von mumbai aus ins nirgendwo - indien 2007
06.03.07 backwater
bonjour!
heute heisst es puenktlich aufbrechen, denn wir moechten unser hausboot sichten und dann entscheiden ob wir damit zufrieden sind, also der hohe preis gerechtfertigt ist, oder ob wir uns abermals auf die suche nach einem hausboot fuer die nacht machen muessen.
gluecklicherweise werden wir nicht enttauscht, und das boot ist wirklich wunderschoen und wir entschliessen uns zu bleiben. gegen 10.30h soll es losgehen, doch zuvor muss noch geputzt werden und wir haben zeit in eine nahegelegene shoppingmall zu fahren um ein par postkarten zu kaufen.zumindest war dies unser plan. dieser wurde jedoch davon durchkreuzt, dass wir mit unserer rikscha erstmal in eine demonstration geraten sind, also einige zeit im stau standen und bei ankunft unserem fahrer einfiel, dass die geschaefte aufgrund besagter demo heute zu haben...pech fuer uns, aber durch die zeit im stau haben wir genug zeit verloren, so dass wir jetzt unser boot beziehen koennen.
mit besagtem hausboot, einem auf einem lastenkahn basierendem schwimmendem palast, wollen wir die backwater keralas erkunden.die backwater sind ein verzweigtes wasserstrassennetz im hinterland der kueste und umfassen 29 grosse seen, 44 fluesse und 1500km kanaele. umrahmt werden die wasserwege von palmen, feuchtwaeldern und kokosplantagen.
unser hausboot hat eine wirklich grosse terasse im vorderen bereich, darauf eine sitzgruppe, gemuetliche baenke und vor allem eine grosse liegeflaeche zum sonnen. im mittleren teil des bootes gibt es ein schlafzimmer und ein grosses badezimmer mit dusche und toilette.wirklich angenehm und gemuetlich also. eine kueche gibt es natuerlich auch, aber diese ist dem koch vorbehalten, ein meister seines faches, der neben dem bootsfahrer und einem weiteren crewmitglied die kommenden 24h mit uns reisen wird.
wir brechen also auf und tuckern fortan durch eine wieder mal wunderbare landschaft. ueber seen, kanaele und vorbei an saftigem gruen der landschaft. an den ufern stehen frauen und waschen waesche, kinder schreien sobald unser boot vorbei schippert. wir kommen aus der winkerei garnicht mehr heraus...
gegen mittag legen wir erstmals am ufer an: essenzeit. was dann unter der sonne keralas aufgetischt wird ist unglaublich und einfach nur wahnsinnig lecker. es gibt traditionelle gerichte keralas: gemuese in leckeren saucen, bohnen-kokosnusssalat, fisch, currys und und und...dazu unglaublich leckeres brot und frische ananas. wirklich zum geniessen. und genau das tun wir.
nach unserem festmahl haben wir kurz zeit an land zu gehen. wir erklimmen einen kleinen berg welcher von einer kirche und einer kleinen schule gekroent ist. sofort ist an unterricht nicht mehr zu denken. die kinder rennen kreischend and die klassentueren und fenster, posieren winkend fuer fotos...um den unterricht nicht weiter zu stoeren machen wir uns von dennen, kehrern zu unserem boot zurueck und fahren weiter.
unser naechster halt ist rund eine stunde spater. wir steigen auf einen stocherkahn um, die kanaele in den backwatern sind teilweise nur etwas ueber einen meter breit und unser hausboot findet darin keinen platz. fortan stochern, vielmehr werden wir durch kleine fluesschen gestochert, vorbei an kokosnussplantagen, kleinen haueschen undmini-schiffsfabriken. insgesamt wirklich, wirklich schoen, auch wenn ich mich manchmal ein wenig so fuehle, als wuerde ich durch die vorgaerten der anwohner fahren...unterwegs gibt es dann noch einen wunderbaren chai tee bis wir schliesslich
wieder bei unserem hausboot ankommen.
mit diesem fahren wir dann auch direkt weiter, um dann schliesslich gegen abend endgueltig anzulegen und auf das leckere abendessen zu warten. wie auch bei unserer safari moechten wir gerne mit der crew und dem koch gemeinsam essen, wieder braucht es einiges an ueberredungskunst, doch schlussendlich sind alle einverstanden, wir gluecklich und gemeinsam sitzen wir zu 6 auf dem hausbootboden und lassen uns ein abermals grandioses mahl munden. die gespraeche sind mal wieder sehr nett, wenn auch teils niederschmetternd: unser captain hat zwei kinder, sieht diese aber nur zweimal monatlich, weil er jeden tag mit dem boot unterwegs ist und seine familie rund 80km weiter noerdlich wohnt...
den abend wollen wir ruhig ausklingen lassen, spielen karten und lesen im lonely planet, bis hanna ploetzlich laut aufschreit und aufgeregt an die decke zeigt. dort
krabbelt gerade eine etwa handflaechen grosse spinne entlangt, ein par meter weiter entschwindet sie in der naehe unseres schlafzimmers...
fortan ist ende mit ruhe, denn: wo ist die spinne, was war das fuer eine spinne und ueberhaupt: wie kann eine spinne so gross sein??das problem klaert sich rund eine stunde spaeter von selbst, die spinne taucht abermals auf, unser koch auch und ...naja, die spinne war einmal.
wir haben uns entschieden die heutige nacht mit der crew draussen zu pennen. gesine und hannah auf der liegeflaeche, und ich auf der sitzbank. rund 45cm breit, aber
wenigstens weich. erstmals halte ich es vor hitze kaum aus, eine bewegung im schlaf und meine haare sind so nass, als haette ich sie gerade gewaschen. unglaublich....
fuer die heisse nacht folgt die entschaedigung sofort: ein wunder, wunderscheoner sonnenaufgang ueber dem see. davor: viele, viele kleine fischerboote mit segeln aus
unterschiedlichen stoffflicken. im gegenlicht des sonnenlichtes ein wirklicher traum.
aber:
ich bin wach!
david
Aufbruch: | 15.02.2007 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 01.04.2007 |