Central- and Southamerica on a shoestring 07/08
Mexiko: Oaxaca 10.10-12.10
Früh morgens erreichten wir nach einem mehr oder eher weniger erholsamen Schlaf (Klimaanlage auf grobgeschaetzt -5 Grad eingestellt) Oaxaca. Oaxaca liegt auf ca. 1500m und soll vorallem durch seine koloniale Architektur bestechen. Schnell fanden wir dank der Hilfe eines Taxifahrers unser Hostel "Luz de Luna", ein wirklich tolle Unterkunft, wo wir gleich unser Zimmer zusammen mit Thomas, einem ziemlich freakigen Ami, der immer mit Trommeln und Didgeridoo reist, bezogen. Ein von Säulen gestützter Innenhof bildet das Zentrum des Hostels, indem sich herrlich in Hängematten und auf Sofas herumlungern lies und dessen Besitzer auch mal den einen oder anderen Mezcal springen liesen.
Mezcal ist eine alternative Version zum Tequila, ebenfalls aus der Agave gewonnen und oftmals mit einem feinen Wurm garniert, den derjenige der die Flasche leermacht geniessen darf. Waehrend der Tequila heute eher industriell hergestellt wird, rühmen sich die Hersteller von Mezcal alter handwerklicher Traditionen. Schmeckt auf jeden Fall.
Blick in den Innenhof des Hostal "Luz de Luna"
Rührei mit Speck!
Schon bald machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Allerdings fiel uns in erster Linie ein unglaublicher
(S)mog von Autoabgasen auf, wie wir in selbst in Mexiko City nicht erlebt hatten. Wir flüchteten in eine Markthalle, wo wir uns ein feines mexikanisches Frühstück (Enchiladas, Tortilla gefüllt in Sosse) gönnten. Dennoch überzeugte uns schlieslich die Ruhe und Entspanntheit, die Oaxaca im Vergleich zu Mexiko City ausstrahlt. Bei einem Tässchen Kaffee am Zocalo liesen wir die Welt um uns herum einfach passieren...
Am Abend gingen wir mit drei netten Schwedinnen! (ja immerhin schonmal Schwedinnen) gemuetlich essen. Ein äusserts engagierter Koch erklärte uns jedes Detail mexikanischer Küche und lies es sich auch nicht nehmen uns von jedem eine Kostprobe oder zumindest ein Anschauungsobjekt zu bringen. Ausserdem muss hier erwähnt werden, dass man hier für ca. 50pesos, was ca. 3,5€ entspricht, inklusive Getränk richtig gut und viel essen gehen kann.
Das fuehrt trotzdem dazu, dass man bald anfängt um jeden Peso zu feilschen und wegen ein paar Cents sich weigert Essen zu gehen oder unglaubliche 6 Euro für eine Nacht zu zahlen - alles Wucherer!
Was uns allerdings wirklich an Oaxaca reizte, waren die Berge, die immer wieder zwischen Wolken durchblickten. Wir entschieden uns eine kleine aber feine Wanderung zu machen. Mit einem Collectivo fuhren wir am nächsten Tag für schlappe 3,5 pesos durch die halbe Stadt nach St. Felipe de Agua. Dort begannen wir unsere Tour ohne eine Karte, nur mit einem Ziel vor Augen - einem oder besser gesagt DEM Gipfel. Unser Weg führte uns durch eine dschungelartige Schlucht, in der das Fortkommen mehr ein Kampf war und der Weg nicht immer klar vor uns lag. Wir kämpften uns durch dichtes Gebüsch vorbei an kleinen Wasserfällen (romandisch)vorwärts und erreichten einen breiteren Weg. Dieser führte uns durch verschiedenste Vegitationszonen (Dicht bewachsener "Urwald", Laubwald, Nadelwald) nach 5h Aufstieg zum Gipfel. Unterwegs konnten wir immer wieder den Blick auf die Ebene , in der Oaxaca liegt, und die umliegenden dicht bewaldeten Berge geniessen. Während der ganzen Zeit und ohne eine Pause begleitete uns ein scheinbar streunender Hund, dem wir den Namen BP (sprich Bepe) gaben. Er wurde uns zu einem treuen Begleiter, der uns fast ein wenig fehlte, nach dem er uns nach 2h Abstieg verlies und zu seinem Herrchen, dem Kioskbesitzer, zurückkehrte... unser kleiner Bp...
Mysteriöse Fussverlängerung zu kleiner mexikanischer Busfahrer
Weg durch den Dschungel
Baum.
Werbefoto für den Globetrotterkatalog
Wir mit unserem treuen Bepe
Auf dem Weg zum "2nd class bus terminal"
Aber zwei Tage schlechtes Wetter, und die Aussicht auf Strand, Wellen und Sonne, machten uns die Entscheidung zum Abschied nicht schwer. Dank einem Tipp eines Mexikaners fanden wir dann ein schönes Collectivo, eine günstige Alternative zu den teuren Autobusgesellschaften, das zwar überall hält, uns aber für 80 Pesos an den Strand unserer Träume bringt. Die Busfahrt war zwar hart aber ein Abenteuer für sich, bei gefühlten 0,5 cm Federweg über mexikanische Landstrassen gestaltete sich das Belegen eines Weckens als ziemliche Herausforderung. Aber nicht nur der Bus, auch die Landschaft war abenteuerlich:
Durch die trockene Hochebene, "typisch mexikanische" (d.h. staubige) Städtchen durchquerend, dann steil ansteigend bis auf 2600 m mitten hinein in einen Bergnebelwald, 2 Stunden auf einer kurvigen Strasse vorbei an extrem engen Schluchten und Wasserfällen. Und irgendwie kriegen es die Menschen doch hin, ihre Hütten an den steilen Hang zu quetschen. Der ersehnte Blick von oben herabkommend auf den Pazifik, entfällt leider mangels Tageslicht, und als wir in Puerto Escondido den Bus verlassen regnet es, was kaum jemand für möglich gehalten hätte.(Hallo, wir sind am Strand).
Nach einer überteuerten Taxifahrt (2,50 € für 10 Min), kommen wir dann am Strand an, und da ist er:
Der Pazifik. Ein seltsames, sehr erhebendes Gefühl, ein wichtiger Meilenstein auf unserer Reise, was uns alle erst einmal sehr euphorisch macht. Die 4 Meter hohen Wellen sind imposant,und gerade bei Nacht, strahlt der Ozean etwas Unheimliches, Geheimnisvolles aus. Vor lauter Freude setzen wir uns an den Strand und trinken ein paar Pazifik-Willkommensschlegel.
(Anm. der Redaktion: Schlegel sind die für Mexiko typischen, famosen 1,2l-Flaschen gefüllt mit etwas zu mildem Gerstensaft)
Auf dem Weg zum Pazifik
Aufbruch: | 05.10.2007 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 03.06.2008 |
Guatemala
El Salvador
Honduras
Nicaragua
Panama
Venezuela