings sagen die Wettervorhersagen, ab Donnerstag einen Temperatursturz voraus: Tagestemperaturen von 7 ° und nachts 2°. Das erscheint mir schon extrem von derzeit nachts Mitte 20 ° und tagsüber immer noch an die 30 ° :-/ Andererseits kämen dann meine 5 Jacken, 3 Decken und der Heizlüfter sowie dieverse Schals, Mütze und sogar ein paar Handschuhe vielleicht noch zum Einsatz und ich könnte behaupten, dass ich nichts umsonst dabei hatte.
Ich denke, das wird sich spontan entscheiden - wie so oft, kommt es meistens anders als ich mir das vorher ausmale
09:00 h:
heute weht ein kräftiger Wind, so dass meine Schweißausbrüche sich in angenehmen Grenzen halten So trete ich dann nochmals eine kleine Strandwanderung an, dieses Mal gen Norden (gibt ja nur 2 Möglichkeiten )
Hier läuft es sich besser, heute ganz besonders, da das Meer ein wenig aufgewühlt ist und längere Wellen auf den Strand rollen, so dass der Sand meist recht fest ist.
Auf den Strecken zwischen den Strandbars / Ferienanlagen begegnen mir kaum Menschen und ich kann die Natur genießen.
Wenn ich an die absolute Stille in den Bergen denke und hier nun laute Wellen- und Windgeräusche erlebe, so bin ich erneut begeistert von der Vielfältigkeit dieser Insel.
In der Strandbar A Siesta habe ich inzwischen einen "Lieblingsplatz" auf alten Paletten-Möbeln unter einem vertrocknetem Palmdach - genau das richtige um eine Lesestunde abzuhalten und etwas zu Mittag zu essen.
Als ich wieder aufbreche, sehe ich in der Ferne Kite-Segel. Also laufe ich noch weiter und sehe den Sportlern eine Weile zu. Es begeistert mich, mit welcher Geschwindigkeit sie über die Wellen gleiten, um dann vom Wind getragen ihre Sprünge und Figuren in der Luft zu machen. In der Luft sieht das Ganze dann aus, als wenn man einen Film in Zeitlupe betrachtet.
Insgesamt bin ich über 5 Stunden unterwegs und lege doch immerhin 10 km à pied zurück. Kurzer Check der Fußsohlen am Abend ergibt: keine weiteren Blessuren
20:00 h:
Filmabend - vor meinem Auto. Über youtube etwas ausgesucht, Kopfhörer in Ohren, ein paar Lichtlein an - ein privates "Mini-open-air-Kino".
An dieser Stelle ein DANKE an meine Söhne, die mir irgendwann einmal kleine Kopfhörer für meinen Laptop geschenkt haben - und ich dachte mir damals: hätte ich nicht gebraucht, gibt doch überall so Zeugs für paar Euro....
In diesem Film, den ich gerade ansehe, regnet es an einer Stelle. Ich habe den Film vor mir, irgendwie das Gefühl, die Leute sprechen vor mir. Hinter mir ist das reale Geräusch des Meeres, aber dazu kommt noch das Regengeräusch vom Film. Und was soll ich sagen? Das Geräusch ist so real, dass es mir komisch vorkommt, dass ich nicht nass werde Mehr als ein Mal nehme ich die Kopfhörer aus den Ohren, um zu checken, ob nun das Regengeräusch tatsächlich NUR im Film ist...
DANKE Jungs für das tolle Akustik-Geschenk
Mittwoch, 04.09.:
Stürmische Zeiten heute
Schon bei Sonnenaufgang ist das Meer sehr bewegt, was ich dann lieber optisch genieße als badend
Der Wind hat zur Folge, dass so langsam alles mit einer dünnen Staubschicht des trockenen Bodens überzogen wird. Ein "Tischabwischen" hält für maximal 5 MInuten.und mein Dacia mutiert so langsam von schwarz zu "sandfarben"
Herrlicher Nebeneffekt: die Temperatur von immer noch 27 ° lässt sich angenehm aushalten.
Und es gibt wieder Fotomotive für mich. Mein Sohn fragte mich in einem früheren gemeinsamen Urlaub mal: "sag mal, warum müssen alle Frauen 1000 Fotos vom Sonnenuntergang machen?". Ich konnte das nicht beantworten, aber wenn das "typisch Frau" ist, so bin ich in diesem Bereich eine Frau Aber es kommt noch schlimmer, denn Wolkenbilder am Himmel, Lagerfeuer UND WELLEN haben für mich den gleichen Effekt:
es sieht jede Sekunde anders aus, immer noch ein bisschen "toller" - jaaaa, ich gebe zu, da muss ich mich bei 999 Fotos bremsen, damit ich nicht das 1000ste mache und von meinem Sohn in die "typisch Frau-Schublade" gesteckt werde.
Und dann am Nachmittag sieht man plötzlich eine kleine Insel am Horizont - direkt gegenüber: das ist Montecristo.
"Montecristo ist eine italienische Insel auf halbem Wege zwischen Korsika und dem italienischen Festland südlich von Elba und westlich von Giglio. Die heute bis auf eine Wildhüterstation von Menschen unbewohnte Insel gehört zum Toskanischen Archipel und ruht auf einem Sockel aus Granit."
(Quelle: Wikipedia)
Und etwas später sogar linker Hand noch schemenhaft: Elba.
zum Glück gibt es genügend schwere Stämme - die braucht man heute, um das Handtuch am Boden zu halten
die Farben des Meeres veranlassen mich dazu, diesen "blauen Wein" zu probieren - außer teuer und gutes Fotomotiv zum Wasser kann ich ihm nichts abgewinnen
15 h: wer braucht schon ein Kännchen Kaffee und eine Käsesahnetorte, wenn man Käse mit Obst und ein Glas Wein haben kann
und dann sieht man gegenüber das erste Mal "die Insel": Montecristo (leider kann mein Handy das nicht besser)
Aufbruch: | 12.08.2019 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 08.09.2019 |
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