Weihnachten in Guatemala

Reisezeit: Dezember 2007 - Januar 2008  |  von Beatrice Feldbauer

Cerro de la Cruz

Das sechste mal in Antigua und noch nie oben beim Kreuz gewesen. Dabei ist das der erste Ausflug, den jeder Touri hier macht. Was mich bisher abgehalten hatte? Vielleicht die Idee, dass man dazu Polizeischutz braucht. Mir ist sowas unsympatisch und ausserdem fehlte mir immer die Zeit. Aber diesmal soll es klappen. Mit meiner Lehrerin Olga.

Um zehn mussten wir bei der Touristenpolizei sein. Ausser uns standen noch ein paar andere Besucher an. Es war also eine kleine Expedition, die sich auf den Weg machte. Voraus ein Polizist, dann die 8 Touristen und am Schluss wieder ein Polizist. Warum diese Vorsichtsmassnahme? Es ist schon vorgekommen, dass Touristen beim Aufstieg durch den Wald ausgeraubt wurden. Vorstellen konnte ich mir das zwar kaum, aber Vorsicht schien mir besser, als übertriebene Sorglosigkeit. Über 350 Stufen stiegen wir hinauf durch den kühlen Wald und oben tat sich die Lichtung auf, mit der Aussicht. Und was für eine Aussicht! Antigua lag uns zu Füssen.

Antigua mit den geraden Strassenzügen von Norden nach Süden und von Westen nach Osten. Die Stadt wurde von den Spaniern geplant und gebaut, nachdem sie die alte Hauptstadt, Ciudad vieja nach einem Erdbeben aufgegeben hatten. La Muy Noble Y Muy Leal Ciudad de Santiago de los Caballeros de Guatemala, die stolze Stadt, ehemals Hauptstadt von ganz Mittelamerika. Und dann wurde vor fast 300 Jahren nach dem grossen Erdbeben auch diese Hauptstadt wieder aufgegeben und nach Guatemala City verlegt. 1773 wurde die Stadt fast vollständig zerstört. Selbstverständlich wurde auch Guatemala City schon mehrmals von Erdbeben geschüttelt, denn ganz sicher ist hier keine Region.

La Merced

La Merced

Heute ist Antigua Weltkulturerbe und steht unter Heimatschutz. Und sie ist die reichste und teuerste Stadt des Landes. Hinter dicken Mauern befinden sich wunderbare Innenhöfe, die zum Teil Hotels sind, zu einem grossen Teil aber privat genutzt werden. Vor allem von Ausländern. Unzählige Ruinen von Kirchen und Klöstern zeugen noch heute vom vergangenen Glanz der Stadt.

Die wunderbare Kulisse für Antigua bildet der Vulkan Agua im Süden. Er ist längst erloschen und nicht mehr aktiv. Im Gegenteil, vor vielen Jahren kam es zur Katastrophe, weil eine Wand des Sees brach, der sich im Krater gebildet hatte, und eine Wasserflut ins Tal stürzte und viele Teile der Stadt zerstörte.

Im Schatten des grossen Kreuzes liessen wir die Aussicht noch ein wenig einwirken, bevor wir uns wieder an den Abstieg machten. 350 Stufen hinunter. Unter Polizeischutz.

El Arco, das Wahrzeichen von Antigua

El Arco, das Wahrzeichen von Antigua

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zum 6. mal in Guatemala, das erste mal allein und ganz ohne spezielles Programm. Einfach nur da sein, Stimmungen fuehlen, Freundschaften auffrischen, Geschichten hoeren und erzaehlen. Vielleicht interessiert sich jemand fuer diese Art der Reisebeschreibung...
Details:
Aufbruch: 21.12.2007
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 08.01.2008
Reiseziele: Guatemala
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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