Australien wir kommen - Von Melbourne über Cairns nach Sydney ( JokeAndreas )
Melbourne "umzu" - entlang der Great Ocean R.: Von Ballarat nach Melbourne
16.08.08 (Andreas): Heute geht es von Ballarat nach Melbourne.
Nachdem wir gestern nicht viel von Sovereign Hill gesehen haben, wollen wir heute morgen noch mal 2 Stunden "opfern"; schließlich war der Eintritt nicht gerade umsonst. Wir frühstücken in unserem historischen Zimmerchen und können um 10 Uhr endlich in die Stadt einfallen.
Vor dem Eintritt werden wir ausführlich auf die Goldgräberstadt und ihr Leben vorbereitet. Mit alten Bildern, Ton- & Videoaufnahmen und einer ständigen, historischen Geräuschkulisse werden wir perfekt auf die Zeit eingestimmt. Dadurch hat man nicht das Gefühl einen Vergnügungspark zu betreten, sondern ein lebendes Artefakt!
Endlich dürfen wir rein. Dieses Goldgräbernest ist komplett betriebsfähig - einfach unglaublich! Wir wandern durch das Chinesenviertel mit den vielen eingerichteten Zelten, in denen man die Menschen aus vergangenen Zeiten sprechen hört. Einen Tempel, einen Doktor, einen Händler und einen Versammlungsraum gibt es ebnfalls. Überall hören wir die Stimmen und es gibt auch Hologrammsequenzen, mit denen die Menschen und Handlungen in die Räume projeziert werden. Eine echte Geisterstadt eben
Anschließend steigen wir in eine Mine hinab, in der es immer wieder zu Wassereinbrüchen kommt, da der Grundwasserspiegel hier direkt unter der Oberfläche liegt (außerdem regnet es ständig (IN ECHT!)).
Als wir das Tageslicht wieder sehen, kraxeln wir durch den Ort bergauf, um die technischen Betriebseinrichtungen zu sehen. Überall fauchen Dampfmaschinen und treiben ratternde Gatter, Fallhämmer und Wasserräder an. Das Herz des Ingenieurs hämmert vor Aufregung. Als wir in die Pumpstation kommen, bleibt es jäh stehen: Eine enorm lange, liegende Einzylindermaschine dreht ein gigantisches Schwungrad, das einen riesigen Pumpenhebel bewegt. Der drückt Luft in ein Rohr tief in die Erde. Die Luft steigt nach einem Flatterventil durch ein zweites Rohr wieder auf und reißt das Grundwasser mit sich hoch. Nix Eimerkette! Das ist reine Strömungslehre! Am erstaunlichsten ist aber die Drehzahl der Maschine. Gute 20 Sekunden dauert ein Umlauf! Nun wird der Ingenieur skeptisch und fragt sich, wo mit modernen Mitteln der ganze Dampf erzeugt und über Rohre zu den Dampfmaschinen transportiert wird? Das muss doch irgendwie getrickst sein. Also suchen wir nach Dampfspeichern und finden ein großes, zischendes Kesselhaus! Auch das ist echt, denn in 2 riesigen Kesseln werden ganze Baumstämme verheizt. Die Wasserspeisung funktioniert kontinuierlich über eine kleine Dampfmaschine, die klackernd zwischen den Anzeigen arbeitet. Der einzige moderne Luxus ist tatsächlich ein Dampfspeicher, mit dem der Nachtbetrieb bei Ruhefeuer vereinfacht wird. Dadurch ist die ganze Stadt dampftechnisch morgens binnen 30 Minuten wieder betriebsbereit.
Wir wandern über die Hauptstraße zurück, schauen in kleine Läden, sehen einem Zuckerbäcker zu, bestaunen viele historische Statisten, Amtsräume, den Saloon und gehen zum wiederholten Male der Postkutsche aus dem Weg. Nachdem wir uns in einer Bäckerei zum Mittag versorgt haben, verlassen wir diese tolle Stadt viel später als geplant. Eindeutig mehr als ein Museumsdorf! Diese Stadt lebt und das Goldfieber kann einen packen!!!
Auch wenn heute noch große Goldnuggets in der Stadt und der Umgebung gefunden werden - wir kaufen uns keinen Metalldetektor sondern fahren Richtung Melbourne. Es fällt mir aber schwer, denn allein im letzten Jahr wurden hier viele große Nuggets mittels Detektoren direkt unter der Oberfläche gefunden. Ich will ja gar keine Großen finden und in die Zeitung kommen; nur ein paar Kleine
Aber ohne Erfahrung wird das wohl nichts. Hier arbeiten offensichtlich gut abgestimmte Teams und verteidigen Gebietsrechte und so. Man müßte erstmal eine Art Lehre machen ...
Während der Rückfahrt beschließen wir, einen Bogen um Melbourne zu machen und ein paar Strände aufzusuchen. Ständig gibt es Regenschauer und wir wollen dabei nicht durch die Stadt tingeln. Lieber erfreuen wir uns an den unzähligen Regenboegen, was Euch vermutlich auch schon aufgefallen ist.
Wir landen schließlich in Altona am Bahnhof (nee - nicht in Hamburg) und bummeln etwas am Strand entlang. Die letzten Kilometer versuchen wir die Skyline von Melbourne vor die Linsen zu bekommen: Ohne Industriegebiete, Hotelanlagen, Palmenwäldern und sonstigen Hindernissen natürlich. Als wir es endlich von einem Sportboothafen aus schaffen, fährt uns ein riesiger Containerfrachter vor die Szene und deckt ganz Melbourne ab! Danach regnet es natürlich wieder, sodass ich erstmal Kaffee hole, währnd Joke auf gutes Licht und wenig Regen wartet.
Abends waren wir noch in Melbournes City unterwegs, sind durch Central Station gebummelt und haben über die Stadtplaner und Architekten gestaunt: Central Station ist ein Einkaufszentrum über dem unterirdischen Bahnhof. In der Mitte ist in einer Art Atrium das komplette Gebäude einer historischen Schnapsfabrik inkl. ca. 30 m hohem Turm überbaut. Die Lichtkuppel muß gute 50 m Durchmesser haben und ruht in ca. 20 m Höhe!
Abschliessend ging es zum Packen ins Hotel denn morgen fliegen wir in den warmen Sueden ?!? aehh - Norden, denn die Tropen sind hier ja noerdlich von uns. Hauptsache es wird waermer !!!
Aufbruch: | 08.08.2008 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 07.09.2008 |
Singapur