QuerNachHause

Reisezeit: Oktober 2006 - März 2009  |  von Florian Mueller

Indien 05.07.08 - 02.09.08: Mumbay (Bombay)

In Mumbai angekommen erwartete uns schon die naechste Ueberraschung. In den Strassen von Mumbai stoppte uns ein grosser schwarzer Jeep, ihm gefiehl unser Auto auf anhieb. Auch er liebte es die Kraft von vier antreibenden Raedern, im schwierigen Gelaende, zu nutzen. Nach einem kurzen Gespraech lud er uns fuer den darauf folgenden Tag in sein Haus zum Abendessen ein. Wir nahmen die Einladung dankend an und schrieben uns in Colaba in ein Hotel ein.
Es war sehr ueberraschend wie teuer die Hotels (1000Rs = 17€) in Mumbai sind. Am Morgen schauten wir uns die interessanten Plaetze an. Darunter das "Gateway of India" welches zu ehren der englischen Besatzungsmacht erbaut wurde. Hier setzten sie das erste Mal Fuss auf indischen Boden.

Den restlichen Tag verbrachten wir mit Bummeln in den modernen Einkaufszentren. Der erste "McDonalds" auf unserem Weg durch Indien wurde natuerlich auch mit unserer Anwesenheit beehrt. Leider gab es hier nur Burger mit Huehnerfleisch (Kuh, heiliges Tier) und unser Lieblingsburger der "BigMac" wurde hier duch den "Maharatsha Burger" ersetzt.

Gegen abend trafen wir uns mit Afzal in seinem Haus. Dort tauschten wir ein wenig unser Erfahrungen aus in Sachen Gelaendefahren und hatten ein vorzuegliches indisches Abendessen. Normalerweise erklimmen diese Jungs jedes Wochenende eine Bergstation nahe Mumbai mit ihren Jeeps (Gypsys). Doch dieses Wochenende war es fuer Afzal leider nicht moeglich aufgrund des morgigen indischen Unabhaengichkeitstages. Doch er bot uns an mit seinen Freunden auf einen unvergesslichen Ritt zu gehen. Da sind wir natuerlich dabei!

Noch am selben Tag fuhren wir raus aus Mumbai, an den Fuss der Bergstation. In das kleine Oertchen namens Lonavla, um auf den Rest der Gruppe zu warten. Leider war das Oertchen total ueberrannt wegen des verlaengerten Wochenendes, es war uns nicht moeglich eine Unterkunft unter 4000Rs (67€)zu finden. So entschlossen wir uns diese Nacht im Auto zu verbringen. Auch die Suche am darauf folgenden Tag war leider vergeblich. Gegen nachmittag trafen wir auch die anderen Gelaendefahrer. Als sie hoerten das wir keine Unterkunft fanden und wieder im Auto schlafen wollten boten sie uns ein komplettes Ferienhaus eines Freundes an. Das war super nett von ihnen.

Am naechsten Morgen konnte das unvergessliche Abenteuer beginnen. Wir kaempften uns zur Bergstation ueber die von der Regenzeit aufgeweichten Pfade, die normalerweise zu dieser Zeit nur fuer Wanderer und Extrem-Allradfahrer zugaenglich ist. Auf dem Weg fuhren wir an einem schoenen
Wasserfall vorbei der tosend in eine tiefe Schlucht fiel.

Weiter ging die Fahrt durch Fluesse und

extrem vermatschte Strassen...

bis an den hoechsten Punkt des Berges.

Danach fuhren wir zum Abendessen in ein kleines Bergdorf, aber der Weg was sehr heimtueckisch. Ein kleines aber tiefes Matschloch wurde uns zum Verhaengnis. Das Auto steckte fest und es gab kein vor und zurueck. In einer einstuendigen Befreiungsaktion, die uns auch die letzten Kraefte raubte, schafften wir es doch unseren Jeep wieder aus dem Matsch zu bekommen.

Beim Befreiungsversuch opferten wir leider unseren Kuhfaenger. Wenigstens verdienten wir uns so unser Abendessen und schlugen uns richtig den Bauch voll. Total erschoepft wollten wir garnicht an den Rueckweg denken. Schnell den Kuhfaenger auf das Dach gespannt und mit dem
letzten Licht der Daemmerung losgebraust. Der Weg verlief fast Reibungslos bis auf ein paar kleinere Probleme wie ein defekter Allradantrieb und eine durchgebrannte Kupplung. Mit dem Abschleppen wechselten sich die noch funktionierenden Fahrzeuge ab. Spaet am Abend erreichten wir auch allesamt wieder Lonavla.

Billanz des Tages:

Von Anfangs noch vier funktionierenden Autos war nur noch eines in guter Kondition. Kolleteralschaeden waren nun
ein abgerissener Kuhfaenger, eine durchgebrannte Kupplung und ein defekter Allradantrieb. Hauptsache wir sind noch alle gesund und waren trotz alledem gluecklich.

Unsere Allradfreunde boten uns an mit ihnen zurueck nach Mumbay (Bombay) zu fahren um unser Auto wieder in Schuss zu bringen. Sie kennen dort einen guten Mechaniker. Und schon ging es wieder nach Mumbay. Bei einem der Jungs (Fahad) konnten wir derzeit uebenachten, da sie neben einem Reisebuero noch ein kleines Gasthaus fuehren. Schon am darauffolgenden Tag wurde die Queen von aussen, innen, unten und oben auf hochglanz gebracht. Sogar ein paar
neue Fussmatten waren im Service mit dabei.

Der Versuch zu bezahlen wurde mit eindeutigen Worten abgelehnt da die Tankstelle dem kleinen Asef gehoert.
Spaeter trafen wir den Mechaniker und besprachen mit Sagi die auszufuehrenden Arbeiten. Dann wurde dem Schrauber der Auto- (Haustuerschluessel) uebergeben und wir sahen all unseren Besitz davon fahren. Es war schon ein komisches Gefuehl einer Fremden Person unseren Schluessel zu ueberreichen und unser Auto in den dunklen Strassen Bombays verschwinden zu sehen.

Ausgefuehrte Arbeiten:

wiederbefestigung des Kuhfaengers, wechsel aller Oele, Zuendkerzen gewechselt, staerkere Lichter installiert, Heckklappe gangbar gemacht, Schloessler geoelt, Lager nachgestellt, Scheibenspritzpumpe getauscht und das Tuerschloss repariert.

Und all das kostete uns nur 4500 IRs = 70€ wobei das Auto 2 Tage in der Werkstatt war.

Da ist sie wieder schoen unsere Queen

Da ist sie wieder schoen unsere Queen

Bei einem Einkaufsbummel in der Hillroad wurden wir von einem Agenten der "Bollywood Studios" entdeckt. Er engagierte uns fuer eine Hintergrundrolle am Set
des Blockbusters "Youvraaj" mit dem Top Bollywoodstar Salmon Kahn. Der Film soll anfang November weltweit ausgestrahlt werden. Florian konnte wegen seiner
Frisur leider nicht mit dabei sein. Die Bezahlung bestand aus 500 IRs = 8€, Hin- und Rueckfahrt und Verpflegung. Es hat viel Spass gemacht und war wiedermal eine schoene Erfahrung.

Taeglich holten uns gross Asef und die anderen Jungs an unserem Hotel ab um mit uns ihre Freizeit zu verbringen. Meistens hingen wir an ihrem Treffpunkt, dem "Asef Cross", ab. Spaeter am Abend wurden wir immer aktiv und drehten unsere abendlichen Stadtrunden mit aufgedrehter Musik. Jeden abend luden sie uns zum Essen ein. Diese Plaetze waren unter den lokalen Leuten sehr beliebt und auch uns schmeckte es vorzueglich. Oftmals besuchten wir auch nur kleine Strassenrestaurants die keine Tische hatten aber trotzdem konnten unsere Gaumen nicht genug davon bekommen. Und wiedereinmal waren wir voelliges Opfer ihrer
Gastfreundschaft und durften keinen Cent bezahlen.

Es war eine super Zeit mit ihnen und so verabredeten wir uns auch gleich auf ein Wiedersehen in Delhi am 06.10.08 (nach dem Ramadan) um einen gemeinsamen Ausflug auf den hoechsten befahrbaren Gebirgspass der Welt zu wagen. Der Weg fuehrt uns von Delhi uber Manali nach Leh einer scheinbar wunderschoenen Gebirgsstadt.

Nun ging unsere Fahrt weiter nach Udaipur.

© Florian Mueller, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Australien aus treten wir unseren Heimweg, mit unserem Auto, durch Suedostasien, Indien, Pakistan und Iran bis nach Europa an.
Details:
Aufbruch: 02.10.2006
Dauer: 30 Monate
Heimkehr: 30.03.2009
Reiseziele: Singapur
Indonesien
Malaysia
Thailand
Kambodscha
Vietnam
Laos
Indien
Nepal
Pakistan
Iran
Türkei
Der Autor
 
Florian Mueller berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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