Namibia - der Gast ist König - aber die Natur der Kaiser
nach Swakopmund
Montag, 06.04.98 (10. Reisetag)
Die Morgendämmerung dringt durch das Zeltnetzfenster.
Das muß ich aufnehmen. Kurz vor 6.00 Uhr stehe ich auf, setze mich auf die Zeltterrasse und warte auf den Sonnenaufgang.
Währenddessen schreibe ich Bordbuch der letzten beiden Tage, denn man kommt hier ja zu nichts. 6.20 Uhr erscheint die Sonne hinter den Naukluft-Bergen und sofort wird es wärmer.
Riesige Vogelschwärme landen zum Trinken an dem kleinen Wasserloch vor unserer Zeltreihe; es ist Stimmung wie bei Hitchcocks Vögel.
Nun muß ich warten bis um 7.20 Uhr der Wecker klingelt, denn gestern gab es eine Mehrheitsabstimmung für Frühstück um 8.30 Uhr.
In der Großgruppe wird gefrühstückt und das dauert erfahrungsgemäß etwas länger. Die Engländer werden wir wohl in der Toshari Inn wieder treffen.
Gegen 10.00 Uhr geht es dann ein drittes Mal über die Holperstrecke bis zur Karos Lodge. Die Fahrt danach ist wieder sehr abwechslungsreich, da rechts die Naukulft-Berge und links die Namib-Wüste liegt. Die beiden Pässe sind kaum als solche zu erkennen. Auf der schlechtesten Wegstrecke fährt Christel und ich schlafe bei dem Gerappel hinten im Fond ein. Daher verpasse ich den Kusib-Canyon.
Bis Walvis-Bay ist die Strecke dann recht eintönig, das ändert sich dann schlagartig bei schilfumrandeten Lagunen mit hunderten Flamingos und anderen Vögeln. Erstere stehen auch in dem meerseitigen Flachwasser an der schönen Strandpromenade.
Ansonsten bietet Walvis Bay nur noch Salzgewinnung und eine Apotheke für Christel.
Die letzten 30 km bis Swakopmund begleiten uns hohe Dünen, von denen einige Jugendliche heruntersurfen. Christel nimmt im Strandhotel eine kleine Auszeit, Ulrike und ich machen derweil eine kleine Stadtrundfahrt und ein wenig shopping. Um 19.00 Uhr lassen wir uns in unserem Hotel zum Abendessen nieder, Christel und ich mit seafood-platter und Ulrike mit zwei lobster thermidor. Der Zonnebloem Chardonnay ist toll. Allerdings ist die Rechnung bei den Getränken gewaltig überhöht. Am Desk führt dies dann zur völligen Verwirrung und zuguterletzt zahlen wir etwa 30 N$ weniger als von mir berechnet. Wir beschließen wegen der ausbleibenden Entschuldigung und weil wir uns mit Goebels treffen wollen (im Hansa-Hotel gibt es nämlich Zebra), morgen nicht hier zu essen.
Aufbruch: | 28.03.1998 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 19.04.1998 |