Lea und Ida unterwegs mit Tante Eggut bei den Aussi's, Tassi's und den Kiwi's
16_Kiwis im Champagnerpool
Von Auckland aus ging es in den hohen Norden Neuseelands. Nicht in der Wallachei, sondern Whangarei war unser erstes großes Ziel. Auf dem Weg dorthin wollte Lea mir mal wieder was vormachen und sagte, sie könne über Wasser laufen.
Aber ich wusste sofort, das dies nur Schmuh war. In Whangarei gab es erst einen wunderschönen Wasserfall zu sehen, anschließend ging es zu ein paar Höhlen.
Ihr werdet Euch bestimmt jetzt fragen, Höhlen haben wird doch schon mal gehabt, ja aber nicht Höhlen, die man selber erkunden muss. Die Abbey Caves inkl. ihren Rundwanderweg bestehen aus 3 Höhlen. Dort gibt es keinen Besuchereingang oder Souvenirläden.
Es gibt einen abgetretenen Wanderweg mit ein paar Zeichen zu den Höhlen und das wars. Festes Schuhwerk und Lampen muss man natürlich mit dabei haben. Wir wurden nun also zu Höhlenforschern. Die erste Höhle war für meine kleinen Beine gar nichts, deshalb ließen wir sie auch aus. Die 2., auch Mittelhöhle genannt, war da schon besser. Wir glitten über große Steine ins Dunkel. Unten war es ganz still und man hörte nur das Plätschern des Wassers. Das Wasser war 40 cm hoch und unser Endpunkt. Was nun?!? Papa ging durch das Wasser mit Lampe noch weiter hinein und war auf einmal verschwunden. Wir riefen nach ihm und bekamen keine Antwort. 10 Minuten später tauchte er wieder auf. Er sagte nur, das wir uns fertig machen sollten. Huckepack wegen des Wassers ging es nun weiter. Ich auf Mama und Lea auf Papa. Wir liefen durch das Dunkel der Höhle und sahen mit unseren Stirnlampen einige Stalagtiten. Am Endpunkt unserer Reise standen wir in der Höhle und Papa schaltete alle Lampen aus. An der Decke leuchteten Tausende von Glühwürmchen. Wir waren fasziniert von den "Sternenhimmel in der Höhle". Wir konnten uns gar nicht satt sehen, aber dann ging es auch wieder zurück. Die dritte Höhle war nur kurz und man konnte nicht viel sehen, außer ein kleines Glühwürmchen, welches sich an den Höhleneingang verirrt hatte.
Von unserer Höhlentour ging es erst einmal zur Entspannung auf die schönste Nebensache der Welt. Habt ihr es erraten? Manche verbringen dort Stunden mit Zeitung lesen. Ja, es ist die Toilette. Der Herr Hundertwasser, Österreichischer Künstler, lebte über 20 Jahre in Neuseeland. Er hat viele Gebäude lustig und bunt gebaut. Das letzte Gebäude, welches er kreierte, war eine lustige Toilette.
Und weil der Tag noch nicht zu Ende war, besuchten wir noch das Areal in dem 1840 der Vertrag über den Landverkauf zwischen den Engländern und Maoris unterschrieben wurden. Neuseeland wurde britische Kolonie. Vor unserem Rundgang über das Gelände, hatten wir einen Solovorführung einer Maoritanzgruppe. Wir waren halt die einzigen Gäste. Sie beschrieben die Entdeckung und Entwicklung Neuseeland seitens der Maoris.
Nach dem wir das Musikinstrument poi - an einer Schnur hängende Bälle, probieren durften, hatte Papa seinen Auftritt. Er musste mit Ihnen einen Haka tanzen. Dieser Tanz wurde immer vor Kämpfen zur Abschreckung des Gegners genutzt. Wie eben bei Männertanz so üblich viel stampfen, schreien und Zunge raus stecken. Papa hat sich aber gut gehalten.
Der Kauribaum ist der Eukalyptusbaum Neuseelands. Diese Bäume werden sehr alt, bis zu 2000 Jahren. Auf unserer Reise sahen wir sehr viele verschiedene Kauribäume. Vom größten Kauribaum Neuseelands bis zu den "4 Sisters" die ganz eng aneinander stehen.
Leider wurden in den letzten Jahrzehnten viele alte große Bäume abgesägt und es brauch lange, um dies wieder aufzubauen. Ab jetzt sollte es nur noch Richtung Süden gehen. Erstes Ziel war die Coromandel Halbinsel. Unser Camper machte uns einen Strich durch die Rechnung, da Lea und ich auf langen Fahrten immer gerne Musik hören und die Boxen hinten nicht funktionierten. Unser Protest wurde angenommen und so bestimmte der Camperverleiher unseren Tagesablauf. Da die Reparatur etwas dauern würde, gab es ein paar kleine Gutscheine. Erst ging es auf ein Weingut, wo es leckerstes Essen gab und anschließend besuchten wir eine Schmetterlingsfarm. Dort gab es auch eine kleine Parkeisenbahn und noch viele kleine Tiere zum streicheln. Spinnen gab es auch, aber nur im gläsernen Kasten.
Unser Radio ging wieder und wir machten uns auf den weiteren Weg. Im Coromandelwald sahen wir einen künstlichen Staudamm, der dazu da war Wassermaßen zu bestimmten Zeiten durchzulassen, um damit die Kauribaumstämme nach der Fällung mittels Wasserkraft auf den Flüssen zu transportieren.
Da wir seit einigen Tagen keine Wanderung mehr gemacht hatten, wurde es mal wieder Ernst. Sie lockten uns mit der Aussicht auf einen tollen Badestrand. Was sollen wir sagen, es war einer der schönsten Strände unserer Reise. Vor allem konnten wir durch einen riesigen Steinbogen, der Cathedral Cove genannt wird, zu einem weiteren Strand gehen. Dort war nun auch erstmal beachen angesagt.
Am Abend ging es noch zum Hot Water Beach. Da gibt es direkt am Meer heiße Quellen. Man muss nur im Sand buddeln und das Wasser, welches von unten nach oben kommt, ist richtig warm. Dies ist jedoch nur während der Ebbe möglich und das nur in den 2 Stunden der tiefsten Ebbe. Da bei uns noch Flut war und die Ebbe erst am späten Abend kommen würde, mussten wir auf unser heißes Bad verzichten. Da wir noch einige heiße Quellen, Vulkane etc vor uns hatten, war es nicht allzu schlimm!
Erst einmal befassten wir uns aber mit dem Nationalwort Neuseelands. Kiwi. Da gibt es zum einem den Nationalvogel, welcher Kiwi heißt, leider sieht man den nur noch ausgestopft im Museumsshop oder im Zoo. Dazu aber noch später in den nächsten Berichten. Wir kennen vor allem die Kiwi, ob grün, gelb oder rot, die am liebsten in unseren Bauch will.
Wie wächst eigentlich eine Kiwi? Am Baum, am Strauch oder in der Erde und woher kommt sie bzw. wohin geht sie. Wir erfuhren, dass sie aus China kommt und erst seit ca. 60 Jahren in Neuseeland im großen Stil angebaut wird. Sie hängen an einem Baum, aber sie werden wie Sträucher aufgehängt, um sie besser pflücken zu können. Im übrigen erfuhren wir durch die Heike, welche wir noch kennen lernen sollten, das die Blüten gedrückt werden, damit die Kiwis gleich groß werden. Die Kiwis werden wenn sie reif sind von April bis Ende Juni gepflückt und sind dann bei 0°C-1°C Lagerung 10 Monate haltbar. Deshalb gibt es das ganze Jahr auch immer frische Kiwis bei uns zu Hause!! Übrigens gelbe und rote Kiwis sind Neuzüchtungen.
Nachdem wir uns mit Kiwis und Kiwisaft gestärkt hatten, ging es weiter zum eigentlichen Nationaltier Neuseelands - dem Schaf. In Neuseeland gibt es überall Schafe, Weiße, Schwarze und manchmal auch Rote.
Die Krönung eines Schaftages begeht man natürlich mit einer Schafshow. Dort lernt man alle Arten von Schafen kennen und natürlich wie sie geschoren werden. Denn die Wolle der Schafe ist ein Hauptprodukt für die Kleidungs- und Teppichindustrie. Zum Schluss durften noch die Hütehunde ran und ihr Können beweisen, wie fange ich ein Schaf ein. Nach einem Streichelmarathon unserseits der alten Schafe und der neuen Lämmer, ging es über das gesamte Gelände. Dies beinhaltete von 10 Stunden alten spuckenden Lamas, schottischen Hochlandrinder (Die ganz aufgeregt waren als sie meine roten Haare sahen- siehe Bild), Hirsche mit riesigen Geweihen, Kiwis, Avocados und einigen wagemutigen Bungeespringern einfach alles.
Am Abend ging es endlich, aber in die, oh alle über 18 weghören, in die Pupshaupstadt Rotorura. Durch die vielen Thermalquellen und vor allem die Schwefelauslässe gibt es dort einen sehr unangenehmen Geruch. Besser gesagt es riecht wie auf Toilette, oder wenn sich mal wieder jemand nicht benimmt wie Meister..., dann riecht es wie Pups. Faszinierend war jedoch das Mitten in der Stadt am schönsten See einige Löcher waren wo heißes Wasser raus quoll.
Nach einer kurzen Nacht mit Mief in der Nase, wollten wir einen Geysir beobachten, welcher nur einmal am Tag Wasser aus dem Boden spritzt. Als wir dort ankamen, waren wir vier von ca. 300 Menschen. Damit der Geysir überhaupt sein Wasser raus lässt, wurde noch eine Ladung Seifenpulver hineingeschüttet. Da muss ich sagen, das kann meine Doreen besser. In der Kita hatten wir einen Vulkan ausbrechen lassen mit Essig und Backpulver und wir waren nur 17 Kinder!!!
Das Schöne an diesen Ort waren aber weniger der Geysir, sondern mehr die anderen Krater. Es gab verschiedenste Krater mit Schwefelauslässen oder Eisen. Die waren bunt und schön anzusehen. Am schönsten war der Champagnerpool. Dieser war am Rand Orange und sah von außen aus wie die größte und tiefste (60m) Badewanne der Welt.
Nur etwas zu heiß (74°). Obwohl das bei 30° im Schatten und sengender Hitze nicht aufgefallen wäre. Zum Abschluss gab es noch das Teufelsbad, wo das Wasser total grün war. Papa konnte mich im letzten Moment noch zurückhalten, da ich natürlich sofort ein Bad nehmen wollte. Wenn es schon nach mir - dem tasmanischen Teufel benannt ist.
Eine Frage blieb im übrigen offen, ob Lea ihre Vulkanforscher Kariere fortsetzen kann. Der Geruch über dem gesamten Gelände hat ihr nicht so gefallen. Wie können wir sie nur wieder etwas aufbauen?!?
Liebe sonnige Grüße aus Neuseeland
Ida
16_Kiwi's im Champagnerpool
Damit ihr auch wieder den ungefähren Aufenthaltspunkt kennt. Gibt es jetzt auch die Neuseeland Karte. Von Auckland entlang der Reiseroute bis Rotorura, dem Endpunkt des Berichtes sind es ca. 1200km.
Aufbruch: | 30.10.2008 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 27.02.2009 |
Neuseeland