12 kg Gepaeck, 12 Fluege, 11 Laender und 5 Monate Zeit

Reisezeit: Juli - Dezember 2006  |  von Catharina Schulze

Laos! - 14.08.06: PAKSE, DON DET - 22./ 23.08.06

kurzer hand haben wir uns dazu entschlossen uns einen flug von luang prabang nach vientiane zu goennen. gesagt getan. innerhalb von 40 min. (das war der kuerzeste flug unseres lebens) haben wir die berge laos' ueberquert. auch wenn es mit einer propellermaschine der lao airlines etwas ruckelig zu ging, war es doch alles in allem eine unfassbare zeitersparnis (und unsere nerven wurden geschont).

in vientiane angekommen, haben wir uns mit zwei franzosen (mit denen wir zufaellig auch zeitgleich in vang vieng und luang prabang waren) ein taxi in die innenstadt geviertelt. der taxifahrer war lustig: er meinte, dass er 60 jahre alt sei und sein auto 40. das ist ja an sich alles ganz schoen, allerdings ist die isolierung der hinteren tuer nicht mehr ganz optimal. waehrend der fahrt setzte mal wieder ein unfassbar starker monsunregen ein. zu dritt auf der rueckbank gequetscht dachte ich mal wieder: "hm... was wird denn gerade so extrem nass an meinem hintern??" naja, die tuer war eben nicht dicht. so kam es, dass sich unter mir eine pfuetze bildete, die ca. 500ml beinhaltete. naja, macht ja nix...

gegen 17h kamen wir in vientianes innenstadt an und goennten uns vor unserer naechsten elendigen busfahrt noch ein nettes abendessen. dann ging es mit einem klapprigen tuk tuk zur southern busstation. um 20.30h fuhr unser vip bus (vip busse beinhalten eine kleine mahlzeit, decken und ein klo im bus) in richtung pakse ab.
und mal wieder war eine richtig beknackte busfahrt angesagt. zwar kotzte mir dieses mal niemand auf mein bein, dafuer sassen wir direkt ueber dem motor. deshalb wurde es nach einer weile fahrt so heiss, dass ich meine fuesse nicht mehr auf den boden stellen konnte (weil es einfach zu heiss war) und ich angst um meinen rucksack hatte (darin sind diverse kabel, ladegeraete etc). ausserdem sass hinter mir ein typ, der sich zu cool fuer diese welt fand, die ganze zeit albern und plump war und mir in der nacht verbieten wollte meinen sitz zurueck zu stellen. ich stellte in der nacht dann wieder fest: ich kann in bussen einfach nicht schlafen. fertig. egal. ich finde es irgendwie auch ganz spannend die ganze nacht durch ein fremdes land zu fahren, mp3s zu hoeren, aus dem fenster zu sehen und die ganze nacht wach zu sein. schlafen kann ich spaeter immernoch.

morgens um 6.45h erreichten wir pakse. wir hatten nicht vor in diesem ort laenger zu bleiben, deshalb stiegen wir direkt in den local bus zu den 4 thousend islands. local bus heisst, dass er eben ein ganz normaler bus ist, der durch laos gurkt. im laotischen tempo. so kam es auch, dass wir staendig irgendwie im nichts anhielten und bei laufendem motor ohne jeglichen grund hielten. einmal hielten wir fuer eine stunde und 15 min. ich stieg aus, sprach mit laotischen ziegen und rindern und anschliessend mit dem busfahrer. ob es irgenmdwelche probleme gaebe. "nee, nee, alles super"... "und warum fahren wir dann nicht einfach weiter?" der busfahrer: grins grins. man sollte manchmal einfach nicht das wort "warum" benutzen. die antwort weiss naemlich niemand. aber man ist ja flexibel... und nach 1 std. 15 min. ging es ja auch "schon" weiter

bei den 4 thousend island angekommen, wurde es dann regelrecht aufregend. wir standen direkt am mekong und kauften uns fuer ein paar kip ein ticket fuer ein (eher nicht so vertrauenserweckendes) boot. unfassbar schnell (ca. 15 min. spaeter) ging es schon los: gegen die stroemung fuhren wir in einem etwa 4 x 1 m schmalen boot auf dem mekong. das war schon echt beeindruckend. der fluss ist an dieser stelle unglaublich breit gewesen und die stroemung war erschreckend stark. nach ca. 20 min. kamen wir auf der kleinen und voellig verschlafenen insel "don det" an, kletterten auf wackligen brettern an bord und zogen mit gepaeck ueber die insel: auf der spontanen suche nach einer schoenen bleibe fuer eine nacht. die ruhe hier ist kaum zu fassen, es fahren keine autos, nur fahrraeder und wenige motorbikes. immer wieder kraeht mal ein hahn und es juchzt und grunzt ein schwein, dann kommen kleine begeisterte kinder auf einen zugerannt und rufen: "sabaideee!" (hallo). die haeuser sind fast alle direkt auf dem mekong gebaut (auf pfaehlen stehend) und bestehen im grunde nur aus einfachen brettern. da es immer wieder regnet im moment, war der weg teilweise voellig schlammig. ich latschte vor und hoerte ploetzlich marta rufen: "cathariiiiiiina!!! ich brauch deine hilfe!!! ich komm nicht mehr raus!!!" ich drehte mich um und musste direkt ein bisschen lachen: marta stand, ihren rucksack ueber dem kopf haltend, wadentief im schlamm und rutschte immer weiter in die graetsche. wir lachten uns halb kringelig! ich zog sie aus dem matsch heraus, aber unschoenerweise blieb ihr schuh (eine billige latsche aus thailand) im schlamm stecken und war spurlos verschwunden. marta wuehlte noch im schlamm hinterher, aber die latsche blieb unauffindbar. naja, so hat marta ihren schuh im sueden laos' im schlamm verloren und ich meine schuhe im norden laos' vor einer mysterioesen hoehle..

wir fanden eine akzeptable bleibe und ich regelte unverbindlich die zimmerbelegung, waehrend marta sich die fuesse wusch - so schlammig haette sie nirgends einkehren koennen . wir hatten einen kleinen bungalow direkt auf dem mekong. wenn ich unser zimmer (ein dollar die nacht, so billig habe ich noch in keinem hotel uebernachtet) beschreiben soll, faellt mir nur eines ein: back to basic. wir hatten ein bett (eine art betonplattte) und das war alles. kein fenster, kein strom. aber sowas brauchen wir auch nicht dafuer hatten wir zwei haengematten auf der veranda. waehrend marta ihr moskitonetz aufbaute, bin ich direkt darin eingeschlafen. ich wachte auf, weil sie lachend vor mir stand. ich muss wohl besonders komisch ausgesehen haben...

wir mieteten uns fahrraeder und erkundeten die insel. erstaunt stellten wir fest: im prinzip gibt es auf dieser insel nur: reisfelder, kinder, katzen, hunde, rinder und schweine. das wars. zutiefst befriedigt von unserer abwechslungsreichen radtour goennten wir uns ein abendessen mit 4 englaendern in unserem hotel, das uebrigens "mama & papa guesthouse" heisst. das essen brannte mir fast meine mundschleimhaut vor schaerfe weg, aber scharf ist ja schliesslich gesund. waehrend des essens beobachtete ich ein kleines maedchen, das im mekong sass und mekongwasser trank. "arrrggh... ich moechte nicht wissen, was mit mir passiert wenn ich dieses wasser trinken."

bevor es dunkel wurde, mussten wir noch schnell unsere moskitozelte aufschlagen, denn in unserem zimmer hatten wir ausser zwei kerzen im dunkeln kein licht (wie gesagt kein strom). nachdem wir zunaechst in den haengematten das unglaublichste gewitter beobachtet haben, das wir je erlebt haben, ging es dann ins bett: auf die betonplatte. leider war marta von starken magenschmerzen und plagendem durchfall gequaelt. wir muessen wirklich mal ueberlegen, ob wir mal einen arzt aufsuchen (ich waere dafuer, marta will noch abwarten), aber da es morgen nach kambodscha geht haben wir in laos keine zeit mehr fuer einen arzt. und in kambodscha zum arzt gehen? hm... ich weiss ja nicht...

soweit so gut! greetings from laos!
catha und marta

sabaideeee!

sabaideeee!

*schmuuuuus*

*schmuuuuus*

Der Mekong ist ihr Swimming Pool

Der Mekong ist ihr Swimming Pool

"Haut rein, Freunde" sprach das Schwein.

"Haut rein, Freunde" sprach das Schwein.

Unser Boot vor unserem hauseigenen Anleger

Unser Boot vor unserem hauseigenen Anleger

Unsere Huette

Unsere Huette

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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Die Schwierigkeit besteht nicht darin, irgendwo anzukommen, sondern zur richtigen Zeit die Richtung zu wechseln" Dieser Weisheit werde ich nach meinem Referendariat und somit bestandenen 2. Staatsexamen auf den Grund gehen (ich bin jetzt Lehrerin!!).
Details:
Aufbruch: 19.07.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 09.12.2006
Reiseziele: Japan
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Myanmar
Koh Chang
Malaysia
Singapur
Australien
Fidschi
Vereinigte Arabische Emirate
Der Autor
 
Catharina Schulze berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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