Lea und Ida unterwegs mit Tante Eggut bei den Aussi's, Tassi's und den Kiwi's
Schiff ahoi und eine Ladung roter Sand
Ich wachte mit einen riesigen Schrecken auf. Mama zeigt mir das Bild von Agathe. Das machte mir einige Tage schwer zu schaffen. Obwohl ich zu Hause alle Spinnen immer vor dem Tode rette!! Wir waren mittlerweile auf den Murray River gestoßen, angeblich das 4.größte zusammenhängende Wassersystem der Erde. 80% aller Australier sind von ihm abhängig. Das haben wir auch gleich mitbekommen. Erst wurde es immer trockener und staubiger auf und neben der Straße und dann begann es wieder grüner zu werden. Riesige Kilometerlange Weinareale, diesen schlossen sich erst Nektarinen und dann noch Orangen-, Mandeln- und Zitronenfelder an.
Das tolle hier in Australien ist, du kannst an den Plantagen einfach einen Beutel kaufen. Aber nicht bei einer Person, sondern du wirfst das Geld einfach in eine Box und das wars. In Australien insgesamt läuft sehr viel auf Vertrauen und Ehrlichkeit.
Anschließend kamen wir wieder etwa vom Fluss ab, Richtung Hattah NP, da war wieder alles trocken und staubig. Aber dafür sahen wir Echsen, Emu's und rote Kängurus. Da sind wir auch zum ersten mal über Sandpiste gezuckelt.
An unseren Lagerplatz waren fast alle Seen ausgetrocknet. Abends hatten wir dann auch unser erstes australisches Lagerfeuer, als wir mal für kleine Mädels mussten, war der ganze Boden mit Ameisen bedeckt, aber nicht nur bei uns über all auf dem Areal. Agathe war auch wieder da. Sie musste irgendwie mit uns gefahren sein, wo auch immer. Nächsten früh waren alle Ameisen incl. Agathe wieder verschwunden. Würde sie noch mal auftauchen?
Wir machten uns aus dem Staube, im wahrsten Sinne des Wortes, da es mittlerweile 36°C geworden waren. Nun ging es Richtung Mildura. Da ließen wir es erstmal ruhig angehen und planschten im Pool auf dem Campingplatz. Mildura liegt genau am Murray River und da gibt es einige Schaufelraddampfer und viele Hausboote. Weil Papa so drängelte versuchten wir eins zu ergattern. Ihr werdet s kaum glauben, aber wir bekamen das Größte und Hübscheste was ihr Euch vorstellen könnt- die Kleineren waren schon weg. Mama war zwar erst dagegen, aber ich konnte sie überzeugen. Zum Schluss mussten wir sie runter tragen, weil's sie nicht mehr weg wollte!
Nächsten Mittag ging es los. Mit Großeinkauf und fast allen Sachen ging es an Bord, außer Tante Eggut, die ist etwas zu dick und deshalb durfte sie nicht mit. Erst gab es eine kurze Einweisung für Hobbysteuermann Papa, aber dann volle Kraft voraus.
Dann wurde einstimmig die Ämter vergeben:
Papa war Schiffsjunge; Mama Smutje (Köchin); Lea Matrose und Hilfssteuermann und ich war natürlich der Kapitän!!
Es ging entlang des Flusses - hoch und runter. Nach drei Nächten und vier Tagen sollten es insgesamt über 100km werden. Wir sahen viele Vögel unter anderem den Snakebird (Schlangenvogel). Der sieht über der Flussoberfläche aus wie eine Schlange, aber da schaut nur der Kopf heraus, der Körper ist unter Wasser. Wir machten tolle BBQ's an Bord und schwammen im Fluß. Wir genossen die Ruhe und das langsame Vorwärtskommen und spielten und malten viel.
Am Abend gab es tolle Sonnenuntergänge direkt am Fluss. Leider war die Bootsreise schnell
vorbei und wir legten wieder an um unsere nächsten Abenteuer anzugehen. Dieser lies auch nicht lange auf sich warten, Es ging Richtung Mungo NP. Ein tolles Wiedersehen gab es natürlich mit Tante Eggut, sie hatte uns schon ganz doll vermisst.
Leider waren es gleich wieder eine anstrengende Fahrt, da es nun über 90 km Sand- und Schotterpiste ging.
Der Mungo NP liegt im Outback, das ist der Landesteil, wo es sehr heiß ist und man ganz wenig Wasser hat. Es gibt eigentlich nur roten Sand und viele Bäume wachsen auch nicht. Menschen leben auch nur ganz wenige dort. Mama erklärte mir das die Ärzte mit einem Flugzeug zu Ihren Patienten fliegen. Der Mungo NP hat eine sehr eindrucksvolle Geschichte. Es ist altes Aboriginaland und der See der dort mal war ist vor über 45000 Jahren ausgetrocknet. Damals war es noch Grün und es lebten viele Tiere und Menschen in dem NP. Seitdem er ausgetrocknet ist, holte sich die Wüste jeden Meter zurück.
Genau in der Mitte gibt es die Chinesische Mauer. Dies ist aus Sand und sieht aus wie eine riesige Sanddüne. Wir haben auch gleich ein paar Rutschpartien unternommen!
Nach eine 70km Safaritour durch den NP, wo wir viele Kängurus, einen rieseigen Schwarm rosaner Kakadus und zwei kleine Echsen sahen, erlebten wir den Sonnenuntergang auf der chinesischen Mauer.
In der Nacht war wieder Känguruschütteln angesagt. Um uns waren mind. 4 Stück versammelt. Bisher waren sie am Morgen immer verschwunden, aber nun wollten sie auch mit Frühstücken. Eines war besonders niedlich, Mama mit Kind.
Eins wollte sogar mit Papa boxen, aber leider kam der Kampf nicht mehr zustande und wurde wiederum verschoben. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
Dann ging es wieder auf die staubige Piste. Es gab zwar einige blaue Flecken auf der Rückbank, vom Löcher durchfahren (Papa hatte mal wieder ein steifes Knie und konnte das Gaspedal nicht loslassen), aber ich hatte Spaß da ich vorne saß. Aber zum Glück endeten wir nicht wie ein Weggefährte, der vor geraumer Zeit hier mal Langfuhr.
Wieder stand uns eine etwas weitere Reise bevor. Mama und Papa freuten sich schon auf das Ziel, nur irgendwie hatte ich im Gefühl, dass wir nicht allzu viel davon haben sollten.
Viele Grüße von Tante Egutt und Ida
PS: Grüße vom Papa
Da es sehr schwierig ist, eine ordentliche öffentliche Karte für die Routendarstellung zu bekommen, hat er versucht seine künstlerische Ader spielen zu lassen. Wenn er überhaupt eine hat!
Aber er hat eine Karte von SO Australien gezaubert, im Reisebericht 6 - Gästebuch und andere Details war dies schon mal Ansatzweise erklärt worden.
Hier sind jetzt die ungefähren Orte der Reiseberichte dargestellt, wobei Reisebericht 2 mit Kissing Point - Sydney anfängt!
Bis zum 8. Reisebericht haben wir ca. 4000 km zurückgelegt.
Aufbruch: | 30.10.2008 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 27.02.2009 |
Neuseeland