12 kg Gepaeck, 12 Fluege, 11 Laender und 5 Monate Zeit
Myanmar! - 01.09.06 - ?: TATCHILEIK und KENGTUNG 02.09. - 06.09.06
ich schreibe diesen bericht im nachhinein, weil es weder in tachileik noch in kengtung internet gab (bei dem die westlichen seiten sowieso gesperrt gewesen waeren). auch gab es kein telefon, mit dem man ins ausland telefonieren konnte. und es gab kein handynetz. (aber dir bruderherz, habe ich geburtstagsgruesse ueber das universum gesendet (this ist zeuge), das hast du doch sicher gemerkt, oder?) damit waere ich also auch schon beim thema: eine unglaublich spannende und abenteuerliche woche liegt hinter mir!
am 01.09. haben this und ich uns auf dem weg richtung mae sai gemacht, dem ort auf der thailaendischen seite der myanmar/ thailand grenze. das bedeutete, dass wir in chiang mai in den bus zunaechst nach chiang rai gestiegen (3 stunden) und dort in den local bus (2 stunden) nach mae sai gefahren sind. in mae sai angekommen, beschlossen wir dort eine nacht zu verbringen, weil es schon frueher abend war und wir ohnehin nicht mehr nach kengtung gekommen waeren am gleichen tag.
unser hotel (mae sai guesthouse) war traumhaft schoen! wir hatten einen kleinen (sauberen!) bungalow am fluss, der thailand von myanmar trennt. von unserer terrasse konnten wir also in unmittelbarer naehe schon myanmar beobachten. beim abendessen observierten wir, wie mehrere leute, einem abendritual gleich, mit ihren riesigen muelltueten zum fluss gingen und den muell hinein schuetteten. unglaublich.
am 02.09. ging es zu fuss ueber die grenze durch nach myanmar. an sich gab es keine probleme. allerdings musste ich meinen pass an der grenze abgeben, was mir ueberhaupt nicht passte. ich gebe alles her, aber nicht meinen pass. ich hatte keine wahl, ich musste ihn abgeben oder nach thailand zurueckkehren. und das wollte ich nicht. This hatte ein Visum fuer 28 Tage. Dies hat ihn dazu berechtigt durch das ganze land zu reisen. und er durfte seinen pass behalten. ich hatte ein 14 tage visum und durfte nur bis kengtung reisen (man gut, dass ich passbilder dabei hatte).
einigermassen guten mutes zogen wir weiter. eigentlich wollten wir sofort den bus nach kengtung nehmen. wir erfuhren allerdings vor ort, dass dies nicht moeglich war, denn wegen eines bergrutsches, der durch starke regenfaelle in den letzten tage ausgeloest wurde, ist einen tag zuvor die strasse weggebrochen und eine bruecke eingestuertzt. so kam es also, dass wir eine nacht in tachileik verbringen mussten. auch nicht weiter tragisch.
am naechsten morgen ging es dann aber los. wir stiegen in den bus (mit jeweils 14 kopien unserer omminoesen dokumente in der tasche, die bei immigration office, geheimdienst und co abgestempelt werden mussten) und waren gespannt auf die naechsten abenteuer. unser neuester spruch ist: "you never know!" immer wieder passiert einem auf so einer reise etwas unvorhergesehenes.
auf der fahrt zwischen tachileik und kengtung mussten wir 2 mal die busse wechseln, denn wir kamen unterwegs an stellen vorbei, an denen die strasse soweit weggebrochen war, dass kein bus sie passieren konnte. wir stiegen also beim ersten mal (mit gepaeck) aus und latschten rund 2 kilometer bei praller hitze am abgrund entlang. endlich wartete am anderen ende ein bus. wir fuhren weitere 30 min und stiegen wieder aus, balancierten ueber den schmalen rand einer provisorischen bruecke und stiegen in den naechsten bus. auf diesen mussten wir allerdings ein wenig warten. unterdessen sahen wir einen mann in einem anderen bus, der aus dem busfenster kotzte. unschoen aber nicht zu aendern. es scheint mich zu verfolgen (ich erinnere an dieser stelle an die kinderkotze an meinem bein waehrend der busfahrt in vietnam ).
in kengtung angekommen (nach insgesamt 6 stunden busfahrt) checkten wir in harrys trekking house ein. mit drei anderen auslaendern in unserem house waren wir die einzigen auslaender im ort. das ist schon ein eigenartiges gefuehl . aber auch ein ganz gutes (exotisches) gefuehl. die ganze busfahrt lang phantasierten this und ich: "jetzt ein stueck schweizer kaese... hmmm, das waer gut... oder lasagne!!! oh habe ich hunger..."
das erste was wir uns goennten war also eine kalte dusche und fried rice. wie gut essen doch tun kann! wir buchten eine trekking tour zu drei bergdoerfern fuer den naechsten tag, entspannten auf dem balkon und zogen abends mit zwei norwegern zum chinesischen abendessen (wir waren ploetzlich schon in der naehe chinas. wie klein die welt ploetzlich ist, wenn man unterwegs ist). im anschluss zogen wir vier in eine lokalitaet und tranken insgesamt 12 halbe liter chinesisches bier. auch mal ganz schoen
am naechsten moprgen ging es dann los: mit einem mittelalten toyota fuhren wir eine stunde in richtung berge (die entfernung an sich war nicht weit, aber die strassen schlecht. daher brauchte mal pro kilometer ca. 10 minuten). um 9 uhr erreichten wir die berge. bei extrem hoher luftfeuchtigkeit und sengender hitze kletterten wir bei konstant starker steigung 1,5 stunden lang den berg hinauf. was uns oben erwartete beeindruckte uns und ueberragte unsere erwartungen: nicht nur hatten wir eine gute sicht auf kengtung und umgebung, sondern das erste bergdorf bereicherte unsere lebenserfahrungen um einen erheblichen teil. gluecklicherweise sprach unser guide 7 sprachen (darunter auch die verschiedenen sprachen der einzelnen bergdoerfer), so dass er (und wir ueber ihn) mit den einwohnern des dorfes sprechen konnte. kaum hatten wir den ersten schritt in das dorf gesetzt, liefen uns viele kinder entgegen (siehe fotos). wir blieben eine weile stehen und unterhielten uns mehr oder weniger. mir war relativ bald ein unangenehmer geruch aufgefallen, aber erst nach einigen minuten wurde uns bewusst, dass der geruch (ich muss es eigentlich gestank nennen...) von den kindern ausging. es roch nach erbrochenem, kot und urin. nicht nur ein visuelles erlebnis. weiter ging es zum schamanen des dorfes. er ist der staerkste mann des dorfes (daher auch schamane) und war gerade dabei tische herzustellen, die verkauft werden sollen um etwas geld ins dorf zu holen. gestern noch hat er einen bueffel gejagt und erlegt. er scheint stark zu sein auch hatte er eine 2 saitige gitarre (eher ukulele). ich habe es mir nicht nehmen lassen als frisch examinierte lehrerin einigen dorfbewohnern etwas vorzuspielen. was kam mir als erstes in den sinn? natuerlich weihnachtslieder der schamane laechelte freundlich. this und ich freuten uns. wir waren uebrigens die einzigen touristen. auch an sich ist das bergdorf keine touristenattraktion. haeufig verirrt sich dort niemand.
this hatte vorher gehoert, dass sich der schamane ueber zigaretten freut. er brachte ihm also zigaretten mit und der schamane freute sich sehr. unser guide brachte den kindern kekse mit (grosse kinder bekamen zwei, kleine bekamen einen).
ich kann gar nicht beschreiben wie es in dem dorf war. der guide nannte es primitiv. auf der einen seite trifft das wort zu (hygienisch, bildung, lebensverhaeltnisse). es soll aber in keinster weise negativ gemeint sein.
wir verabschiedeten uns vom schamanen und zogen zu einem haus, in dem sich frauen und kinder aufhielten (die maenner arbeiteten auf dem feld), siehe auch fotos. besonders beeindruckend fanden wir den traditionellen brauch sich die zaehne schwarz zu faerben. sehr ungewoehnlich. wenn man mich fragt, wuerde ich sagen, dass sie die zaehne mit indigo faerben. aber ich habe keine ahnung. eine antwort konnte uns niemand geben. sehr interessant.
wir kletterten den berg wieder hinunter und den naechsten berg wieder hinauf, ins naechste bergdorf. diese bergdorf ist christlich und hatte einen pastor. das erste bergdorf glaubte an keinen gott, sondern an die elemente der natur. hier nahmen wir ein mittagessen zu uns (erdnuesse, reis aus bananenblaettern, undefinierbare, wuerzige fleischbaelle - wann kommt der naechste durchfall? - ). anschliessend fing es so stark an zu regnen, dass wir nicht weiter wandern konnten. es wurde uns angeboten ein nickerchen zu machen. das nahmen wir an. wir legten uns auf strohmatten und doesten eine stunde lang. die geraeusche des dorfes machten den halbschlaf zu einem interessanten erlebnis
schliesslich hoerte der regen auf, wir kauften handgearbeitete armbaender und trekkten weiter. das war ein schwieriges unterfangen, denn der abstieg gestaltete sich aeusserst rutschig und schlammig. wir hatten zwar einen stock mit dem wir uns teilweise retten konnten (und an den ich mich so klammerte, dass ich jetzt eine blase an der hand habe), allerdings rutschten wir doch einige mal den hang hinunter und sahen aus wie schweine. am ende des berges erwartete uns ein wasserfall. wir rissen uns die kleider vom leib und gingen erstmal baden. das tut gut nach so einer anstrengung bei praller hitze
am spaeten nachmittag ging es wieder mit dem toyota nach "hause". selten habe ich mich so ueber eine dusche, eine lauwarme fanta und frische klamotten gefreut. aaaaah
abends ging es noch in ein abenteuerliches restaurant. jeder gast (wir waren die einzigen...) bekam ein kleines haeuschen mit gardinen zum essen. zwischendurch gab es mehrere male stromausfall, so dass das essen spontan zum candle-light-dinner wurde
den letzten gemeinsamen abend zelebrierten wir mit chinesischem bier auf unserem balkon.
am naechsten tag mussten wir wieder getrennte wege gehen. schade! this, es war schoen mit dir zu reisen! bis bald!
im bus zurueck richtung tachileik hatte ich mal wieder das glueck ein kotzendes kind neben mir sitzen zu haben. aber wat solls, ich bin ja jetzt abgehaertet mittlerweile war sogar die bruecke soweit aufgebaut, dass ein bus sie (wenn auch ohne insassen) passieren konnte.
und stellt euch vor!!! ich habe meinen pass an der grenze wieder bekommen!!!! ich freue mich!!!
ich bin schnell ueber die grenze gegangen, in ein tuk tuk gestiegen, zum busbahnhof gegurkt, habe mir ein ticket von mae sai nach chiang rai und von chiang rai nach chiag mai besorgt und bis losgefahren. morgens um 8 uhr bin ich in kengtung losgefahren, abends um 21 uhr kam ich in chiang mai an.... puuuuh... hundemuede bin ich ins bett gefallen...
ja, und nun bin ich wieder in thailand. wo es als naechstes hingeht kann ich noch nicht genau sagen. you never know!
liebe gruesse von catharina!
ps: mein handy funktioniert uebrigens wieder: ich kann jederzeit sms empfanfen (ueber die ich mich sehr freue )
Tachileik - the city of th golden triangle (myanmar, laos, thailand)
Morgens um 7 Uhr konnte man aus unserem Hotelfenster in Tachileik sehen, wie die Moenche von Bewohnerinnen der Stadt Reis beschenkt bekamen
Pinkelpause in der Pampa von Myanmar
Ein Militaerkonvoi folgte uns bei unserem Gang zum naechsten Bus
Die Strasse ist weggebrochen und alle Businsassen muessen mitsamt ihrem Gepaeck zu Fuss weitergehen... (die Sonne brennt mal wieder)
So ein Regen kann tatsaechlich ganze Erdrutsche ausloesen...
Das Militaerregime macht sich ueberall bemerkbar...
... so auch hier
Spontane Party mit Einheimischen (und einheimischem Schnaps)...
... und mit Eric (links, aus Norwegen) und This (rechts, aus der Schweiz)
Das erste Bergdorf (hilltribe) haben wir nach 1,5 Stunden Trekking erreicht
Einige Kinder aus dem ersten Bergdorf
no comment
Im Haus des Schamanen. Die Kinder freuen sich ueber mitgebrachte Kekse
no comment
Alle Erwachsene haben in diesem Dorf traditionell schwarz gefaerbte Zaehne...
... so auch diese alte Frau
Auch dieser Kleine freut sich ueber einen Keks...
... und dieser auch
Ein Kaefer auf This' Hand, der sich im Bambus zu schaffen macht und angeblich sehr gut schmeckt (quasi eine Delikatesse)
Der Pastor (links im Bilde) und ein Dorfbewohner bereiten sich die "Droge" zu, mit der sie "good mood" bekommen (Zitat)
Traditioneller Schmuck
Nach mehreren Stunden Trekking, unter tropischen Bedingungen (!!!), gingen wir im Wasserfall baden
Eine Blase an meiner Hand (vom Trekking Stock)...
Ein formschoener Sonnenuntergang am letzten Abend in Myanmar
Ein Foto zum Abschied (This uebrigens ohne Bart ) Mach's gut This, bis bald!
Alle aussteigen, bitte! Schafft es der Bus ohne Passagiere ueber die provisorische Bruecke (kritische Blicke von links und rechts)?
Mein Paper, das ich im Tausch gegen meinen Pass erhielt.
Mein Paper mit diversen Dokumenten, die unterwegs (zwecks Fortbewegung im Land) abgestempelt werden mussten.
Aufbruch: | 19.07.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 09.12.2006 |
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Myanmar
Koh Chang
Malaysia
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Australien
Fidschi
Vereinigte Arabische Emirate