150 Tage Zeit, 13kg Gepäck, 156 Sachen....
Die Reise ist bald zu Ende, doch....
HALLO DU!!!
unglaublich, meine reise ist bald zu ende! in ziemlich genau 28 stunden sollte mein flieger bangkok verlassen und dubai ansteuern. ich habe in bangkok gerade mein letztes nachtessen auf der strasse gegessen. tom-yam suppe mit shrimps und tintenfisch, einfach sensationell! das ganze mit einem getraenk und reis - fuer weniger als 3 schweizer franken.
als vorwarnung: es kann gut sein, dass dieses kapitel etwas chaotisch daherkommt - mit gutem grund. bald ist meine reise zu ende und die rueckkehr in die schweiz steht an. ein wirrwarr von abschied und wiedersehen. nun aber nochmals zurueck zu meiner reise.
viele menschen wie du und ich haben die moeglichkeit und das privileg, ferne laender bereisen zu koennen. ich habe dieses glueck waehrend der letzten monate genossen. vor einigen monaten, als es in der schweiz noch kalt und nicht selten neblig war, bin ich voller tatendrang und neugierde zu meinem abenteuer aufgebrochen.
naturwunder habe ich viele gesehen, hier ein eher unspektakulaeres...
waehrend genau 149 tagen habe ich gestaunt, gelacht, gelernt, geschwitzt, gelesen, genossen, geschrieben, gedacht, getrunken, gegessen, geschlafen, gesungen, getanzt und vieles mehr gemacht!
dabei habe ich ueber den "tellerrand" gesehen und merken duerfen, was WIRKLICH wichtig im leben ist!
so viele fischerboote, dass man sie gar nicht zaehlen kann. in chumpon...
nun sind die letzten zwei tagen meiner reise angebrochen. ich bin heute am 25. april vor sonnenaufgang nach bangkokg zurueckgekommen, in die stadt, wo meine reise begonnen hat. in weniger als 24 stunden werde ich zum flughafen aufbrechen und hoffentlich unversehrt in die schweiz zurueckkehren. ein kreis schliesst sich, ein ende nacht, doch die ERINNERUNGEN bleiben!!!!!
eine strassentafel in bangkok. erfreulicherweise in englisch beschriftet.
ich blicke zurueck auf ein abenteuer, welches ich mittlerweile bevorzugt als PRIVILEG bezeichne. einem von vielen privilegen, welches ich in meinem leben haben darf! "heimkommen" werde ich mit viel freude und mit vielen tollen erlebnissen in meinem rucksack. und reicher um erfahrungen. erfahrungen die mich gepraegt und zum nachdenken anregten und mir damit bewusst gemacht haben, was wirklich wichtig im leben ist!
ein drachen in einem chinesischen tempel in georgetown, malaysia.
mit diesem reisebericht wollte ich euch die moeglichkeit geben, an meiner reise teilzuhaben. ich hoffe das ist mir gelungen und ich danke euch fuer euer interesse und eure mails.
ich habe mich ueber jedes noch so kurze mail gefreut, es war fuer mich immer eine freude post aus der heimat oder aus irgendwo zu bekommen. danke. danke auch jenen, die mir mitgeteilt haben, dass die konventionelle post ihre lange reise erfolgreich beendet hat.
eine buddhastatue. ebenso in georgetown. die stellung der haende besagt, dass der buddha etwas wichtiges zu sagen hat.
nicht so wichtig, aber es soll gesagt sein. sollte ich eure mails der letzten tage nicht mehr beantwortet haben, dann liegt darin ueberhaupt keine absicht. ich werde nach meiner rueckkehr in die schweiz auf eure mails antworten und sollte ich eine antwort vergessen, dann lasst es mich doch wissen.
die treuen geschoepfe hunde, leben in asien mehrheitlich herrenlos, weshalb sie ein wenig aufmerksamkeit umso mehr geniessen.
ihr moechtet jetzt sicher wissen, was mir am besten gefallen hat, was mich am meisten beeindruckt hat. jetzt und ich glaube auch in zukunft wird es mir nicht moeglich sein, darauf eine direkte antwort zu geben. doch, was ich bereits jetzt im aktuellen "wirrwarr von adieu und hello" sagen kann, sind einige momente die mir in besonderer erinnerung bleiben werden.
ein taeglich wiederkehrendes, aus meiner sicht ziemlich spektakulaeres naturwunder.
- die unglaublich grosszuegigkeit von "bandit", einem laotischen mann. ich durfte mit ihm und seiner frau vier tage in einem lokalen dorf verbringen.
- les jours siddharta a bagan. waehrend vier tagen hat einfach alles gestimmt, so dass ich mich bisweilen in einem traum waehnte.
- meine vielen tollen reisebekanntschaften. im besonderen mein figaro remy.
- momente wo ich alles rund um mich vergass.
- die vielen momente wo ich mich lebendig gefuehlt habe. vielleicht erinnert ihr euch noch: glueck ist, wenn man sich lebendig fuehlt.
- bekanntschaften mit tollen menschen. seien es einheimische oder andere reisende.
- der trekking in myanmar.
- meine ersten einblicke in die unterwasserwelt mit den walhaien!!!
- die freundlichkeit der menschen in myanmar.
- die zufriedenheit von menschen, die mit viel weniger auskommen (muessen) als wir.
ich getraue mich gar nicht euch mein komplettes reisegepaeck zu zeigen. nur soviel, ich musste noch einen zweiten kleineren rucksack kaufen.
natuerlich ist diese aufzaehlung weder abschliessend noch wertend. es handelt sich einfach um momente die mir in diesen augenblicken eingefallen sind.
es ist dabei auch nicht so, dass ich sagen moechte "myanmar war mein bestes land." es war "hoechstens" das land das mich am meisten beeindruckt, vielleicht sogar bezaubert hat. ich habe mich in jedem land wohl gefuehlt und ich hatte in allen laendern viele glueckliche momente.
wenn ich koennte, dann haette ich diese "etwas andere" vespa gerade mitgenommen. doch dann haette auch ein dritter rucksack nicht gereicht.
so jetzt wirds exakter... in zahlen ausgedrueckt beinhaltet meine reise folgende eckdaten:
- ich war fuer genau 149 tage unterwegs! die 148 naechte habe ich vorwiegend in gasthaeusern oder hotels verbracht.
- die besagten 128 naechte habe ich in 53 (!) verschiedenen gasthaeusern oder hotels verbracht.
- 10 (!) naechte habe ich in bussen oder in zuegen geschlafen. dabei erstaunlich gut.
- waehrend 7 naechten schlief ich in einfachen huetten oder in buddhistischen kloestern, da ich auf trekkingtour war.
- sofern ich in zuerich landen werde, habe ich zwei naechte in der luft verbracht.
- und eine nacht habe ich am flughafen verbracht.
5 monate in suedostasien. ich sage "kop kuhn krab, dschesube mare, terima kasih, kop chai doe" und ich komme wieder, irgendwann...
beeindruckend finde ich auch die anzahl stunden welche ich in fortbewegungsmitteln verbracht habe. ich habe mir einen spass daraus gemacht, die stunden zu zaehlen. meine hochrechnung brachte folgende resultate zum vorschein.
irgendwann wird es mich sicher wieder in die oestliche himmelsrichtung ziehen. doch jetzt freue ich mich zuerst mal ganz fest auf die schweiz und auf einige von euch!
- ich habe mindestens 320 stunden (also knapp zwei wochen) in bussen, zuegen, taxis/tuk tuk's und auf motor- oder fahrraedern verbracht. das ganze bei mehrheitlichem linksverkehr. einen besonderen dank deshalb meinem schutzengel.
- ziemlich genau waehrend 50 stunden hatte ich keinen festen boden unter meinen fuessen. ich war auf wasser.
- und falls ich in zuerich unversehrt ankomme werde ich etwa 36 stunden in der luft verbracht haben.
mein lieblingsfoto von mir selbst. leider ziemlich verzerrt.
soweit so gut. ich moechte noch folgendes sagen. aus meiner sicht lohnt es sich hundertmal, sich zeit zu nehmen und unbekannte, fremde orte auf diesem planeten zu entdecken. man kann ueber den tellerrand schauen und unglaublich viel lernen. reisen wird nicht umsonst als eine sehr wertvolle bildung bezeichnet.
der blick vom bungalow in koh tao. wie gesagt ein genialer abschluss.
das "allein reisen" (eigentlich bin ich mit diesem begriff nicht ganz gluecklich...) hat gewichtige vorteile und natuerlich auch einige nachteile. ich wuerde und werde es wieder "alleine" wagen. ich bereue es in keiner minute, dass ich diese reise "alleine" bestritten habe.
goodbye und bis irgendwann
zu beginn meines "privilegs" habe ich zum thema "allein reisen" ueberlegungen von luisa franca zitiert.
im buch "der magie des ankommens" steht geschrieben:
- "allein reisen heisst nicht alleine sein. heisst schon gar nicht, keinem menschen zu begegnen. im gegenteil, man wird offener für begegnungen."
- "allein reisen heisst einfach nur: bei sich sein und sich anderen menschen öffnen. wer alleine reist, ist auf die hilfe, die freundlichkeit, die sympathie anderer menschen angewiesen."
- "...allein reisen hat nichts mit isolation und vereinsamung zu tun, sondern mit hingabe an das land, die elemente, die natur und vor allem die menschen..."
ueber den wolken...
"allein reisen" heisst auch, den schuldigen zuerst bei sich selber suchen zu muessen. "allein zu reisen" bedeutet eine intensive auseinandersetzung mit seiner eigenen person. woran glaubt man, was und welche menschen sind einem wichtig, wie funktioniert man wenn man einen "rabenschwarzen" tag einzieht? fragen ueber fragen und einige antworten darauf, die ich auf meiner reise gefunden habe.
es ist nicht der verstand auf den es ankommt, sondern auf das was ihn leitet. herz und charakter. dostojewski.
alors, der blick auf die uhr, bewegt mich zum schluss zu kommen. ich koennte noch lange fortfahren, doch ihr koennt mich ja bald persoenlich fragen oder mir ein mail schreiben. wie auch immer, ich freue mich ueber reaktionen.
ich hoffe ihr koennt es lesen...
LAST BUT NOT LEAST: in einigen tagen oder vielleicht auch wochen, werdet ihr an dieser stelle noch einmal von mir hoeren. ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen, bis bald, bis uebermorgen, bis irgendwann. ich freue mich riesig!!!!! salut christian
Aufbruch: | 30.11.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 27.04.2007 |
Laos
Myanmar
Indonesien
Malaysia