Lea und Ida unterwegs mit Tante Eggut bei den Aussi's, Tassi's und den Kiwi's

Zum Frühstück im Mt. William NP waren wir wieder zu fünft. Das Känguru hatte auch kräftigen Hunger, aber bei uns gab es nichts zu holen.
Außer im Zoo soll man ja keine Tiere füttern!! Es stand mal wieder wandern an. Erst am Beach wo ich phantastisch große Muscheln fand. Zwischen einigen großen Steinen fand ich sogar mehrere lebende Seesterne.

Mama hat ja nun ein Faible für den Namen William, da wir schon den zweiten Berg mit Namen William besteigen mussten. (der Erste war in den Grampians.). Man hatte einen tollen Ausblick über den gesamten NP. Wir fuhren auch fast den selben Weg wie am Abend zuvor, nur das wir jetzt gerade mal 2 Kängurus auf den Weg zum Bay of Fire sahen. Erst besuchten wir noch einen Leuchtturm. Dort stand die Polizei und hielt Ausschau nach illegalen Fischern. Da muss man hier ganz doll aufpassen. Wenn die Fische oder Loobster nicht die vorgeschriebene Größe oder Menge haben, wird sofort die Ladung incl. Boot eingezogen und es gibt nichts wieder zurück.

Am Bay of Fire konnten wir unseren Augen nicht trauen, es sah aus wie die schönste Winterlandschaft. Wir dachten schon, uns steht doch eine weiße Weihnacht bevor. Bis wir ihn an unseren Füßen runterrieseln sahen, den Schnee äh den Sand. Weißer Sand so weit das Auge blicken konnte. Jetzt hatte eigentlich nur noch gefehlt, dass der Weihnachtsmann auf einem Schlitten daher kommt. Aber es waren ja noch ein paar Tage bis dahin.

Da Tasmanien sehr natürlich ist und sehr viele NP hat, sind es vor allem diese Erlebnisse die uns die nächsten 4 Wochen prägen werden. Im Freycinet NP sollten wir einen der 10 schönsten Strände der Welt sehen, die so genannte Wineglas Bay. Zumindestens sagen das dort alle. Wie das so üblich ist bei schönen Sachen, muss man da erst einmal über Stock und Stein dahin wandern. Das schöne war, das wir wieder ein bissel klettern konnten. Angekommen offenbarte uns ein schöner Strand, wo wir auch gleich beachen gingen.

Aber wenn das einer der Schönsten ist, bin ich der hübscheste Tasmanischen Teufel. Wobei das bestimmt stimmt!! Der Rückweg hatte noch etwas unangenehmes für mich auf Lager. Ich lief vorne weg und erschrak. Mitten auf dem Weg eine schwarze lange Schlange. Nur gut das ich stoppte, ich glaube ich habe allen das Leben gerettet. Papa hat noch den Schwanz gesehen. Es muss die gefährliche und hochgiftige Tiger Snake gewesen sein. Die Gefährlichste in ganz Australien. Nur gut, das es nächsten Tag Richtung Hobart ging, die Hauptstadt der Insel. Dort erwartet uns die liebe Cordel nebst Kevin. Die Cordel ist ein gute Freundin von meinen Eltern und ist vor 2 Jahren zu einem einjährigen Trip nach Australien aufgebrochen. Nun sind ja mittlerweile 2 Jahre vergangen. Tja, sie hat den Kevin getroffen und ihn glatt geheiratet. Sie lebt nun in Tasmanien und mit Ihnen werden wir Weihnachten, Neujahr und einige Tage verbringen.
Am nächsten Morgen ging es zum Ausflug nach Tasman Peninsula. Dort gab es einige durch Wasser geschaffenen Formationen zu beobachten. Tasmans Arch, Devils Kitchen oder Blowhole.

Am White Beach gab es BBQ und eine schöne sternenklare Nacht.
Am nächsten Tag wollten uns Mama und Papa in ein Gefängnis stecken. Wir hatten keine Chance. Tasmanien hieß früher mal Van Diemens Land und war hauptsächlich eine Gefangeneninsel für die englische Krone. Von 1833 - 1877 wurde unter anderen Port Arthur als Gefängnis genutzt. Da kamen dann politische Gefangene und Schwerverbrecher hin. Ich wurde auch zu einem. Am Eingang bekam ich eine Karte und konnte dann die Geschichte des Gefangenen nachleben. Meiner hieß Peter Brannon, war 13 Jahre alt und hatte 7 Jahre für das Stehlen eines Taschentuchs bekommen.

Leider sind die meisten Gebäude bei den Buschfeuern 1895/1897 zerstört wurden. Jedoch wurde sehr gut aufgezeigt, das die Gefangenen umerzogen werden sollen. Sie hatten es besser als in den Gefängnissen in England. Die meisten hatten nach Ihrer Entlassung auch die Möglichkeit, in Australien etwas aufzubauen. Was ich besonders schön fand, es gab noch eine Bootsfahrt um einige Insel, wie die Friedhofsinsel oder die Halbinsel für die straffälligen Kinder war.
Tja und dann war auch schon Weihnachten. Weihnachten wird hier ein bissel anders gefeiert. Nicht nur in kurzen Hosen, wegen der Wärme, nein die Geschenke gibt es auch einen Tag später. Das müsst ihr Euch mal vorstellen, noch einen Tag länger warten, wo es wir so schon kaum aushalten konnten. Da bringt der Santa Claus- so heißt der Weihnachtsmann hier, die Geschenke über Nacht. Am Morgen stehen die Kinder alle auf und rennen im Schlafanzug zum Weihnachtsbaum. Dort schauen sie was er gebracht hat. Bei uns hatte er ein paar Inliner gebracht.

Papa hat natürlich gestöhnt, er muss es ja irgendwie nach Hause bekommen. Der Vorteil, dass wir die Geschenke am Morgen bekamen, wir konnten den ganzen Tag damit spielen. Auch nicht schlecht!! Zum Mittag gab es Truthahn, hat der Kevin zubereitet. Ohne viel Firlefanz, einfach rein in Ofen, nebenbei noch schnell einen Weihnachtsbesuch getätigt. Zum Mittag war alles fertig.

Jedoch kam im allgemeinen über die letzten Wochen kein richtiges Weihnachtsgefühl auf. Ohne Kälte, Weihnachtsmarkt, Plätzchen etc. geht das halt nicht. Die Australier schmücken ihre Häuser, so dass man vor allem am Abend die toll ausstaffierten Gärten incl. Beleuchtung beobachten kann.
Im übrigen feiern die meisten Australier Weihnachten und Neujahr am Strand. Sie kommen mit der Familie und Freunde zusammen und Campen, äh Zelten.

Das hieß für uns es Ihnen gleich zu machen. So brachen Cordel, Kevin und wir am 2. Feiertag, Boxing Day (so heißt das hier), auf Richtung Bruny Island.

Liebe Grüße
Ida.

12_Weiße Weihnacht mit dem Santa Claus