Ein Traum wird wahr - einmal um die Welt...

Reisezeit: Juli 2005 - April 2006  |  von Jens Marion

Neuseeland: Familienurlaub

Am 22.12 holten wir Waltraud am Flughafen in Auckland ab. Voellig aufgedreht erzaehlte sie uns von ihrem Flug und als erstes ging es zu ihrer kleinen Unterkunft. Bis dahin wusste sie es noch nicht, aber es lag ein schwerer Tag vor ihr. Jetlag!! Deshalb gab es keinen Mittagsschlaf sondern einen Spaziergang. Zum Eingewoehnen Fish and Chips als Mittagsessen und danach einen Kaffee. Abends landeten wir auf unserem Campingplatz und quatschten stundenlang. Bis auf einmal Waltrauds Augen schwer wurden und der Kopf am liebsten ein Kissen gesucht haette. Aber heute gabs kein Erbarmen, abwechsend mussten Philip, Marion und ich Mama immer wieder anstubsen und zum Weiterreden zwingen. Erst um 21 Uhr gestatteten wir ihr ins Bett zu huepfen, schliesslich will sie ja nicht eine Woche mit dem Zeitunterschied kaempfen. Waehrend der ganzen Weihnachtsfeiertage blieben wir in Auckland, hingen am Campingplatz rum und erzaehlten uns alle "Neuigkeiten" aus Deutschland, naja vielleicht eher Eschollbruecken. Wir sind mit der Faehre in die Innenstadt gefahren und haben schoen beschaulich Weihnachten und auch Philips Geburtstag gefeiert. Wenn das Philips Generation mal liest, er/wir haben euch hier ganz schoen vermisst. Ich kann ihn ja nicht unter den Tisch saufen, da muss schon einer von Euch kommen.
Naja wir feierten Weihnachten eben auf einem Campingplatz in der prallen Sonne, das ist fuer uns Europaeer ablsolut strange.

Froehliche Weihnachten auf dem Campingplatz

Froehliche Weihnachten auf dem Campingplatz

Reinfeiern in Philips Geburtstag

Reinfeiern in Philips Geburtstag

Am 26. ging unsere Rundreise los, ab in den Sueden, nach Rotorua. Abends gings in ein Maori-Dorf. Ich kann nur sagen, da sind Frauen im Vorteil. Fuer uns gab es wenigstens was zu sehen. Der Tanz und das Gebruell sind wohl eher Geschmacksache, aber wir sind ja offen fuer alles. Und fuer alle Fans der "All Blacks", ja, den Haka haben sie uns auch gezeigt. Nachdem wir dann fast am Verhungern waren, gab es auch endlich was zu essen. Hangi, ein typisches Maorigericht, bei dem Kartoffeln und Fleisch stundenlang im Boden geraeuchert werden. Bei Kartoffeln ist hier Vorsicht angesagt. Oft gibt es auch Kumara, das sind Suesskartoffeln und fuer meinen Geschmack etwas gewoehnungsbeduerftig. Aber wir haben alles probiert und man muss sagen, das kann man essen. (klar Marion denkt nur ans Essen)

In den naechsten Tagen wird unsere Reisegeschwindigkeit maechtig steigen, Mama hat ja nur so wenig Zeit. Als naechstes ging es Richtung Taupo. Erster Stop auf dem Weg war das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Wer sich von Euch noch an White Island erinnert, hier fuehlten wir uns stark daran erinnert. Ueberall dampft es und der Boden blubbert. Heftig.

Der dampfende "Champagnerpool"

Der dampfende "Champagnerpool"

Am beeindruckendsten waren die unterschiedlichen Farben, die an den Felsen haengengeblieben sind. Es war eine kleine schoene Wanderung bei super Wetter, aber damit hatten wir in den naechsten Tagen ganz oft Glueck. Tja wenn Engel reisen.
Als wir dann gegen Nachmittag in unserem Guesthouse ankamen wurden wir von tausend Flyern ueberschuettet und mir (Jens) fiel mal wieder eine Werbung fuer einen Fallschirmsprung in die Finger. Das Wetter war wirklich genial, man koennte alles sehen, kein Regen. Also gut das muss man mal ausprobiert haben, Philip war nartuerlich gleich mit dabei. Tja nur noch eine Sache: wie erklaer ich es meiner Mama. Sie war natuerlich aengstlich, aber hat keinen Terror gemacht.
So dann gings zum Flughafen und langsam baute sich die Nervositaet auf, Herzschlag, sinnloses Gebrabbel (OK das gibts auch ohne Falschirmsprung), aber dann und wann doch der Gedanke "sind das vielleicht die letzten Minuten meines Lebens". Dann gabs eine kurzes Briefing, wie man sich bewegen soll usw. Dann gings ans Anziehen und uns wurden unsere Tandemspringer vorgestellt. Meiner lief noch kurz vorm Einstieg ins Flugzeug ohne Schirm rum. Lief dann zweimal um die aufgebauten Schirme rum und brummelte was. Ich wollts lieber nicht verstehen. Im Flugzeug wars dann eher aus mit lockeren Spruechen. Da wurde gezogen und gestrampelt, das ich ueberall festgemacht bin - hoffentlich. Und dann gings ganz schnell, die Leute vor uns sprangen ab und wir rutschten auf die Luke zu. Ein kurzer Blick, ein kurzes Photo und ab gehts. -eigentlich sollte hier ein Geraeusch hin, ich wuesste aber nicht wie ich es beschreiben soll, deshalb lass ichs lieber. Aber es war definitiv der Hammer beim ersten einatmen bleibt einem einfach nur die Luft weg. Ich hatte mich fuer einen Sprung mit einem Kameramann entschieden und so segelten wir zu dritt durch die Luft. Eigentlich segelte ich nicht, ich staunte und sah die Erde so schnell naeher kommen. Ich wurde mit meinem photogenen Gesicht gefilmt waehrend wir springen. Oh mann, auf dem Video sieht man aus als sei man ein bisschen debil geworden. Als nach einer Minute der Fallschirm aufging fand ich es schade das es nicht noch ein bisschen laenger gedauert hat, aber der zweite Teil hat auch seine Vorteile. Jetzt konnte ich ganz locker die Landschaft von oben betrachten, die verschiedenen Wasserfarben auf dem See, alles wunderschoen.

Als wir wieder unten waren hatte ich immer noch Adrenalin in den Adern und war aufgedreht. Philip fand das ganze auch ziemlich geil allerdings wars fuer ihn viel zu schnell vorbei.

Auf dem Weg zurueck ins Guesthouse schwaetzten wir mit einem Fahrer wann den hier das letzte mal was schiefgelaufen ist, einfach nur mal um zu hoeren "auch das ist alles sicher Jungs" Aber mit der Antwort hatten wir nicht gerechnet. Einem Konkurent, uebrigens der direkte Nachbar am Flugplatz, ist heute eine Turbine ausgefallen und alle Leute mussten ruckzuck aus dem Flieger raus, bei 7000 Fuss. Da sie noch im Steigflug waren mussten sie in einem Radius von 25 km aufgesammelt werden - zum Glueck ist niemanden was passiert. Das lustige war am naechsten Tag stand ein winziger Artikel in der Zeitung, bloss keine schlechte Publicity!

Am naechsten Tag ging es dann zuerst zu den Hukka-Falls, Wasserfaelle anschauen. Na ja, war ganz schoen, allerdings hatten wir uns von der Beschreibung im Reisefuehrer etwas mehr erhofft. Also haben wir uns noch ein bisschen in Taupo vergnuegt. Jens hat sich beim Hole-in-One versucht. Der geuebte Golfspieler soll es angeblich schaffen vom Festland aus dieses winzige Loch auf einer schwimmenden Plattform auf dem See zu treffen.

Schafft er es?

Schafft er es?

Nach 10 Versuchen hat Jens aufgegeben - schon wieder nix mit dem Jackpot. Damit wir aber nicht an seinen Golfkuensten zweifeln gabs danach ne Runde Minigolf fuer alle und Ueberraschung, Jens hat sogar gewonnen
Nachmittags gings dann wieder ins Auto. Ziel Tongario National Park. Wir hatten ja dort schon den heftigen Tagestrekk gemacht. Aufgrund des sehr steinigen Aufstiegs und der mitgebrachten Schulterverletzung von Mama haben wir uns fuer eine andere Route entschieden. Allerdings kann man ja hier fast jede Route laufen, mal mehr mal weniger anstrengend aber immer schoen. Nach einer kleinen Pause haben wir uns dann doch noch entschieden auf den Gipfel mit dem Skilift zu fahren. Da es hier ja auf den Sommer zugeht gab es nur noch vereinzelt Schnee, trotzdem kann man sich auch bei wenig Schnee den Hintern wegfrieren. Da wir oben etwas muede wurden blieb es bei einer kleinen Kaffeefahrt und wir setzten uns in die einzige Skihuette um einen Kaffee zu trinken. Alles in allem waren wir aber schon ziemlich aktiv heute und konnten uns ruhigen Gewissens auf den Rueckweg zum Campingplatz machen. Als wir dort ankamen bereiteten wir uns wieder auf unsere Entspannungsphase vor. Wieder eine Runde Spa Pool mit Bier und Blick auf die schneebedeckten Berge.

Sonnenuntergang im Tongariro National Park

Sonnenuntergang im Tongariro National Park

Nach ein paar relaxten Stunden gings daran Abendessen zu machen. Da wir (Marion und Jens) eher von der langsameren Sorte sind, stuermte Mama schon mal vor in die Kueche, und ohne das man sichs versah hatte sie wieder jede Menge neuer Freunde und mal hier und mal da einen "Probierloeffel im Topf". Neugierige Frau Aber lustig war es schon. Waehrend wir kochten trafen wir wieder Deutsche (eigentlich koennen ja gar keine mehr zu Hause sein) und nach zwei Saetzen war klar, das ist ein waschechter Hesse. Und dann folgendes: Wo seid ihr denn her? Aus der Naehe von Frankfurt. Und wo genau? Aus der Naehe von Darmstadt. Und dort? (man war der nervig) Ei aus Pungscht. Ach nee, da komm ich aa her. Wie heisst dann du? Jens O. Ach nee ich glaubs nett, ich kenn deine Mutter, mit der habe ich den Geburtstag von Heidi H. gefeiert. Das ist doch subber, geh mal nach neben an, da hockt se rum."
Ach was ist die Welt so klein.
Ich kannte ihn leider nicht, aber Mama scheint ja Gott und die Welt zu kennen. Tja ebenso auch Werner....

Am naechsten Tag gings wieder daran unsere Sachen zu packen und die Ostkueste anzusteuern. Wir wollten die schoene Weinregion um Napier besuchen. (Marion hatte ja schon mal die Ehre das feine Sortiment zu testen) Und wieder konnten wir das warme Wetter und eine tolle Fahrt durch die Weinberge geniessen. Dann probierten Marion und Jens sich als Stadtfuehrer. Wir waren ja schon mal da und da auch dieses Staedtchen recht klein ist, war es selbst fuer uns kein Problem sich an manche Dinge zu erinnern. Abends wollten wir uns ganz schoen verwoehnen lassen und auf einem Weingut essen gehen. Nach einer Beratung an der Touri Info (Jens war da sehr skeptisch) entschieden wir uns fuer ein schoenes Weingut. Der Vorteil war, man konnte schon mal vorher einen Blick auf die Karte und auf die Preise werfen, manchmal haut es einen naemlich echt vom Stuhl wenn man das sieht. Schlussendlich einigten wir uns auf ein schoenes rustikales Weingut und konnten dort ein wunderschoenes Abendessen geniessen, mitten zwischen den Weinreben und den Weinfaessern.

Am naechsten Tag gings nach Wellington wo wir Silvester feiern wollten. Als wir nachmittags im Backpacker eincheckten waren wir ein bisschen enttaeuscht. Alles hatte seine besten Tage schon hinter sich und die Leute waren auch ein bisschen schmuddelig. Das spiegelte sich auch im Verhalten in der Kueche wieder. Es gab keine Handtuecher, die Haelfte vom Geschirr stand dreckig rum und geputzt wurde auch nur sporadisch. Das einzige was man dem Hostel zugute halten konnte war die Lage. An einem Hang mit einem tollen Blick ueber Welligton. Naja davon leben sie hier.
Dann machten wir uns daran uns chic zu machen, naja soweit wie es eben ging. Ausser meiner Mama hatte niemand richtig Klamotten dabei, aber das nehmen die Kiwis nicht so ernst (Gott sei Dank). Dann gings auf die Piste und wir erlebten unser blaues Wunder. Hier waren hunderte von Leuten auf der Strasse die feierten, eher eine Seltenheit wie wir bis jetzt feststellen mussten. Und da es hier deutlich waermer ist als im winterlichen Deutschland liefen die Maedels hier halb nackt durch die Gegend, ekelhaft (Jens) Als Mama, Philip und Marion ein Bier in der Hand hatten wollten wir auf die Strasse, aber nix da, vor uns stand ein ca. 2 Meter grosser Maori Tuersteher, der uns erst mal klarmachte das Alkohol nur in der Bar oder in einer kleinen Absperrzone vor der Bar getrunken werden darf, sonst gibt eins auf den Deckel. Die Sache mit dem Alk nehmen die Kiwis ganz schoen ernst, ueberall Polizisten oder Tuersteher. Na gut, dann hangelten wir uns eben von Bar zur Bar und wollten dann um 12 Uhr das Feuerwerk sehen. Von wegen, hier wurden nur ein paar winzige Raketen abgeschossen und das wars. Als wir dann lieber kurz vor Mitternacht ein Glas zum anstossen finden wollten, kamen wir in keine einzige Bar rein. Immer dieselbe Aussage: tschuldigung, ist voll. Mit einem Blick an so einem Heini vorbei konnte man sehen das die Bar fast leer war. Allerdings kostet es nach Mitternacht Eintritt und den wollten sie sich nicht entgehen lassen. Dann standen Philip und Jens vor dem dritten Tuersteher und flehten um Einlass - aber keine Chance. Dann erklaerten wir ihm das man doch zum feiern etwas zu trinken braeuchte und schliesslich waere ja auch unsere Mom dabei. Und da bekam er grosse Augen. Ja warum wir das denn nicht gleich gesagt haben, fuer so huebsche Frauen sei hier immer Einlass. Unglaublich wir hatten es tatsaechlich noch geschafft, aber es ist schon schon komisch das ich mit meinen 28 Jahren immer noch meine Mutter brauche um irgendwo Einlass zu bekommen. Tja. Was zu lachen hatten wir auf jeden Fall.

Als wir dann aufs neue Jahr anstossen wollten, wurde ganz kurz die Musik ausgemacht, runtergezaehlt, angestossen und direkt danach die Musik wieder voll aufgedreht. Schon seltsam, Weihnachten und Silvester auf diesem Weg zu feiern. Mama setzte sich dann irgendwann ab und nahm sich ein Taxi. Am naechsten Morgen erfuhren wir, dass sie dem Taxifahrer erklaeren musste wo er langfahren soll. Auf einmal flog die Karte auf den Beifahrersitz und sie sollte dirigieren. Sie hat es ja gefunden, alles andere haette mich auch gewundert. Danach gingen wir drei noch ein bisschen tanzen und waren auch nicht die ganze Nacht wach. Bei sowas waere es schon schoen wenn ein paar von Euch greifbar waeren, um mal wieder eine geile Party zu feiern. Naja das gibts dann spaeter wieder.

Am naechsten Tag konnten wir mal ein bisschen ausschlafen und gediegen fruehstuecken. Danach gabs einen Rundgang durch die Stadt, aber wie nicht anders zu erwarten, war fast nichts offen. Allerdings durften die armen Leute von dem bekanntesten Museum Neuseelands, dem Te Papa, arbeiten. Das Museum war supermodern und interaktiv. Hier gab es von allem etwas, von den Vulkanen oder Tieren Neuseelands ueber das Gefuehl beim Bungeesprung (den kann man hier fiktiv im Luftkanal machen - wie auch immer das funktioniert). Darauf haben wir verzichtet, allerdings konnten Jens und Marion es sich nicht verkneifen eine Schaf zu scheren. Natuerlich auch nur fiktiv. Das Schaf war ueberall mit Barcodes uebersaeht und man musste es mit einem Barcodeleser "scheren". Das war nicht so einfach, auf einem Bilschirm konnten wir verfolgen wie das arme Tier in Realitaet aussehen wuerde wenn wir am Werk waeren.

Jens und das Schaf

Jens und das Schaf

Jens war in der vorgegebenen Zeit weit davon entfernt das Schaf auch nur ansatzweise zu enthaaren. Marion machte das ganze deutlich besser, aber auch bei ihr blieben einige tiefe Wunden und auch ihr Schaf wurde nicht nackt.
Da wir alle noch ein bisschen geraedert waren von der ganzen Fahrerrei und dem langen Abend waren wir alle frueh im Bett und morgen mussten wir schliesslich die Faehre zur Suedinsel kriegen.

Die Faehrueberfahrt dauert 3,5 Stunden und fuehrt durch wahnsinnig schoene Fjorde, wir haben uns die Finger wundfotografiert. Und mit dem Wetter hatten wir auch Glueck. Wir sind eben doch Engel.

Beim Losfahren war es noch grau und windig...

Beim Losfahren war es noch grau und windig...

...aber in den Malborough Sounds war es einfach nur schoen

...aber in den Malborough Sounds war es einfach nur schoen

Da wir auf dem Campingplatz einen tollen Sonnenplatz hatten, entschieden wir uns erst mal fuers Sonnenbaden und danach gabs ein paar Runden Doppelkopf, das spielen wir schon seit Anfang des Olzhausenurlaubs - also liebe Lehrerkolleginnen aufgepasst jetzt kommt ein Profi nach Haus.
Am naechsten Tag wollten wir mit Mama auf einen kleinen Trek gehen, entlang der Kueste gibt es tausende Wanderwege, einer schoener als der andere. Wir haben einen relativ leichten Weg ausgesucht, damit wir nebenher auch in aller Ruhe die Landschaft bewundern koennen. Trotz allem gings doch auf und ab und am Ende waren wir ganz froh ueber den Ruecktranport mit dem Schiff.

Fuer den Anblick lohnt es sich doch auch mal bergauf zu laufen

Fuer den Anblick lohnt es sich doch auch mal bergauf zu laufen

Unser naechster Stop war in Kaikoura - Whalewatching. Los ging es mit einem Motorboot und an Marions Gesicht war mir jetzt schon klar, dass ihr schon der Magen in den Knien hing. Als eine Option bot der Anbieter ein Akkupressurband an. Angeblich soll es Seekrankheit durch etwas Druck auf die richtigen Akupressurpunkte verhindern. Man darf ja nichts unversucht lassen. Kaikoura ist ein optimaler Ort zum Whalewatching, da hier nach 30 Kilometern die Wassertiefe abrupt auf ueber 1600 Meter abfaellt und daher ein Fischerparadies fuer die Wale darstellt. Das Boot benutzte Unterwassermikrophone um die Position der Wale festzustellen. Es war eine ganz schoene Rennerei die tatsaechliche Stelle zu finden, aber wir hatten Glueck. Als der Wal auftauchte konnten wir fast nichts sehen, mal abgesehen von der Fontaene die er zum Luftholen gemacht hat.

und seht Ihr die Fontaene?

und seht Ihr die Fontaene?

Der Rest des Tieres war unter Wasser, wo auch sonst. Zum Abschluss bevor der Wal wieder zum Tauchen ansetzt, konnten wir noch einen Blick auf seine Riesenflosse werfen, das war der Hammer, aber innerhalb einer halben Sekunde vorueber. Danach versuchten wir uns erneut im "Walejagen", wir fanden tatsaechlich noch einen, allerdings war es derselbe. Na gut, gemerkt haette es sowieso keiner an Bord, der Captain hats trotzdem gesagt. Wie nicht anders zu erwarten, hatte es Marion wieder richtig erwischt und sie hatte nur wenig von der Fahrt. "So was kannst du demnaechst alleine machen, fuer Neuseeland hab ich genug von irgendwelchen Bootstouren!" - das ist wohl eindeutig. Allesamt waren wir etwas enttaeuscht fuer diesen Preis so wenig zu sehen zu bekommen. Vorallem da wir schon so schoene Erfahrungen mit den Orkas gemacht haben.

Da die letzten Tage fuer Mama angebrochen sind - alles ging so wahnsinnig schnell - machten wir uns auf den Weg nach Christchurch, letzter Stop und Abflug nach Deutschland. Wir hatten noch einen schoenen Tag und sind einfach durch die Stadt gebummelt. Hier war das ganze Ambiente ein bisschen schottisch angehaucht. Haeuser wie kleine Schloesser und alles in aehnlichem Stil gehalten. Es gab eine Touristenbahn die an allen Sehenswuerdigkeiten verbeitukkerte, aber wir beschlossen die Strecke zu Fuss abzulaufen um oefter mal hier und da stehenbleiben zu koennen.

Keine Sorge, den Kinderwagen kann man in der Bahn auch mitnehmen

Keine Sorge, den Kinderwagen kann man in der Bahn auch mitnehmen

Ausserdem kann ein bisschen Bewegung ja auch nicht schaden. Nach einem schoenen Spaziergang durch den Botanischen Garten ging es zurueck auf den Campingplatz zum Umziehen. Am letzten Abend wollten wir nochmal schoen zusammen essen gehen. Nach der Parkplatzsuche in der Innenstadt sind wir einfach ein bisschen rumgebummelt und haben auch recht schnell ein schoenes Restaurant gefunden. Das Restaurant war zwar ein bisschen stylisch aber die Bedienungen und das Essen waren genial. So gingen die letzten Stunden von Mamas Urlaub zu Ende und sie musste sich seelisch auf den morgigen Rueckflug vorbereiten. Wir spielten noch ein paar Runden Doppelkopf und dann verkrochen wir uns in unsere Fallen.

Am naechsten Morgen war ein bisschen Hektik angesagt, man hat doch irgendwie immer Angst zu spaet zum Flughafen zu kommen. Aber wir haben es natuerlich mehr als rechtzeitig geschafft und sogar die Unmengen von Gepaeck konnten ohne groessere Probleme eingecheckt werden. Das ist doch mal Service!

Da wir hier in Neuseeland weltpolitisch gesehen total von der Aussenwelt abgeschnitten sind, haben wir beschlossen die Chance zu nutzen und auf dem internationalen (!) Flughafen eine internationale Zeitung zu kaufen. Bei den neuseelaendischen Zeitungen umfasst der "Welt"-Teil ziemlich genau eine Seite und das ist auch fasst schon hoch gegriffen. Also sind wir in den erstbesten Zeitungskiosk am Flughafen und haben nach internationalen Zeitschriften gefragt. Fehlanzeige. Sowas gaebe es hier nicht. So schnell haben wir uns aber nicht geschlagen gegeben, schliesslich ist es ja ein internationaler Flughafen. Also auf zum naechsten Zeitungskiosk und dort unser Glueck versucht. Selbe Antwort, nee, sowas gibt es hier auf dem Flughafen nicht. Wir konnten es uns dann nicht verkneifen zu fragen, ob die Neuseelaender denn nicht daran interessiert sind was so im Rest der Welt passiert. Antwort: No, not particularly. So ist das wohl, wenn man mehr oder weniger am Ender der Welt lebt

© Jens Marion, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bisher sind wir ganz brav und zielstrebig durch unser Leben getingelt. Jetzt wagen wir den großen Schritt und wollen ein Jahr die Welt sehen. Unsere Route: Frankfurt - Bangkok - Auckland - Santiago de Chile - Buenos Aires - Frankfurt
Details:
Aufbruch: 12.07.2005
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: 19.04.2006
Reiseziele: Thailand
Laos
Vietnam
Halong Bay
Kambodscha
Phnom Pen
Neuseeland
Chile
Der Autor
 
Jens Marion berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Jens sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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