Die Canyons, Hawaii und San Francisco
05.05.2024: Grand Canyon
Heute haben wir noch einen ganzen Tag am GC.
Nach dem Aufstehen und einem "Frühstück" auf dem Zimmer, machen wir uns auf den Weg zum Rim. Es stürmt sehr stark und je näher wir an das Rim kommen, desto stürmischer wird es.
Zunächst gehen wir die knapp 500 Meter vom Hotel zum Bright Angel Trailhead.
Dieser Trail führt vom Grand Canyon Village, welches auf dem Südrand des GC liegt, hinab zum Colorado River. Auf der gesamten Länge nach unten legt der Trail einen Höhenunterschied von 1360 Metern zurück und erreicht nach 12,9 km den Fluß.
Dort kann man dann über die Silver Bridge gehen und nach weiteren 3 km erreicht man die „Phantom Ranch“
Es weht richtig heftig. Keine Sorge: auch wenn es so aussieht, aber wir werden diesen Trail nicht gehen. Es wird angegeben, dass man für die Strecke zwischen 8 und 10 Stunden benötigt. Und ohne eine Übernachtungsmöglichkeit ist ein Aufstieg am gleichen Tag sicherlich unmöglich. Wir hatten mal geschaut, ob wir auf der Phantom Ranch übernachten können, aber diese ist immer 2 Jahre im Voraus ausgebucht. Eine Möglichkeit wäre noch Camping; das bedeutet aber, dass man entsprechend viel Gepäck mitnehmen muss
Ein Stück wollten wir den Trail aber doch runter gehen - trotz des Sturms.
Hier geht es runter, zunächst recht moderat.Uns kommen mehrere Hiker entgegen, die mitten in der Nacht unten am Fluß gestartet sind und jetzt auf den letzten Metern nach 0ben sind. Wir unterhalten uns mit einem netten Ehepaar aus den USA (sie waren 4 Jahre in Wilhelmshafen bei der US Armee stationiert und lieben Deutschland). Sie waren 3 Tage am Fluß unten - 2 Tage in der Phantom Ranch in einer Cabin, eine Nacht im Zelt. Beide - ca. 55-60 Jahre alt - waren total begeistert und glücklich, dass sie diesen Trail gegangen sind.
Auch sie haben die Übernachtungen Jahre im Voraus gebucht
Wir sind ein Stück nach unten gelaufen, dann aber wieder umgekehrt. Wir wollen entlang des Rim Richtung Süden wandern und an verschiedenen Punkten fotografieren. Hier gibt es eine Karte, auf der die Berge des Canyon namentlich aufgeführt sind.
Entlang des Rim gibt es viele Illustrationen, die die Entstehung des GC beschreiben. Wir gehen entlang einer Reihe von Plakaten, auf der die 2 Milliarden Jahre Entstehung des GC beschrieben werden.
Das Wetter bleibt stabil bewölkt, immer wieder gibt es starke Windböen und man muss aufpassen, nicht umgeweht zu werden.
Seit 10.000 Jahren gibt es Bewohner im GC und heute leben hier noch 12 Stämme amerikanischer Ureinwohner.
Hier zu sehen - auf Höhe des Colorado-River - die Phantom Ranch. Sie ist die einzige Unterkunft/Hotel im GC und wie gesagt teilweise Jahre im Voraus ausgebucht. Die Ranch besteht aus einem Hauptgebäude und zahlreichen Nebengebäuden. Die Auswahl beim Abendessen ist recht überschaubar: entweder ein Wandereintopf oder Steak mit Bohnen und Kartoffeln. Wie uns die beiden Hiker, mit denen wir gesprochen haben, sagten, kostet das Steak 70 USD - es sei aber auch groß und gut gewesen. Fast alles mit via Muli herunter gebracht. Deshalb sind die Preise auch entsprechend.
Noch einmal der Blick auf die Phantom Ranch und den Colorado River. Es gibt Belege dafür, dass es bereits vor mehr als 4000 Jahren einen Ansiedlung amerikanischer Ureinwohner bei der Phantom Ranch gab. Man lebte dort von der Jagd, dem Fischfang und dem Maisanbau.
Die ersten europäischen Amerikaner kamen dann 1869 mit Wesley Powell. Dieser war Fotograf und war zum Camping am Colorado River. Hierzu mussten er und sein Team sich noch abseilen. Die Trails nach unten bzw. oben wurden erst später angelegt. Heute gibt es den „Powell Viewing Point“ und eine Ausstellung in einem Gebäude von Anfang 1900.
Wir sind gut 7,5 Kilometer entlang des Rim gelaufen und ich wage mich mal wieder etwas näher an den Rand. Wir haben an vielen Stellen Waghalsige gesehen, die selbst mit kleinen Kindern ganz an den Rand gehen, um Selfies zu machen. Wir halten das für unverantwortlich. Jedes Jahr gibt es ca. 12 Todesfälle im GC, insbesondere dort, wo die Touristen sind. 1/3 davon geht auf Abstürze, 2/3 erleiden einen Hitzetod. Im Sommer kann es hier sehr heiß werden, obwohl der Rim auf 2000 Meter und höher liegt. Auf den Trails nach unten - die fast komplett in der Sonne liegen - können es auch mal bis zu 50 Grad werden.
Aufbruch: | 27.04.2024 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 20.05.2024 |
danke nochmal für die tollen Fotos zu eurer Reise und die Kommentare dazu. Das war ja ein zusätzlicher Aufwand, den ich sehr zu schätzen weiß. Ich werde in diese Weltgegend eh nicht kommen. Besonders interessant fand ich jetzt noch die Erläuterungen zu Alcatraz.
Christine, wir bleiben eh in Kontakt.