6 Monate zwischen SAL und LIM: Mittelamerika und Peru! Schubiduh.

Wie gewohnt habe ich mein vorletztes Reiseziel morgens um 5.Uhr erreicht: Cusco.
Ich koennte fast sagen, wenn man eine Kolonialstadt kennt, kennt man alle. Kathedrale mit Plaza Central. Schoen sauber, und nach aussen wird`s immer dreckiger.
Hm, das is auch in Cusco so, aaaaber:
Das tolle daran ist, dass die total uebergeschnappten Conquistadores damals nicht alle Inkabauten dem Erdboden gleichgemacht haben. Die Palaeste der Inkas aber schon...
Wie ausgleichende Gerechtigkeit wuerde ich es nennen, dass die Grundmauern der Inkazeit im Gegensatz zu den Mauern der Spanier bisher jedes Erdbeben erfolgreich ueberstanden haben, waehrend viele Haeuser der Besetzer das nicht von sich behaupten koennen...
Es ist ein weiteres, dunkles Kapitel im dicken Buch der dunklen Kapitel der Menschheit. Heute wuerde man es statt "Christianisierung" Voelkermord im grossen Stil nennen, und auf der Anklagebank vor dem Tribunal in Den Haag saesse die katholische Kirche.
Aber auch Atahualpa, der letzte grosse Inkaherrscher, war nicht gerade ein Saubermann. Wer ihm nicht in Kram gepasst hat und sich nicht seiner Herrschaft gebeugt hat, wurde ebenso niedergemtzelt. Die Inkas sahen das Volk der Uros zB. als eine niedrigere Rasse. Kennt man anderswoher, nae?

Die Inkas wurden dennoch viel zu schnell vom Erdboden geputzt, und deswegen weiss man von ihrer Kultur auch so wenig.
Machu Pichhu: Kein Mensch hat eine Ahnung, wie die Stadt wirklich mal geheissen hat, und die Reihe der Spekulationen sind - im Gegensatz zu den recht begrenzten Tatsachen - endlos. Oh, Machu Picchu war ausserdem absolut sensationell!
Mit den Muenchnern Toni und Steffi haben wir den zu teuren und bei den Peruanern unbeliebten Zug der Peru-Rail umgangen, und sind mit dem Bus ins Urubamba-Tal ueber Ollantaytambo nach Santa Maria. Von Santa Maria ging's dann morgens um vier weiter ueber einen Pass nach Santa Theresa. Wir hatten allerdings eine Verzoegerung, weil der die Strasse von einem Erdrutsch zugeschuettet und die Raupe der Marke Caterpillar(Hi Haertmaen!!!) immernoch am freiraeumen war. In St. Theresa angekommen ruhten wir uns aus bis um 9am. Dann Fruehstueck und 5 Stunden gemuetlich wandern nach Aguas Calientes. Sehr empfehlenswerte Route. Man erlebt viel, und spart dazu noch ne Menge Kohle. Vergleichsweise ist der Zug hier um einiges teurer als in Alemania!

Ja, was soll ich zu Machu Picchu sagen?
Ahja, abends taten mir ziemlich die Fuesse weh. Und: Muss man gesehen haben. Ebenso die Ruine Ollantaytambo. Fantastisch! Auch der Name. Ich habe lang gebraucht, bis ihn mir behalten und aussprechen konnte. Wie das eine Gewuerz, das ich nicht mag, aber ueberall drin is: Cilandro.
Ich habe Monate gebraucht, echt.
Momentan ist es...ach, das Wort will mir einfach nicht einfallen!!!
Und eins noch: Wie kommen die dazu, Staedte von derartigen Ausmassen einfach 800m ueber das Tal in die Berge zu setzen? Es ist fett krass, um das mal in politisch korrekter Jugendsprache auszudruecken.
Gut, bin mehr oder weniger wieder up to date und hab keine Lust mehr zu schreiben. Morgen kommt meine letzte Etappe, bevor ich am 27. von Lima aus nach Sauerkraut's fliege. Ich fliege von Cusco nach Puerto Maldonado, um dort noch 4 Tage Amazonas-Tiefland mir geben zu koennen. Ja, Cusco ist irgendwie zu kalt, und da ist das der richtige Abschluss, um mich an die "drueckende Hitze" in Deutschland zu gewoehnen!