Central- and Southamerica on a shoestring 07/08
Mexiko: Mexico City 5.10-9.10
Nach einem "Gute-Nacht Schlegel" flacken wir unsere Jet Lag
gestressten Koerper erst einmal in die Hostelbetten, doch
richtig lang ausschlafen funktioniert die ersten Tage wegen
der Zeitumstellung erstmal nicht. Also leicht angemuedet ab
in die Stadt, die wir erstmal auf eigene Faust zu Fuss
erkunden.
Was fuer Eindruecke gleich am ersten Tag: Von der Kathedrale aus auf einen Markt, der wohl komplett in der Hand der armen Bevoelkerungsschicht ist. Geruch nach Holzkohle in der ganzen Stadt, mit der ueberall kleine Snacks an Strassenstaenden zubereitet werden, aber auch nach Fleisch, dass in der Sonne liegt und natuerlich Abgase fuer die Mexiko Stadt ja beruehmt ist. Ueberall preisen Verkaeufer in einer Art Werbesingsang ihre Produkte an, wir sind die einzigen Gringos auf dem Markt und sorgen fuer einiges Aufsehen. Die Innenstadt von Mexiko ist nicht vergleichbar mit der europaeischer Grossstaedte, hier herrscht Armut. Die zweite Seite der Medaille sehen wir dann zwei Tage spaeter als wir unsere Flugtickets umbuchen, in einem Bueroviertel, in dem Porsche und Mercedes keine
Seltenheit sind. Mexiko ist ein zweigeteiltes Land, und die Kontraste verschaerfen sich in der Hauptstadt noch. Von den 103 Millionen Mexikanern leben 40% unter der Armutsgrenze, aber auch der inzwischen reichste Mensch der Welt, Slim, dem 8% von ganz Mexiko gehoeren, ist Mexikaner. Daraus entwickelt sich ein Boom fuer private und oeffentliche Sicherheitskraefte, an jeder Ecke, vor jedem Laden steht ein Sicherheitbeamter, oft mit Gewehr, und um Bus zu fahren oder ins Museum zu kommen muss man flughafenaehnliche Sicherheitsprozeduren ueber sich ergehen lassen. Wir saugen also den Kulturschock in uns auf, und in einem typischen Markt mit Fruechten ohne Ende besorgen wir uns unser erstes selbstgemachtes "mexikanisches" Abendessen mit Tacos und allem was dazu gehoert (Tequila).
Wieder vom Jatlag ueberfallen, pennen wir bald selig, und stehen frueh auf, eine Ausflugstour mit Pyramiden in Teotihuacan und Co ist geplant.
Typische Markthalle in Mexiko
Um neun fahren wir also mit einem Van und Beppe, unserem
Fuehrer los, und schauen uns erst einmal Tlatelolco, die
fruehere aztekische Konkurrenzstadt von Tenochtitlan, und
den Platz der drei Kulturen an. Auf diesem Platz ereignete
sich auch eine fuer das moderne Mexiko traurige Stunde, die
blutige Niederschlagung von Studentenprotesten Mitte der
60er.
Drei Kulturen treffen aufeinander - aztekische Ruinen, koloniale Kathedrale und modernes Mexiko im Hintergrund
Weiter geht es zum Atrio de Americas, dem groessten Pilgerzentrum Lateinamerikas, wo sich neben diversen Kirchen auch der Schrein der Guadeloupe befindet, ein Heiligenbild das so viele Leute sehen wollen, dass man auf einer Rolltreppe daran vorbeigefahren wird!
Rolltreppe vor dem Bild der heiligen Guadeloupe
Der Hoehepunkt des Ausflugs ist aber Teotihuacan, die Pyramidenstadt ausserhalb Mexiko Citys, mit Ihren wirklich
ziemlich beeindruckenden Bauwerken (Warum machen Menschen
sowas - Steine jahrhundertelang zu einem 80 Meter hohen
Haufen aufzuschichten). Schon ein seltsames Gefuehl auf
einem solch imposanten 1500 Jahre alten Bauwerk zu stehen.
Die Stadt wurde uebrigens einfach verlassen, Schuld war
wohl ein durch die Ueberbevoelkerung verursachter
Klimawandel! Abends geniessen wir dann den Ausblick und die
internationale Atmosphaere in der Dachterrassenbar unseres
Hostels und geniessen ein kuehles Corona, Mexikos Bier Nr.1
(zumindest fuer uns).
Fabian vor der Sonnenpyramide
Man könnte es als steil bezeichnen
An unserem letzten Tag in der 20 Millionen Stadt geben wir
uns nochmal Kultur- und Geschichtsprogramm mit Fuehrung,
wir und drei Hamburger/innen, lassen uns die Geschichte
Mexikos und das anthropologische Museum ausfuehrlich
erlautern und erklaeren. Monika, unser Guide erweist sich
als grosser Kenner und rhetorischer Wasserfall, die
Fuehrung ist aber sauinterresant, wir muessen leider aber
frueher gehen und machen uns auf den Weg zum Busbahnhof.
"Busbahnhof" ist leicht untertrieben, der Terminal de
Autobuses erweist sich eher als flughafenaehnliches
Gebilde, wo man sein Gepaeck einchecken muss, und durch
Metalldetektoren gescannt wird. Der Nachtbus nach Oaxaca
setzt sich sodann, mit drei bald selig schlafenden
Hochschwarzwaeldern an Bord in Bewegung.
Sicherheitscheck vorm Besteigen des Autobusses
Aufbruch: | 05.10.2007 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 03.06.2008 |
Guatemala
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Panama
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