von mumbai aus ins nirgendwo - indien 2007
14.03.07 chennai - mysore
morgen!
heute werde ich alleine aufbrechen und zwar in richtung chennai. zunaechst gibt es jedoch ein letztes gemeinsames fruehstueck mit hanna und gesine aka chapathi girl.
gegen 13h steige ich dann in den bus und entschwinde in richtung chennai. 2h geruckel spaeter komme ich dort an und verbringe die naechsten 30 minuten damit herauszufinden wann und wo der bus am abend nach mysore faehrt. garnicht mal so
leicht. der busbahnhof ist extrem gross, die inder extrem auskunftsfreudig (man bekommt also gerne mal viele unterschiedliche antworten) und ich durchaus extrem
verpeilt. aber nach einigem hin und her halte ich mein ticket in der hand und weiss, das ich am abend in richtung mysore unterwegs sein werde. vielleicht erinnert sich ja jemand. mysore war die stadt, wo wir vor gut zwei wochen saleem kennengelernt und eine wunderbare zeit mit ihm verbracht haben.
bis zur abfahrt sind allerdings noch einige stunden zeit und so nehme ich mir eine rikscha in richtung stadtzentrum um dort das government museum zu besichtigen. eine gute entscheidung, allerdings habe ich nur 1.5h stunden zeit und das muesum ist ziemlich gross. ich eile also leider etwas durch die einzelnen raeume, gerne waere ich laenger geblieben. in diesem museum findet man unterschiedliche ausstellungen vereint. unter anderem gibt es bronzefiguren, steinskulpturen und eine sehr grosse archaeologische sammlung. ziemlich interessant aber auch etwas unheimlich. die plastinate sehen teilsweise nicht mehr ganz so frisch aus, das etwas ranzige gebauede intensiviert die schaurige atmosphaere. trotzdem, ein lohnender wenn auch kurzer musealer ausflug.
im anschluss fahre ich dann per rikscha zu einem dachrestaurant, hoffe dort etwas abkuehlen zu koennen , denn der heutige tag geizte mit 42*C nicht gerade an waerme.
das essen ist ok, die atmosphaere nicht sonderlich gut, aber die aussicht auf die daecher chennais ist durchaus lohenswert. hat was defintiv oriantalisches. 1001 nacht laesst gruessen, wie in den kommenden tagen noch haeufiger.
aber auch hier belibt nur wenig zeit, denn der busbahnhof liegt ziemlich weit ausserhalb des zentrums und die fahrt dorthin dauert in etwa 40min. und diese laesst
sich mit nur einem wort exakt beschreiben: grauenhaft.
chennai im feierabendverkehr ist einfach nur grausam. der verkehr ist unglaublich, das chaos perfekt und das schlimmste ist der smog. das topt alle bisherigen
indischen staedte um ein vielfaches. dunkelgraue, klebrige luft, so dick, dass man sie meint schneiden zu koennen. und darin ein einziger, wirrer haufen aus autos,
rikschas, fahrraedern, kuehen, hunden, katzen und menschenmassen. ich binde mir ein tuch um den mund und mache die augen zu. sonst drehe ich durch.
endlich am bahnhof angekommen wartet auch schon mein bus. vielmehr: es stehen zwei busse nebeneinander. beide haben das ziel mysore. der eine feahrt um 20.30h, der
andere um 21h. der eine ist modern und so gut wie neu, der andere tendenziell das gegenteil. der heubsche startet um 20.30h. wann fahre ich? genau, 21h. aber mich
kann nichts mehr schocken. dachte ich. der bus ist eigentlich auch nicht weiter tragisch, nur der busfahrer faehrt nochmals rasanter als seine bisherigen kollegen und ich verbringe eine nacht in leichter panik. trotzdem: der bus erreicht sein
ziel, ohne verletzten. ich hatte ausserdem einen sehr netten sitznachbarn, einen jungen mann aus mysore der fuer eine deutsche firma als techniker arbeitet. ein wirklich lieber und wir unterhalten uns ueber religion, familie und heirat. typische themen eben. er jedenfalls ist 28 und hat noch keine frau, und keine kinder was schon durchaus ungewoehnlich ist. ein etwas schuechternes laecheln und eine erklaerung folgen:" family problems" und "poor family". aber: in zwei monaten heiratet er.
wir ruckeln also gemeinsam in richtung mysore, haben leichte
positionsfindungschwierigkeiten auf unseren sitzplaetzen aber kommen an...er in bangalore und ich in mysore.
morgens um 5.30h.
ich, bzw. mein rikscha fahrer findet ein hotel fuer mich. erst bin ich alles andere als begeistert meine bettwaesche ist definitiv nicht die frischeste, doch nach und
nach werde ich es lieben lernen und die aussicht auf die daecher mysores und die zahlreichen moscheen ist einfach nur eines: wunderschoen.
gute nacht um 6h
david
Aufbruch: | 15.02.2007 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 01.04.2007 |